Aljonna Möckel

deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin

Aljonna Möckel, geb. Bach, (* 10. Mai 1941 in Moskau, Sowjetunion) ist eine deutsche Übersetzerin und Schriftstellerin.[1]

Aljonna Möckel ist die Tochter des Musikprofessors und Schriftstellers Erwin Johannes Bach, Autor des Lehrbuchs „Die vollendete Klaviertechnik“, Komponist und Nachdichter von Werken Jessenins und Schtschipatschows. Als Kleinkind überlebte sie im Kriegsjahr 1941 nur knapp die Leningrader Blockade, bevor die in die Sowjetunion emigrierte Familie, zu der noch zwei ältere Brüder gehörten, über verschiedene Fluchtstationen ins usbekische Taschkent gelangte. 1947 kehrte die Familie nach Berlin zurück.

Aljonna Möckel studierte von 1959 bis 1963 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Slawistik und Romanistik. Sie war ein Jahr Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Jena und von 1964 bis 1966 Lektorin beim Verlag Volk und Welt. Seit 1968 arbeitet sie in Berlin als freiberufliche Übersetzerin, ursprünglich um Zeit für ihren behinderten Sohn Dan zu haben.

Zahlreiche Romane und Erzählungen der Science-Fiction-Literatur, z. B. der Brüder Strugazki, wurden von ihr aus dem Russischen übersetzt, dazu viele Kinderbücher (Bulytschow, Sutejew) und Werke bekannter Autoren wie Jewtuschenko, Rasputin, Below, Makanin, Krupin, Grekowa. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Klaus Möckel, schrieb sie auch eigene Bücher, so entstanden unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow acht Bände einer Nachfolge-Reihe des „Zauberers der Smaragdenstadt“ von Alexander Wolkow.

Als Anerkennung für die Qualität ihrer Arbeiten erhielt Aljonna Möckel 1989 die Übersetzerprämie des Aufbau Verlages Berlin.

  • 1996: In den Fängen des Seemonsters (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-001-6
  • 1997: Die Schlange mit den Bernsteinaugen (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-015-3
  • 1998: Der Schatz der Smaragdenbienen (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-026-9
  • 1999: Der Fluch des Drachenkönigs (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-036-8
  • 2000: Die falsche Fee (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-061-0
  • 2001: Die unsichtbaren Fürsten (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-076-4
  • 2002: Der Hexer aus dem Kupferwald (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-115-0
  • 2003: Das gestohlene Tierreich (Pseudonym: Nikolai Bachnow, gemeinsam mit Klaus Möckel, illustriert von Hans-Eberhard Ernst), LeiV, Leipzig, ISBN 978-3-89603-162-4
  • 2012: Drei Tropfen Licht. Ein doppeltes Tagebuch (gemeinsam mit Klaus Möckel), Edition D.B., Erfurt, ISBN 978-3-936662-50-4
  • 2015: Hoffnung, die zweite. Dan und seine Bilder (gemeinsam mit Klaus Möckel), Edition digital, Pinnow, ISBN 978-3-95655-485-8
  • 2023: Picknick im Zauberland. Mein Leben mit Sprachen, Edition D.B., Erfurt, ISBN 978-3-936662-94-8

Herausgaben

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  • 1970: Das dritte Gedächtnis. Gedichte (Mitarbeit: Harald Raab), Jewgeni Jewtuschenko, Verlag Volk und Welt Berlin
  • 1976: Die Braut aus dem Trolleybus. Humorerzählungen (Mitarbeit: Wiktor Wesselowski), Eulenspiegel-Verlag Berlin
  • 1977: Vietnamesische Erkundungen. Erzählungen (zusammen mit Klaus Möckel), Verlag Volk und Welt Berlin
  • 1979: Der Bestechliche in der Hölle. Humorerzählungen, Leonid Lentsch, Eulenspiegel-Verlag Berlin
  • 1981: Zu Fuß nach Jalta. Humorerzählungen, Ostap Wyschnja, Eulenspiegel-Verlag Berlin
  • 1983: Eine Wanne voll Kaviar. Humorerzählungen, Eulenspiegel-Verlag Berlin
  • 1983: Ein Allerweltskerl. Erzählungen, Wassili Below, Eulenspiegel-Verlag Berlin
  • 2018: Das Wunder von Leningrad. Aus dem Nachlass veröffentlicht, ergänzt und bearbeitet von Aljonna Möckel und Klaus Möckel. EDITION digital, Pinnow 2017, ISBN 978-3-95655-853-5
  • 2021: Das Gespenst in der Ingenieurburg. Drei mörderische Geschichten aus dem Zarenreich. Herausgegeben, aus dem Russischen übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Aljonna Möckel. EDITION digital, Pinnow 2021, ISBN 978-3-96521-439-2

Übersetzungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 73. Jahrgang, 2022/2023. Band I: A-O. Walter De Gruyter, Berlin 2023, doi:10.1515/9783110770155. S. 604.