Albert Ilg

österreichischer Kunsthistoriker

Albert Ilg (* 11. Oktober 1847 in Laimgrube, heute zu Wien gehörend; † 28. November 1896 ebenda) war ein österreichischer Kunsthistoriker.

Albert Ilg

Leben und Werk

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Ilg war ab 1873 Kustos des Museums für Kunst und Industrie in Wien, ab 1876 Kustos in den kaiserlichen Sammlungen (heute: Kunsthistorisches Museum) und dort ab 1884 Leiter der Sammlung von Waffen und kunstindustriellen Gegenständen.

Der Mitarbeiter Rudolf Eitelbergers gab in dessen Nachfolge die Quellenschriften zur Kunstgeschichte heraus. Sein Hauptwerk ist die erste Monographie zu Johann Bernhard Fischer von Erlach. Mit diesem Werk ergriff er eine Initiative zur kunsthistorischen Neubewertung des Barocks. Zugleich setzte er sich dafür ein, den Neubarock als österreichischen „Nationalstil“ anzusehen. Dazu veröffentlichte er das Pamphlet Die Zukunft des Barockstils. Eine Kunstepistel unter dem Pseudonym Bernini der Jüngere.

Nach seinen Vorgaben wurden die Innenausstattung des Kunsthistorischen Museums und der Skulpturenschmuck der Neuen Burg gestaltet.

Albert Ilg besorgte auch die Übersetzung von Cennino Cenninis Handbuch über die Malerei, dem Libro dell'arte o trattato della peintura.

Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (31A-2-10). Am Grabmal ist ein Porträtmedaillon von Franz Xaver Pawlik angebracht.

Im Jahr 1899 wurde in Wien-Leopoldstadt (2. Bezirk) der Ilgplatz nach ihm benannt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Literatur

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  • Ilg, Albert. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 27.
  • Gerhard Winkler: Ilg, Albert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 130 f. (Digitalisat).
  • Wendelin Boeheim: Albert Ilg, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses 19, 1898, S. 354–359 (Digitalisat).
  • Alphons Lhotsky: Albert Ilg 1847–1896, in: Montfort. Zeitschrift für Geschichte, Heimat- und Volkskunde Vorarlbergs 1, 1946, S. 206–224
  • Elisabeth Springer: Biographische Skizze zu Albert Ilg (1847–1896), in: Friedrich Polleroß (Hrsg.): Fischer von Erlach und die Wiener Barocktradition. Böhlau, Wien 1995, S. 319–344
  • Eva B. Ottillinger: Vom Blondel‘schen Styl zum Maria Theresien Stil. Albert Ilg und die Rokoko-Rezeption in der Wiener Wohnkultur des 19. Jahrhunderts, in: Friedrich Polleroß (Hrsg.): Fischer von Erlach und die Wiener Barocktradition. Böhlau, Wien 1995, S. 345–368
  • Andreas Kreul: Zwischen Pathos und Neuordnung. Die Fischer von Erlach-Monographien von Albert Ilg, in: Friedrich Polleroß (Hrsg.): Fischer von Erlach und die Wiener Barocktradition Böhlau, Wien 1995, S. 389–403
  • Selma Krasa-Florian: Albert Ilg und Viktor Tilgner. Zur Plastik des Neubarock in Wien, in: Friedrich Polleroß (Hrsg.), Fischer von Erlach und die Wiener Barocktradition, Wien/Köln/Weimar 1995, S. 369–388
  • Edzard Rust, Huberta Weigl: Die Fischer von Erlach und ihr erster Monograph Albert Ilg, in: Kunsthistoriker aktuell. Mitteilungen des österreichischen Kunsthistorikerverbandes 13, 1996, S. 9–10
  • Peter Stachel: Albert Ilg und die „Erfindung“ des Barocks als österreichischer „Nationalstil“. In: Moritz Csáky, Federico Celestini, Ulrich Tragatschnig (Hrsg.): Barock – ein Ort des Gedächtnisses. Interpretament der Moderne/Postmoderne. Böhlau, Wien-Köln-Weimar 2007, ISBN 978-3-205-77468-6, S. 101–152.
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Wikisource: Albert Ilg – Quellen und Volltexte