Alfred Halm
Alfred Halm, Pseudonym H. Fredall[1] (* 9. Dezember 1861 in Wien; † 5. Februar 1951 in Berlin, eigentlich Alfred Hahn[2]) war ein österreichischer Schauspieler, Theaterregisseur, Theaterleiter, Drehbuchautor und Filmregisseur.
Leben
BearbeitenEr begann seine Laufbahn als Schauspieler auf Bühnen unter anderem in Hanau, Gießen, Barmen und Elberfeld und am Flora-Theater in Zürich. Zu Beginn der 1890er Jahre kam er nach Berlin und wurde im Fach jugendlicher Held und Liebhaber eingesetzt.
Am Lobe-Theater in Breslau sammelte er nicht nur seine ersten Regie-Erfahrungen, sondern stieg auch zum Co-Direktor des Sommertheaters auf. 1906 übernahm er in Berlin die Leitung des Theaters am Nollendorfplatz. Er führte dieses Theater bis zum Konkurs im Jahr 1912. Bei seinen Inszenierungen stand häufig der mit ihm befreundete Schauspieler Josef Kainz im Mittelpunkt.
1913 wechselte er zum Film, wo er zu verschiedenartigen Stoffen Regie führte und meist auch das Drehbuch beisteuerte. 1915 gründete er mit Ernst Gotthelft und Paul Heidemann die Teddy Film GmbH.[3] Zu seinen späteren Filmerfolgen gehörte die Filmadaption von Gerhart Hauptmanns Rose Bernd mit Henny Porten und Emil Jannings in den Hauptrollen. Nach 1926 beschränkte Halm sich auf das Schreiben von Drehbüchern, später schrieb er Bühnenstücke und arbeitete als Übersetzer. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 erhielt der konfessionslose[4] Alfred Halm aufgrund seiner jüdischen Herkunft keine Aufträge mehr.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde er mit seiner zweiten Ehefrau nach Theresienstadt verschleppt. Beide überlebten das Ghetto und kehrten nach der Befreiung nach Berlin zurück[5]. Er starb 1951 im Behring-Krankenhaus in Zehlendorf an Arterienverkalkung. Zuletzt lebte er an der Spanischen Allee 166.[6]
Familie
Bearbeiten1901 heiratete er in Charlottenburg die Kaufmannstochter Minnie Landes (1873–1919) aus New York[2]. Aus der Ehe entsprangen die Kinder Harry und Evelyn. Harry wurde Schauspieler und Evelyn Schriftstellerin.
Nach dem Tod seiner Ehefrau heiratete er 1920 in Berlin-Schöneberg die 29-jährige Kaufmannstochter Fabienne Heymann.[4]
Filmografie (als Regisseur und/oder Drehbuchautor)
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Literatur
Bearbeiten- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Dritter Band F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 496 f.
Weblinks
Bearbeiten- Alfred Halm bei IMDb
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme. 1917–1918. Deutsche Kinemathek e. V., Berlin 1969, S. 247.
- ↑ a b StA Charlottenburg I, Heiratsurkunde Nr. 214/1901
- ↑ Handelsregister Berlin HRB Nr. 13771
- ↑ a b StA Schöneberg II, Heiratsurkunde Nr. 531/1920
- ↑ Rolf Italiaander, Arnold Bauer, Herbert Krafft: Berlins Stunde Null 1945. Droste, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7700-0549-X, S. 35.
- ↑ StA Zehlendorf von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 225/1951
Personendaten | |
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NAME | Halm, Alfred |
ALTERNATIVNAMEN | Fredall, H. (Pseudonym); Hahn, Alfred (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler, Theaterregisseur, Theaterleiter, Drehbuchautor und Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1861 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 5. Februar 1951 |
STERBEORT | Berlin |