Albert Werkenthin (Musikdirektor)
Gustav Wilhelm Albert Werkenthin (* 6. März 1842 in Berlin; † 1. Juni 1914 ebenda) war ein deutscher Komponist, Pianist, Organist, Musiklehrer und Musikdirektor.
Leben
BearbeitenAlbert Werkenthin war ein Sohn des Malermeisters Karl Wilhelm Adolf Werkenthin und dessen Frau, der Stickerin Friederike Wilhelmine, geborene Wollin.[1] Werkenthin war am Stern’schen Konservatorium Schüler von Hans von Bülow, Julius Stern, Carl Friedrich Weitzmann und Hugo Ulrich.[2] Zudem hatte er sich als Schüler August Haupts mit dem Orgelspiel beschäftigt und betätigte sich dann als Pianist und Organist.[2] Von 1864 bis 1871 war er mit Unterbrechungen Lehrer am Stern’schen Konservatorium.[3] Ein Jahr lang war er Lehrer an Theodor Kullaks Neuer Akademie der Tonkunst.[3] Bis 1892 leitete er eine eigene Musikschule, das „Neue Musik-Institut.“[4] In seinen späten Jahren war er auch Musikreferent der Volkszeitung. Von Werkenthin stammen das dreibändige Werk Die Lehre vom Klavierspiel; Lehrstoff und Methode und mehrere Lieder und Klavierstücke. Er war Vorstandsmitglied des Vereines der Musik-Lehrer und -Lehrerinnen zu Berlin und Redakteur von dessen Jahrbuch.[5][6]
- Familie
Albert Werkenthin war seit Juli 1871 verheiratet mit Lucie Jenny, geborene Steinberg (* 1850).[7] Der gleichnamige Zahnmediziner Albert Werkenthin (1874–1953), die Opernsängerin Mally Werkenthin (1878–1918), der Diplom-Ingenieur Friedrich Werkenthin (1879–1958) und die Modezeichnerin Julie Werkenthin (1882–1960) waren seine Kinder.[8] Der Schauspieler und Sänger Karl Wilhelm Julius Werkenthin war sein älterer Bruder.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Die Lehre vom Klavierspiel. Lehrstoff und Methode. zweite Auflage, Carl Simon, Berlin [1889] (DNB 561028559)
- Erster Band: Die Lehre von der Tonschrift.
- Zweiter Band: Die Lehre vom Anschlag und von der Technik.
- Dritter Band: Die Lehre vom Vortrag.
- Die letzte Loge. Gedicht von H. Grünig; für Barython mit Pianoforte, Orgel- oder Harmonium-Begleitung [Partitur], Ausg. A. mit Pianoforte. Simon, Berlin 1899 (DNB 105345998X)
- Op. 1 – Drei Lieder: Wach' auf Gesell! Friedrich August Leo, Ries & Erler, Berlin [ca. 1910].
- Op. 3 – Impromptu.
- Op. 4 – Drei Sonatinen für Pianoforte.
- Op. 5 – Drei Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Friedrich August Leo, Ries & Erler, Berlin [ca. 1892].
#1: Wach’ auf, Gesell! – #2: Gruss – #3: Ho Hé! là bas[9]
Literatur
Bearbeiten- Hugo Riemann: Werkenthin, Albert. In: Musiklexikon. Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe. Band 2. Outlook Verlag (BoD), Frankfurt/M 2023, ISBN 978-3-368-61776-9, S. 1227 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Kunst und Wissenschaft – Kleine Kunstchronik. In: Leipziger Tageblatt und Handelszeitung. Amtsblatt des Rates und des Polizeiamtes der Stadt Leipzig. Abendausgabe vom 8. Juni 1914, S. 1 (SLUB Dresden).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Standesamt Berlin IVb, Sterberegister, Nr. 947/1914.
- ↑ a b Hugo Riemann: Werkenthin, Albert. In: Musiklexikon. Siehe Literatur.
- ↑ a b Werkenthin, A. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1865, Teil 1, S. 618. „Pianist u. Musiklehrer, Grenadierstr. 26“ (1870: „Pianist u. Lehrer an der Neuen Akademie der Tonkunst, Grenadierstr. 26 III“ – 1875: „Pianist u. Director d. Neuen Musik-Instituts, Kommandantenstr. 55 III“).
- ↑ Werkenthin, A. In: Berliner Adreßbuch, 1890, Teil 1, S. 1329. „Lehrer d. Klavierspiels, Schriftsteller, Direkt. e. Konservat., SW, An der Jerusalemer Kirche 2 H II u. III, 4–6“ (1910: „Komponist, Musikschriftstell. S61 Blücherstr. 34 E“).
- ↑ Musikzeitschriften bis 1945 – Nr. 817. Jahrbuch des Vereines der Musik-Lehrer und -Lehrerinnen zu Berlin. „Im Interesse des Publikums behufs genauer Orientierung bei der Wahl einer Lehrkraft herausgegeben vom Vorstande unter Redaktion von Alfr. Chr. Kalischer und Albert Werkenthin.“
- ↑ Nachrichten. In: Neue Berliner Musikzeitung. Jg. 41, Nr. 11, 17. März 1887, S. 86. „Der Vorstand des Berliner Musiklehrervereins, vertreten durch die Herren Prof. Dr J. Alsleben, Dr. A. Ch. Kalischer, Dr. H. Bischoff, Dir. A. Werkenthin, R. Dubritzsch und U. Schümann, hatte die Ehre …“ (archive.org)
- ↑ Kirchenbuch der Heilig-Kreuz-Kirche Berlin, Getraute im Monat Juli 1871, Nr. 102.
- ↑ Albert: Standesamt Berlin Xa, Eheregister, Nr. 338/1899 – Mally: Standesamt Berlin VI, Geburtsregister, Nr. 590/1878 – Friedrich: Standesamt Berlin VI, Geburtsregister, Nr. 2507/1879 – Julie: Standesamt Berlin VI, Geburtsregister, Nr. 3514/1882.
- ↑ Texts to Art Songs and Choral Works by A. Werkenthin – The LiederNet Archive (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Werkenthin, Albert |
ALTERNATIVNAMEN | Werkenthin, Gustav Wilhelm Albert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist, Pianist, Organist, Musiklehrer und Musikdirektor |
GEBURTSDATUM | 6. März 1842 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 1. Juni 1914 |
STERBEORT | Berlin |