Albrecht Biedl (* 29. März 1938 in Prag; † 16. Dezember 2023[1]) war ein deutscher Informatiker.

Albrecht Biedl, Sohn des Klassischen Philologen Artur Biedl (1904–1950) und von Ingeborg geborene Tschermak-Seysenegg (1912–1970)[2], studierte an der Universität Wien, wo er 1963 in Mineralogie promoviert wurde. Er war von 1963 bis 1965 Research Fellow an der Harvard University, von 1965 bis 1971 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kristallographie der Universität Bochum.

1971 wurde er Akademischer Rat an der Technischen Universität Berlin und engagierte sich bei der Standardisierung der Programmiersprache Pascal.[3] Von 1980 bis zu seinem Ruhestand am 31. März 2003 lehrte er dort als Professor am Institut für Softwaretechnik und Theoretische Informatik.[4]

Biedl zweifelte im Jahr 2013 daran, ob programmierte Algorithmen zur Steigerung von Intelligenz von Individuen oder in der wissenschaftlichen Ausbildung zum klareren Denken und Verstehen der Dinge beitragen können:[5]

Führt das Erfolgserlebnis "Das Programm läuft" zu einem besseren Verständnis der Problems?
Also ganz technisch gefragt, sind eigentlich die Beschränkungen des Algorithmus überprüft worden?
Ist die Problemadäquatheit der notwendigen Abstraktionen bedacht worden?
Führt das Programmieren eines Problems dazu, daß das Problem klarer dargelegt werden kann?
Diesbezüglich habe ich allerdings meine Zweifel!

Biedl war zusammen mit seinen drei Schwestern Veronika, Elisabeth und Annemarie[2] von 1954 bis 1985 Kommanditist der Mühlendorfer Kreidefabrik in Müllendorf im österreichischen Burgenland.[6] Er hatte zwei Söhne sowie eine Tochter und wurde in Steinbach am Attersee bestattet.[1]

  • Einführung in die Datenverarbeitung. Technische Universität Berlin, 1981.
  • Mit Klaus Däßler und Manfred Sommer: PASCAL – Einführung in die Sprache Norm-Entwurf DIN 66256 Erläuterungen, September 1983, ISBN 978-3-540-12835-9

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Traueranzeigen von Albrecht Biedl. In: Tagesspiegel Trauer. 31. Dezember 2023, abgerufen am 2. Januar 2024.
  2. a b Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 1. Januar 2024.
  3. Pascal News, Nummer 15. (PDF) Pascal Standards - Other National Standards Efforts. 1. September 1979, S. 91, abgerufen am 1. Januar 2024 (englisch).
  4. Presse- und Informationsreferat der Technischen Universität Berlin: Tipps und Termine. (PDF; 3,3 MB) Personalia - Ruhestand. In: TU intern - Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin, Nummer 12. Technische Universität Berlin, 1. Dezember 2002, S. 14, abgerufen am 1. Januar 2024.
  5. Klaus Dette: Computer, Software und Vernetzungen für die Lehre: Das Computer-Investitions-Programm (CIP) in der Nutzanwendung. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-84703-5, S. 477–478 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Wolfgang Meyer: Die Müllerndorfer Kreideindustrie von den Anfängen bis zur Gegenwart. (PDF; 7,6) In: Diplomarbeit. Universität Wien, 1. November 2008, S. 51–52, abgerufen am 1. Januar 2024.