Alchemistisches Medaillon
Das Alchemistische Medaillon (auch Alchimistenmedaillon) Kaiser Leopolds I. (reg. 1657–1705) ist ein hochovales Medaillon aus einer Gold-Silber-Kupfer-Legierung. Es zählt mit einer Höhe von 374 mm und einer Breite von 301 mm zu den größten Medaillen weltweit. Das Alchemistische Medaillon gehört zu den Prunkstücken des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums Wien (Inv.-Nr.: MK 27bβ).[1]
Geschichte
BearbeitenDas Alchemistische Medaillon wird dem aus Südtirol stammenden Wachsbossierer und Medailleur Johann Permann zugeschrieben.
Die Bildseite zeigt im Zentrum die gestaffelten Porträts von Leopold I. und seiner Gemahlin Eleonore Magdalena (1655–1720) umgeben von vierzig Brustbildnissen von tatsächlichen aber auch erfundenen Vorfahren des Kaisers. Auf der Schriftseite befindet sich eine Widmung des böhmischen Alchemisten Johann Wenzel Seiler von Reinburg an seinen Förderer Leopold I. Das ursprünglich silberfarbige Medaillon wurde 1677 im Beisein des Kaisers in eine Flüssigkeit (vermutlich Salpetersäure) getaucht, wodurch es seine heute goldene Farbe annahm. Die scheinbare Umwandlung des Metalls, die für das Medaillon namensgebend war, lässt sich offenbar aus dem Verhalten der Metalllegierung erklären, indem die Säure das Silber von der Objektoberfläche löste und das Medaillon golden erschien.[2]
Zu den zentralen Themen dieses Prunkstücks zählen sowohl die Genealogie des Hauses Habsburg als auch der zeitgenössische Stellenwert der Alchemie.
Weblinks
Bearbeiten- Das Alchimistenmedaillon auf der Website des Kunsthistorischen Museums
- Das Alchimistenmedaillon im interaktiven Katalog des Münzkabinetts Wien
- Der wahre Schlüssel zum Stein der Weisen. In: Wiener Zeitung. 28. April 2011 .
- Aus Blei mach‘ Silber – Alchemistische Experimente am Kaiserhof. In: habsburger.net.
Literatur
Bearbeiten- Heinz Winter: Goldmachen. In: Bernd Kluge, Michael Alram (Hrsg.): Goldgiganten. Das grosse Gold in der Münze und Medaille. Berlin 2010, ISBN 978-3-88609-689-3, S. 64–68.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Alchimistisches Medaillon. Kunstpatenschaft vergeben. In: khm.at. Abgerufen am 27. August 2020.
- ↑ Heinz Winter: Goldgiganten. Das grosse Gold in der Münze und Medaille. Hrsg.: Bernd Kluge, Michael Alram. Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett, Berlin 2010, ISBN 978-3-88609-689-3, S. 64–68.