Alfenz

Fluss in Vorarlberg, durchfließt das Klostertal und mündet in die Ill

Die Alfenz (insbesondere am Oberlauf auch Alfenzbach)[3] ist der etwas über 26 Kilometer, mit seinem linken Oberlauf Rauzbach zusammen etwa 31 Kilometer lange Hauptfluss des Klostertals in Vorarlberg, der im vorarlbergischen Bezirk Bludenz verläuft. Sie ist ein östlicher und rechter Zufluss der Ill.

Alfenz
Alfenzbach
Fahrradbrücke über die Alfenz in Lorüns

Fahrradbrücke über die Alfenz in Lorüns

Daten
Gewässerkennzahl AT: 812219
Lage Verwall/ Klostertal (Grenze)

Osterreich Österreich

Flusssystem Rhein
Abfluss über Ill → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Flexenbach und Rauzbach bei Stuben
47° 8′ 15″ N, 10° 9′ 23″ O
Quellhöhe 1386,3 m ü. A.
Mündung vor Bludenz in die IllKoordinaten: 47° 8′ 5″ N, 9° 50′ 13″ O
47° 8′ 5″ N, 9° 50′ 13″ O
Mündungshöhe 574,4 m ü. A.
Höhenunterschied 811,9 m
Sohlgefälle 31 ‰
Länge 26,4 km[1]
Abfluss am Pegel Klösterle (ÖBB)[2]
AEo: 66,6 km²
Lage: 18,6 km oberhalb der Mündung
NNQ (16. März 2006)
MNQ 1998–2011
MQ 1998–2011
Mq 1998–2011
MHQ 1998–2011
HHQ (23. August 2005)
450 l/s
1 m³/s
3,8 m³/s
57,1 l/(s km²)
29,9 m³/s
77,3 m³/s
Alfenz (Verwall)
Alfenz (Verwall)
Quelle
Mündung
Verwall
Quelle und Mündung der Alfenz
Karte
Karte
Die Alfenz südlich von Außerbraz

Die Alfenz südlich von Außerbraz

Die Alfenz mit Roggelskopf

Die Alfenz mit Roggelskopf

Der Name leitet sich von der keltischen Namensform *Albantiā ab und hat die Bedeutung 'reich an weißem Wasser'.[4]

Geographie

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Die Alfenz entsteht bei Stuben auf einer Höhe von 1386,3 m ü. A. aus dem Zusammenfluss von Flexenbach und Rauzbach. Auf einer Länge von ca. 26 km fließt sie in westlicher Richtung von Stuben nach Bludenz und mündet schließlich 3,5 km vor der Stadt auf einer Höhe von 574,44 m ü. A. von rechts in die Ill.

Zuflüsse

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(Vom Ursprung bis zur Mündung. Namen und Längen (auf eine Nachkommastelle gerundet) nach dem Vorarlberg Atlas)

  • Rauzbach (linker Quellbach, Hauptstrang), 4,6 km
  • Stubenbach (Flexenbach) (rechter Quellbach, Nebenstrang), 4,3 km
  • Sackbach (links), 3,0 km
  • Hoppalandbach (links), 1,6 km
  • Toggitobelbach (links), 1,1 km
  • Moosbach (links), 2,0 km
  • Innerer Passürtobelbach (rechts), 1,4 km
  • Äußerer Passürtobelbach (rechts), 1,4 km
  • Langenertobelbach (links), 1,4 km
  • Benediktentobelbach (rechts), 1,1 km
  • Albonabach (links), 3,5 km
  • Fuchslochtobelbach (rechts), 1,0 km
  • Simastobelbach (rechts), 1,0 km
  • Großtobelbach (rechts), 1,9 km
  • Nenzigastbach (links), 7,3 km
  • Wäldletobelbach (rechts), 3,8 km
  • Blümpisbach (links), 1,1 km
  • Blümpiszug (links), 0,2 km
  • Angertöbele (links), 0,8 km
  • Sandbach (rechts), 0,7 km
  • Wildentobelbach (rechts), 0,8 km
  • Drecktobelbach (links), 0,9 km
  • Christastöbelebach (rechts), 0,9 km
  • Danöfentobel (rechts), 0,7 km
  • Vermalentobelbach (links), 3,2 km
  • Spreubach (rechts), 5,6 km (mit Alpbach 8,6 km)
  • Glongbach (Glongtobel) (rechts), 4,7 km
  • Riedtobelbach (links), 1,8 km
  • Stelzistobelbach (rechts), 2,4 km
  • Annatobelbach (rechts), 1,6 km
  • Ursprungbach (rechts), 0,6 km
  • Bärentobelbach (links), 1,6 km
  • Radonatobelbach (rechts), 4,5 km
  • Mühletobelbach (rechts), 1,4 km
  • Klemmetobelbach (links), 2,3 km
  • Gipsbruchtobel(bach) (rechts), 1,0 km
  • Valetschistobel(bach) (links), 0,9 km
  • Mühlbach (links), 0,7 km
  • Gurtentobelbach (links), 1,2 km
  • Grüttobel(bach) (links), 1,3 km
  • Winklertobelbach (links), 1,5 km
  • Muttentobelbach (rechts), 1,9 km
  • Hölltobelbach (rechts), 2,4 km
  • Rotrüfetobel(bach) (links), 2,1 km
  • Schmiedetobelbach (rechts), 4,6 km
  • Fallbach (links), 1,6 km
  • Schanatobelbach (rechts), 2,0 km
  • Gastelltobelbach (links), 1,1 km
  • Prademehlbach (links), 2,4 km
  • Masonbach (rechts), 4,1 km
  • Grenztobel(bach) (links), 1,4 km
  • Garnilatobel(bach) (links), 1,5 km
  • Mühletobel(bach) (rechts), 3,5 km
  • Garnilarißtobel(bach) (links), 1,2 km
  • Inner Schorenrißtobel(bach) (links), 1,2 km
  • Außer Schorenrißtobel(bach) (links), 1,1 km
  • Almeintobelbach (rechts), 3,0 km
  • Zimmerrißtobel(bach) (links), 0,9 km
  • Leuirisstobel(bach) (links), 1,1 km
  • Langrißtobel(bach) (links), 1,4 km
  • Brunnenrißtobel(bach) (links), 0,6 km
  • Spannerbach (rechts), 0,9 km (mit Äußeres Grubsertobel(bach) 3,5 km)
  • Kalkrisstobel(bach) (links), 0,8 km
  • Sterchlistobel(bach) (links), 1,5 km
  • Zalumertobelbach (links), 0,3 km

Größere Orte am Fluss sind

Wasserhaushalt

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Infolge des Baues des Spullersee-Kraftwerkes in den 1920er Jahren erhält die Alfenz durch eine künstlich angelegte Überleitung seither auch Wasser vom im Einzugsgebiet des Lechs liegenden Zürser See. Da die nördliche Staumauer des Spullersees das Wasser des Spullerbachs zurückhält, wird ein Teil des Wassers dieses Baches, das ehemals in Lech und Donau floss, für die Bahnstromgewinnung zur Alfenz umgeleitet.

Wirtschaft und Verkehr

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Wirtschaftliche Nutzung

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Die illwerke vkw AG nutzt das Wasser der Alfenz zwischen Stuben und Danöfen zur Stromerzeugung im Kraftwerk Klösterle. Um die ökologische Funktionsfähigkeit der betroffenen Gewässer zu gewährleisten, erfolgt eine Dotierwasserabgabe.

 
Das Alfenzkraftwerk mit Seitenspeicher in Radin

Das wenige hundert Meter vor der Mündung der Alfenz in die Ill arbeitende Alfenzkraftwerk nutzt das Gefälle im Unterlauf. Auch dort führt die Alfenz bei Betrieb des Kraftwerks nur Restwasser.

Weiterhin wollten die ÖBB das im Bahnstromkraftwerk Braz abgearbeitete Wasser in einem am Seitenspeicher Radin vorgesehenen Laufwasserkraftwerk mit 4,34 MW Engpassleistung nutzen, gaben diese Pläne aber vorerst auf. Eine Realisierung hätte einen massiven Eingriff in den Wasserhaushalt des parallel dazu liegenden, etwa 3 km langen, letzten, nahezu naturbelassenen Abschnittes der Alfenz bedeutet.[5]

Parallel zur Alfenz verlaufen die Arlbergbahn, die L 97 und die S 16.

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Commons: Alfenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vorarlberg Atlas: Gewässer
  2. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 69 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])
  3. Klostertal. In: aeiou Österreich Lexikon (Text des Printlexikons).
  4. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Alfenz“, Seite 31.
  5. ÖBB-Kraftwerk Radin an der Alfenz vorerst vom Tisch. In: Plattform Auwald. 14. Januar 2015, abgerufen am 4. November 2021 (deutsch).