Alamannenmuseum Weingarten
Das Alamannenmuseum Weingarten im Alten Kornhaus in Weingarten im Landkreis Ravensburg beherbergt die reichhaltigen archäologischen Funde des in den Jahren 1952 bis 1956 ergrabenen und dokumentierten frühmittelalterlichen Gräberfeldes von Weingarten. Gezeigt werden gut erhaltene Kunst-, Schmuck- und Alltagsgegenstände sowie Waffen, die für die Erforschung der Alamannen- und Merowingerzeit in Südwestdeutschland von herausragender Bedeutung sind.
![]() Innenansicht der neuen Ausstellung | |
Daten | |
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Ort | Weingarten (Württemberg), Deutschland |
Art |
Archäologisches Museum
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Eröffnung | 1976 |
Betreiber |
Stadt Weingarten
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Website | |
ISIL | DE-MUS-142916 |
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a7/Alamannischi_Girtelbschleg.jpg/220px-Alamannischi_Girtelbschleg.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b6/Alamannenmuseum_Weingarten_innen.jpg/220px-Alamannenmuseum_Weingarten_innen.jpg)
Nach schwierigen, über 20 Jahre andauernden Restaurierungs-, Konservierungs- und Dokumentationsarbeiten konnten die Funde am 21. Dezember 1976 in dem von der Stadt Weingarten getragenen Museum öffentlich gezeigt werden.
Das alte Kornhaus wurde im Jahre 1621 als städtischer Getreidespeicher und Fruchtmarkthalle des Reichsfleckens Altdorf (heute Weingarten) gebaut. Später diente das obere Stockwerk lange Zeit als Theatersaal und Turnhalle. 1975 wurde das Gebäude von der Stadt mit einem Aufwand von 1,5 Millionen DM restauriert und als Museum und Kulturzentrum ausgebaut. Die Dauerausstellung von 1976 wurde in den 1990er Jahren durch eine Installation zweier Gräber ergänzt, entsprach aber nach mehr als 30 Jahren nicht mehr dem aktuellen Stand der Forschung und einer modernen Präsentationweise. In der ersten Jahreshälfte 2008 wurde das Museum daher grundlegend neu konzipiert und am 6. Juni 2008 feierlich eröffnet. Die moderne und didaktisch auf unterschiedliche Besuchergruppen abgestimmte Ausstellung vermittelt Erwachsenen wie auch Kindern umfassende Informationen zu dem Gräberfeld und dem Leben der bestatteten Menschen. Im Zuge der Neugestaltung des Museums wurde das Kornhaus mit einem Fahrstuhl ausgestattet und ermöglicht nun auch gehbehinderten Menschen einen barrierefreien Zugang zum Museum und zur Galerie.
Im Januar 2025 wurde ein neuer Ausstellungspavillon beim Stadtmuseum im Schlössle mit 110 m2 Ausstellungsfläche der Bestimmung übergeben. Hier sollen Sonderausstellungen und die Städtische Galerie Raum finden, hier soll aber auch das bisher mit ca. 200 m2 Ausstellungsfläche[1] „im Kornhaus angesiedelte Alamannenmuseum an das Stadtmuseum im Schlössle“ angebunden werden.[2]
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0a/Weingarten-Rv_Altes_Kornhaus.jpg/220px-Weingarten-Rv_Altes_Kornhaus.jpg)
Literatur
Bearbeiten- Claudia Theune, Constanze Cordes: Das frühmittelalterliche Gräberfeld bei Weingarten. Theiss, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8062-2373-6 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg 26).
- Helmut Roth, Claudia Theune: Das frühmittelalterliche Gräberfeld bei Weingarten (Kr. Ravensburg). Katalog der Grabinventare. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1175-2 (Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 44/I).
- Christiane Neuffer (Text), Heide Rein (Fotos): Alamannenmuseum Weingarten. Stadtverwaltung, Weingarten 1981.
- Eugen Braig: Führung durchs Alamannen-Museum. Museumsverwaltung, Weingarten 2002.
Weblinks
Bearbeiten- Alamannenmuseum Weingarten
- Claudia Theune-Vogt: Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Weingarten und die Neugestaltung des Alamannenmuseums. In: univie.ac.at. Universität Wien, 2008, ehemals im ; abgerufen am 9. Juni 2008. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- Constanze Cordes: Ein neues Museum für einen alten Fundplatz. In: Archäologie online. archaeomedia – Brunn, Jordan & Steinacker GbR, 5. Dezember 2007, ehemals im ; abgerufen am 8. August 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Klemens Mörmann (Hrsg.): Der deutsche Museumsführer in Farbe. Museen und Sammlungen in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin. 2. Auflage. Wolfgang-Krüger-Verlag, Frankfurt 1984, ISBN 3-8105-1208-7, S. 973–974.
- ↑ Anton Wassermann: Ein neuer Ort der Begegnung. In: Schwäbische Zeitung. 20. Januar 2025.
Koordinaten: 47° 48′ 24,6″ N, 9° 38′ 26,6″ O