Alexander von Szpinger
Alexander von Szpinger (* 21. Dezember 1889 in Weimar; † 3. Februar 1969 ebenda) war ein deutscher Maler.
Leben und Werk
BearbeitenDie Eltern Szpingers gehörten als Mimen und Sänger zu den prominentesten Mitgliedern des Weimarer Hoftheaters. Sein Vater dilettierte auch als Maler. Er war mit Christian Rohlfs befreundet. Szpinger besuchte als Kind und Aufwachsender häufig dessen Atelier in Weimar bzw. Hetschburg. Szpinger studierte 1906 kurzzeitig an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar und von 1906 bis 1910 an der Kunstgewerbeschule Weimar. Er war dort Meisterschüler bei Henry van de Velde. Ab 1918 war Szpinger freischaffender Maler in Weimar. 1919 bis 1920 studierte er am Bauhaus Weimar.[1] Mit seinen Arbeiten knüpfte Szpinger an den Stil des frühen Christian Rohlfs an. Er war auf Ausstellungen u. a. in Kassel, München und Mannheim vertreten. „Kenner und Freunde halten die bis in die frühen dreißiger Jahre hineinreichende Phase für seine stärkste“.[2]
1929 gehörte er einer „Thüringer Gruppe“, u. a. mit Alfred Ahner und Walter Determann an. Mit Walther Klemm, Oswald Baer, Otto Herbig und Karl Pietschmann war er 1932 Mitbegründer der Ausstellungsgemeinschaft „Weimarer Secession“. Ab 1948 war Szpinger Professor in Weimar. Er war Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
Werke Szpingers befinden sich u. a. im Lindenau-Museum Altenburg (Thüringen) (u. a.: Mensch und Tier; Tafelbild, Öl; 1930), im Angermuseum Erfurt, (u. a.: Wintermittag; Tafelbild, Öl; 1929) und im Stadtmuseum Weimar, (u. a.: Auf Sardinien; Pastell, 1939).
Szpinger machte seinem Leben ein Ende, als ihm die Behörden für seine Ausreise in die Bundesrepublik verweigerten, seine Bilder mitzunehmen.[2]
Seit 2014 ist in Weimar eine Straße nach Alexander von Szpinger benannt.[3]
Rezeption
Bearbeiten„Offenbar war Szpinger die zu Abstraktionen treibende Konsequenz der Bauhäusler unheimlich–zu stark die innere Bindung, Treue zu Traditionen der Weimarer Malerschule … , Treue zu Landschaften, die keiner spektakulären Gegenstände bedürfen. … Klare Farben und strahlenden Sommer mochte er nicht, seine Jahreszeiten waren der späte Herbst, dessen fahle Zwischentöne und der Vorfrühling. Alfred Ahner, ein stiller insgeheim neidischer Kollege, meinte einmal: „In Gestrüpp ist er prima.““[2]
Weitere Tafelbilder (Auswahl)
BearbeitenIllustrationen (Auswahl)
Bearbeiten- Thüringer Volkskalender 1948 (mit farbigen Reproduktionen von Gemälden Szpingers). Thüringer Volksverlag, Erfurt, 1948
Ausstellungen in der DDR (Auswahl)
BearbeitenEinzelausstellungen
Bearbeiten- 1949 Weimar, Schlossmuseum
- 1955: Weimar (mit Otto Dorfner und Walther Klemm)
- 1964 Weimar, Kunsthalle am Theaterplatz (Ehrenausstellung zum 75. Geburtstag)
- 1996/1997 Weimar, Kunstkabinett am Goetheplatz („Verzauberung durch Farbe“)
Ausstellungsbeteiligungen in der Ostzone und in der DDR
Bearbeiten- 1947: Erfurt, Thüringenhalle (1. Landesausstellung Bildender Künstler Thüringens)[7]
- 1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
- 1953: Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung
Literatur (Auswahl)
Bearbeiten- Curt Hotzel: Der Maler Alexander von Szpinger. R. Wagner Verlag, Weimar, 1940
- Gerlint Weise: Alexander von Szpinger als Landschaftsmaler. Semesterarbeit an der Universität Leipzig (19.J.-M-1964-1), Leipzig 1964
- Hans Pölkow: Alexander von Szpinger : 75 Jahre alt. In: Bildende Kunst, Berlin, 1965 S. 273/274
- Hans-Joachim Malberg: Alexander von Szpinger; Seemann Verlag, Leipzig, 1970
- Gitta Günther et al. (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Springer-Verlag, 2017, S. 437/438
Dokumente
Bearbeiten- Briefe von Alexander von Szpinger befinden sich im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Alexander von Szpinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste. In: stabikat. Staatsbibliothek zu Berlin
- Werke von Szepinger, Alexander von. In: Bildindex der Kunst und Architektur.
- Alexander von Szepinger. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. März 2016 (Foto).
- Pastell Rokokoschlösschen. NDR, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. Mai 2016 .
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Szpinger, Alexander von. In: Datenbank der Forschungsstelle für Biografien ehemaliger Bauhaus-Angehöriger (BeBA). Abgerufen am 14. Mai 2024.
- ↑ a b c Peter Gülke: Mein Weimar. Insel-Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-458-17817-0.
- ↑ 19.04.2014 - Bekanntmachung Amtsblatt Nr. 8 / Beschlussnr. 155/2013
- ↑ Alexander von Szpinger, Unbekannter Fotograf: Der Kunsthistoriker. In: Deutsche Fotothek. 1948, abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ Alexander von Szpinger, Unbekannter Fotograf: Spätsommer in Berka bei Weimar. In: Deutsche Fotothek. Abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ Alexander von Szpinger, Unbekannter Fotograf: Landschaft bei Weimar. In: Deutsche Fotothek. 1952, abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ von Szpinger, Alexander. In: Erste Landesausstellung Bildender Künstler Thüringens. Ohlenroth, Erfurt 1947, S. 21, urn:nbn:de:bsz:14-db-id5119124126 (slub-dresden.de).
Personendaten | |
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NAME | Szpinger, Alexander von |
ALTERNATIVNAMEN | Szpinger, Alexander Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Landschaftsmaler |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1889 |
GEBURTSORT | Weimar |
STERBEDATUM | 3. Februar 1969 |
STERBEORT | Weimar |