Alexander Sergejewitsch Spirin

russischer Biochemiker und Molekularbiologe
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Alexander Sergejewitsch Spirin (russisch Александр Сергеевич Спирин; * 4. September 1931 in Koroljow; † 30. Dezember 2020) war ein russischer Biochemiker und Molekularbiologe.

Spirin studierte Biochemie an der Lomonossow-Universität mit der Promotion 1957. Am A. N. Bach Institut für Biochemie der Akademie der Wissenschaften war er Schüler von Andrei Nikolajewitsch Beloserski. 1962 habilitierte er sich (russischer Doktortitel) und 1964 wurde er Professor. Er lehrte an der Lomonossow-Universität, an der er 1973 als Nachfolger von Belozerski, der 1972 starb, Leiter der Molekularbiologie wurde, was er bis 2012 blieb. Bis 2001 war er Direktor des von ihm 1967 gegründeten Instituts für Proteinforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften in Puschino.

Er war einer der Pioniere der Molekularbiologie und Molekulargenetik und speziell der Biosynthese von Proteinen in der Sowjetunion. Mit Beloserski unternahm er 1957 vergleichende Untersuchung von DNA und RNA in Bakterien und sagte die m-RNA voraus. Ebenfalls 1957 entdeckte er nicht-kodierende RNA. 1959 bis 1963 formulierte er Grundprinzipien für die makromolekulare Struktur der RNA. In den 1960er Jahren entdeckte er strukturelle Veränderungen (Aufbau aus Untereinheiten) in den Ribosomen von Zellen und entdeckte deren künstlichen Selbstaufbau. Er schlug 1968 einen molekularen Mechanismus für die Rolle von Ribosomen in der Proteinsynthese vor und untersuchte in der ersten Hälfte der 1970er Jahre mit L. P. Gavrilova die Synthese von Proteinen mit modifizierten Ribosomen außerhalb von Zellen und entwickelte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre ein Festphasen-Translationssystem mit immobilisierte Matrix. Ab Ende der 1980er Jahre entwickelte er Durchflusssysteme zur Proteinbiosynthese außerhalb der Zelle.

Auszeichnungen

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Schriften (Auswahl)

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  • Ribosomes, Springer 1999
  • mit James Swartz (Hrsg.): Cell-free protein synthesis: methods and protocols, Wiley-VCH 2008
  • als Herausgeber: Cell-Free Translation Systems, Springer 2002

Literatur

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  • Valentina Evdokimova, Yuri Svitkin, Nahum Sonenberg: Alexander Spirin (1931–2020): A visionary scientist, a teacher, a colleague, a friend. In: PNAS. Band 118, Nr. 14, e2103938118, doi:10.1073/pnas.2103938118.
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Einzelnachweise

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  1. Mitgliederverzeichnis der Leopoldina
  2. a b c d Alexander Spirin – Biografie. Archiviert vom Original am 1. April 2022; abgerufen am 25. März 2024 (russisch).
  3. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  4. Member History: Alexander S. Spirin. American Philosophical Society, abgerufen am 4. Dezember 2018.