Alexis Boyer (Mediziner)

französischer Chirurg

Alexis Boyer, seit 1810 Alexis Baron Boyer (* 1. März 1757 in Uzerche im Département Corrèze in Limousin; † 25. November 1833 in Paris) war ein französischer Chirurg[1] und Professor der Chirurgie in Paris.

Alexis Boyer

Leben und Wirken

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Alexis (fälschlich auch Alexandre) Boyer war Sohn eines Schneiders, er begann zunächst als Helfer bei einem Barbier (chirurgien barbier), der ihn handwerklich chirurgisch ausbildete. Mit 17 Jahren ging Boyer als Barbier-Geselle, garçon barbier, nach Paris. Dort besuchte er als Autodidakt die Räumlichkeiten der Anatomie der École Pratique de la Faculté de médecine, wo Boyer seine Fähigkeiten beim Sezieren und Studieren ausbaute und entwickelte. Zudem gab er auch Unterricht in Anatomie. Es gelang ihm die Aufmerksamkeit der renommierten Chirurgen Antoine Louis (1723–1792) und Pierre-Joseph Desault (1744–1795) auf sich zu ziehen. Wie Desault entwickelte Boyer auch medico-mechanische Apparate, mit denen sich später (1827) der orthopädisch tätige Johann Georg Heine[2] befasste.

Boyer war mit Gabrielle Tripot verheiratet,[3] sie hatten einen Sohn und zwei Töchter, ihre älteste Tochter Adelaide Boyer – zuvor mit Guillaume Dupuytren verlobt – war schließlich die Ehefrau von Philibert-Joseph Roux (1780–1854).

Boyer widmete sich seit dem Jahre 1779 unter Pierre-Joseph Desault in Paris der Chirurgie, ab 1782 am Hôpital de la Charité, wo er 1787 Wundarzt, zweiter Chirurg neben dem Oberwundarzt Deschamps,[4] wurde und ab 1795 Professor der Chirurgie.[5] Später arbeitete er an der Klinik der neuerrichteten École de santé und 1804 erster Wundarzt des Kaisers, Napoleon I., premier chirurgien de l’Empereur, welcher ihn auch baronisierte. Boyer begleitete Napoleon als Chirurg auf dessen Feldzügen.[6]

Unter den Bourbonen erhielt er eine Professur an der Universität Paris. Seit 1825 war er Mitglied der Académie des sciences.

Zu seinen auch aus dem Ausland kommenden Schülern gehörte etwa der deutsche Chirurg Cajetan von Textor, der die zum Standardwerk gewordene Operationslehre Boyers in deutscher Übersetzung herausgab.[7]

Schriften (Auswahl)

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  • Traité complet d’anatomie. 4 Bände. Paris 1797–1799; 4. Auflage 1820.
  • Traité des maladies chirurgicales. 11 Bände. Paris 1814–1826; 5. Auflage in 7 Bänden 1843–1853 (deutsch von Cajetan von Textor, Würzburg 1818–1827, 11 Bände. 3. Auflage, Würzburg 1834–1841).
  • Lecons sur les maladies des os. 2 Bände. Paris 1803 (deutsch 1804).

Literatur

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  • Edmond Goudeaux: Alexis Boyer (1757–1833), sa vie, son œuvre. Jules Rousset, Paris 1904.
  • Chirurgie vor 100 Jahren. Historische Studie. [Gewidmet der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie]. Verlag von F. C. W. Vogel, Leipzig 1876; Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie über das 18. Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau: Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1978, ISBN 3-540-08751-6, S. 139 f., 142, 419, 434 und 451.
  • Christoph Weißer: Boyer, Alexis. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 203.
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Einzelnachweise

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  1. Biografie (Memento des Originals vom 6. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geschichte-der-medizin.universimed.com in deutscher Sprache
  2. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 110.
  3. Genealogie von Boyer
  4. Georg Fischer: Chirurgie vor 100 Jahren. 1876, S. 142.
  5. Christoph Weißer: Boyer, Alexis. 2005, S. 203.
  6. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 149.
  7. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. 2001, S. 147 und 149.