Alfredo Daza

mexikanischer Bariton

Alfredo Daza (* 7. Dezember 1976 in Puebla, Mexiko) ist ein mexikanischer Opernsänger (Bariton).

Alfredo Daza begann im Alter von zwölf Jahren eine Gesangsausbildung am Konservatorium von Puebla[1] und wechselte 1994 ans nationale Konservatorium von Mexiko-Stadt.

Von 1997 bis 2000 war er sowohl Mitglied der internationalen San Francisco Adler Fellowship, als auch des Merola Opera Program San Francisco.[2][3]

Im Jahre 1997 sang Alfredo Daza den Don Giovanni (Don Giovanni) in Mexiko-Stadt. Nach seinem Umzug in die USA debütierte er in verschiedenen nordamerikanischen und europäischen Opernhäusern. So sang Alfredo Daza 1999 den Schaunard an der San Francisco Opera (La Bohème) und in der Canadian Opera Company in Toronto.

2000 gab er sein Debüt als Valentin (in der Oper Faust von Gounod) unter der Leitung von Vladimir Jurowski am Teatro Carlo Felice in Genua und als Dandini (La Cenerentola) am Teatro dell’Opera di Roma. 2001 sang Daza die Titelrolle des Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia an der Washington Opera,[4] wo er ein Jahr später den Marcello (La Bohème) interpretierte. Als Marcello war er ebenfalls in der New York City Opera in einer Neuproduktion von La Bohème zu hören, die im Rahmen der Serie Live from Lincoln Center im amerikanischen Fernsehen übertragen wurde. Mit dem Michigan Opera Theatre ging Alfredo Daza als Guglielmo (Così fan tutte) auf Japan-Tournee.

An der Los Angeles Opera sang er Ping (Turandot), den Barbier in Rossinis Il barbiere di Siviglia und im Herbst 2004 die Rolle des Marcello in La Bohème. Am Teatro Giuseppe Verdi in Triest trat er als Lescaut in Massenets Manon auf. In Genua folgte sein erster Papageno in der Zauberflöte. Im Herbst 2002 gab Daza unter der Leitung von Antonio Pappano mit der Rolle des Schaunard (La Bohème) sein Debüt am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel. Im Frühling 2003 sang er den Papageno (Die Zauberflöte) in Cagliari. Als Ford (Falstaff) war er am Teatro Comunale di Bologna unter der Leitung von James Conlon und an der Staatsoper Hamburg unter der Leitung von Simone Young zu sehen. Im Sommer 2009 debütierte er beim Glyndebourne Festival als Belcore (L’elisir d’amore). Im Sommer 2012 gab er sein Debüt als Scarpia in Puccinis Tosca an der Oper Kiel. Seit 2004 ist Daza Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden.

Im Jahr 2013 war Daza erstmals in einer Oper von Benjamin Britten zu hören: An der Staatsoper Hamburg verkörperte er die Rolle des Sir Robert Cecil in Brittens Gloriana unter der Leitung von Simone Young.[5] Im selben Jahr kehrte er nach längerer Zeit zurück nach Los Angeles, um dort unter der Leitung von Placido Domingo die Rolle des Tadeo Cespedes in der Uraufführung der Oper Dulce Rosa zu singen.[6][7] Mittlerweile spezialisiert sich der Bariton zunehmend auf die Verdi-Rollen seines Repertoires. So sang er an der Staatsoper Berlin 2006 zum ersten Mal Giorgio Germont (La traviata), 2007 Ford (Falstaff), 2008 den Posa in Don Carlo und seit 2009 Renato in Un ballo in maschera unter der Leitung von Phillip Jordan.[8]

Er debütierte im Februar 2014 in der Rolle des Francesco Moor in Verdis Oper I masnadieri im Konzerthaus Berlin.[9]

In seiner Heimat Mexiko war er im Frühjahr 2015 in einer Mozart-Gala („Esto es Mozart“) an der Seite der Sopranistin Karen Gardeazabal im Palacio de Bellas Artes Mexiko-Stadt zu erleben.[10] Im selben Zusammenhang gab er eine Masterclass für die Studenten des Konservatoriums. Daza gab 2015 sein Debüt als Valdeburgo/Leopoldo in Vincenzo Bellinis Oper La straniera – einer konzertanten Aufführung an der Staatsoper Berlin, in der Edita Gruberova die weibliche Titelpartie sang.

Auszeichnungen

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  • 1991 Internationaler Carlo Morelli Gesangswettbewerb in Mexiko-Stadt (1. Sonderpreis)
  • 1994 Nationaler mexikanischer Wettbewerb des Sinfonieorchesters der Universität von Guanajuato, OSUG. (1. Preis)
  • 1995 Nationaler mexikanischer Jugendmusikwettbewerb der Nationalen Stiftung für Kunst und Kultur, FONCA (1. Preis)
  • 1998 Placido-Domingo-Preis der internationalen Gesellschaft für mexikanische künstlerische Werte, SIVAM, in Form eines Stipendiums
  • 1999 Internationaler Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswettbewerb, Wien (Publikumspreis)

Repertoire

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Komponist Oper Rolle
Wolfgang Amadeus Mozart Don Giovanni Don Giovanni
Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte Guglielmo und Don Alfonso
Wolfgang Amadeus Mozart Le nozze di Figaro Almaviva
Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte Papageno
Georges Bizet Les pêcheurs de perles Zurga
Benjamin Britten Gloriana Sir Robert Cecil
Gaetano Donizetti L’elisir d’amore Belcore
Gaetano Donizetti Lucia di Lammermoor Enrico Ashton
Vincenzo Bellini La straniera Valdeburgo/Leopoldo
Lena Frank El último sueño de Frida y Diego Diego Rivera
Lee Holdridge Dulce Rosa Tadeo Cespedes
Gioacchino Rossini Il barbiere di Siviglia Figaro
Gioacchino Rossini La scala di seta Germano und Blansac
Gioacchino Rossini Il signor Bruschino Gaudenzio
Gioacchino Rossini La Cenerentola Dandini
Gioacchino Rossini Il turco in Italia Il Poeta Prodoscimo
Giacomo Puccini La Bohème Marcello
Giacomo Puccini Madama Butterfly Sharpless
Giacomo Puccini Tosca Scarpia
Giacomo Puccini Turandot Ping
Giacomo Puccini Manon Lescaut Lescaut
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Pique Dame Jeletzki
Jules Massenet Manon Lescaut
Jules Massenet Werther Albert
Umberto Giordano Fedora De Siriex
Charles Gounod Faust Valentin
Christoph Willibald Gluck Iphigénie en Tauride Orestes
Claude Debussy L’enfant prodigue Simeon
Giuseppe Verdi Giovanna d’Arco Giacomo
Giuseppe Verdi La traviata Giorgio Germont
Giuseppe Verdi Falstaff Ford
Giuseppe Verdi Don Carlo Rodrigo, marchese di Posa
Giuseppe Verdi Un ballo in maschera Renato
Giuseppe Verdi I masnadieri Francesco Moor
Giuseppe Verdi Il trovatore Conte di Luna
Giuseppe Verdi Attila Ezio
Giuseppe Verdi Macbeth Macbeth
Hans Zender Chief Joseph Chief Joseph I

Diskografie

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  • La Bohème (DVD) Oper von Giacomo Puccini, Live from Lincoln Center, mit Rolando Villazón, Maria Kaniova und Alfredo Daza, Dirigent George Manahan – PBS/Live from Lincoln Center
  • Stolen Notes (CD) Verdi-Arien mit dem Parma Opera Ensemble – Michael Storrs Music
  • Manon (DVD) Oper von Jules Massenet mit Anna Netrebko, Rolando Villazón und Alfredo Daza, Dirigent Daniel Barenboim – Deutsche Grammophon
  • Angel & Demon (CD) Lieder von Nikolai Rimski-Korsakow, Anna Samuil (Sopran), Alfredo Daza (Bariton) – Michael Storrs Music
  • L’elisir d’amore (DVD) Oper von Gaetano Donizetti mit Ekaterina Siurina, Peter Auty und Alfredo Daza, Dirigent Maurizio Benini beim Glyndebourne Festival – Opus Arte
  • Falstaff (Blu-ray Disc)

Oper von Giuseppe Verdi mit Michael Volle, Barbara Frittoli und Alfredo Daza, Dirigent Daniel Barenboim beim Staatsoper Berlin - Naxos

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  • Alfredo Daza auf den Seiten der Staatsoper Berlin, abgerufen am 14. April 2015.

Einzelnachweise

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  1. Alfredo Daza bei talentodeclasemundial.com.
  2. Merola San Francisco (Memento vom 22. April 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 7. April 2024.
  3. Homepage San Francisco Opera
  4. Homepage der Washington Opera mit Hinweis auf die Produktion il barbiere di Siviglia
  5. Staatsoper Hamburg: Stück-Besetzung Gloriana (Memento vom 19. November 2015 im Internet Archive)
  6. Besetzung "Dulce Rosa" LA Opera (2013) auf "operabase.com"
  7. Review: "With ‘Dulce Rosa,’ L.A. Opera takes its show on the road" Los Angeles Times (2013)
  8. Staatsoper Berlin: Alfredo Daza - Sänger Ensemble (Memento vom 20. September 2015 im Internet Archive)
  9. Homepage Spanien-Kultur (Memento vom 19. November 2015 im Internet Archive), Anzeige Konzerthaus Berlin I Masnadieri. Abgerufen am 7. April 2024.
  10. The News: Mozart in Mexico City (Memento vom 19. November 2015 im Internet Archive) (englisch)