Albert von Brunn (Mediziner)

deutscher Mediziner und Anatom

Ferdinand Albert Wilhelm von Brunn (* 7. Februar 1849 in Zschorno; † 10. Dezember 1895 in Rostock) war ein deutscher Mediziner und Anatom.

Albert von Brunn studierte nach dem Abitur 1868 in Görlitz an den Universitäten Leipzig, Bonn und Breslau Medizin und wurde 1872 in Breslau mit seiner Dissertation Beiträge zur Kenntnis des feineren Baues und der Entwickelungsgeschichte der Nebennieren zum Dr. med. promoviert. Unterbrochen wurde seine Studienzeit durch Ableistung eines freiwilligen Militärdienstes im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, wo er mit der Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870/71 für Kombattanten ausgezeichnet wurde.

Im Jahr 1872 war Albert von Brunn zunächst Assistent am Anatomischen Institut der Universität Straßburg, wurde Prosektor in Göttingen, habilitierte sich 1873 und wirkte in der Folge bis 1883 als Privatdozent an der Georg-August-Universität Göttingen. Im Jahr 1883 wurde er als Nachfolger von Friedrich Merkel ordentlicher Professor der Medizin/Anatomie und Institutsdirektor am Anatomischen Institut der Universität Rostock. Im Zeitraum 1886/1887 und 1894/1895 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität. Seine Nachfolge übernahm 1896 der Anatom Dietrich Barfurth.

Albert von Brunn war Mitglied der Landwehr, Inhaber der Landwehrdienstauszeichnung II. Klasse und wurde am 26. Juli 1884 zum Stabsarzt der Landwehr ernannt.

Am 30. Oktober 1885 wurde Albert von Brunn unter der Präsidentschaft von Hermann Knoblauch unter der Matrikel-Nr. 2520 als Mitglied in die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher aufgenommen.

Er war mit Fanny, geborene Stelzner, einer Tochter des Pastors Albert Stelzner aus Wermsdorf (Sachsen), verheiratet.

Der Chirurg, Schulhygieniker und Medizinhistoriker Walter von Brunn war ein Sohn des Ehepaars.

Schriften

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  • Ein Beitrag zur Kenntnis des feineren Baues und der Entwicklungsgeschichte der Nebennieren. In: Archiv für mikroskopische Anatomie, VIII, 1872, S. 618–638 (Digitalisat), Tafel XXVII (Digitalisat) und Tafel XXVIII (Digitalisat)
  • Untersuchungen über das Riechepithel. In: Archiv für mikroskopische Anatomie, 11, 1875, S. 468–478 (Digitalisat)
  • Die Bursae phrenico-hepatica anterior und posterior. In: Zeitschrift für Anatomie und Entwickelungsgeschichte, 1, 1876, S. 205–212 (Digitalisat)
  • Weitere Untersuchungen über das Riechepithel und sein Verhalten zum Nervus olfactorius. In: Archiv für mikroskopische Anatomie, 17, 1880, S. 141–151 (Digitalisat)
  • Beiträge zur Kenntnis der Zahnentwicklung. In: Archiv für mikroskopische Anatomie, 38, 1891, S. 142–156 (Digitalisat)
  • Ueber drüsenähnliche Bildungen in der Schleimhaut des Nierenbeckens, des Ureters und der Harnblase des Menschen. In: Archiv für mikroskopische Anatomie, 41, 1893, S. 294–302 (Digitalisat)

Literatur

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  • Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Verzeichniss der Mitglieder nach der Zeitfolge Ihres Eintrittes seit 1860 bis 31. December 1887, S. 225 (archive.org).
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