Alfa (Rakete)
Alfa war die Bezeichnung eines italienischen Programms zur Entwicklung einer Feststoffrakete. Die Alfa-Rakete war als zweistufige ballistische Mittelstreckenrakete geplant. Da die italienische Marine Anfang der 1960er Jahre nicht amerikanische Polaris-Raketen erwerben konnte, wurde im Rahmen des italienischen Kernwaffenprogramms eine vergleichbare Rakete entwickelt.
Alfa (Rakete) | |
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Alfa | |
Allgemeine Angaben | |
Typ | Ballistische Mittelstreckenrakete |
Heimische Bezeichnung | Alfa |
Herkunftsland | Italien |
Hersteller | Selenia, Selenia, Snia BPD |
Entwicklung | 1971 |
Indienststellung | Projekt im Jahr 1976 abgebrochen |
Technische Daten | |
Länge | 8,85 m[1] |
Durchmesser | 1.370 mm[1] |
Gefechtsgewicht | 10.700 kg |
Antrieb Erste Stufe Zweite Stufe |
Feststoff Feststoff |
Reichweite | 1.600 km[1] |
Ausstattung | |
Lenkung | INS |
Gefechtskopf | 1 Nukleargefechtskopf |
Waffenplattformen | Schiffe, Fahrzeuge |
Listen zum Thema |
Hauptauftragnehmer war Aeritalia, die den Rumpf und den Hitzeschild beisteuerte. Der Antrieb wurde von SNIA-BPD geliefert, die Bordelektronik von Sistel und die Bodensteuerung von Selenia.
Die Erststufe der Alfa war 3,85 m lang und enthielt 6 t Feststofftreibstoff. Sie lieferte während 57 Sekunden einen Schub von 232 kN.
Als erste Startplattform war der Kreuzer Giuseppe Garibaldi vorgesehen. Auf diesem Schiff waren vier Raketensilos für Alfa-Raketen verbaut.[2]
Da Italien 1975 den Atomwaffensperrvertrag ratifizierte, wurde die Alfa nie zu Ende entwickelt, allerdings fanden zwischen September 1975 und April 1976 drei Versuchsstarts mit Oberstufenattrappe von Salto di Quirra aus statt. Dabei wurden Höhen von über 100 km erreicht.
Weblinks
Bearbeiten- Alfa ( vom 29. August 2017 im Internet Archive) auf Rockets in Europe (englisch)
- Alfa in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
- Alfa: le missile balistique italien (französisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Norbert Brügge: Italy's former SLBM project "Alfa". In: www.b14643.de. Space Launch Vehicles, abgerufen am 28. Juli 2020 (englisch).
- ↑ Lucia Orlandi: Italy in space : Looking for a strategy, 1957–1975. 2008, S. 252–257.