Allertshausen (Maroldsweisach)
Allertshausen ist ein Gemeindeteil des unterfränkischen Marktes Maroldsweisach im Landkreis Haßberge.
Allertshausen Markt Maroldsweisach
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 10° 40′ O |
Höhe: | 341 m ü. NHN |
Fläche: | 4,64 km² |
Einwohner: | 160 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 96126 |
Vorwahl: | 09532 |
Bauernhaus
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Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises Haßberge am Nordhang des Zeilbergs. Die Gemarkung grenzt im Norden an Käßlitz in Thüringen. Nordöstlich von Allertshausen entspringt die Weisach, ein 11,5 Kilometer langer Nebenfluss der Baunach. Durch Allertshausen führen die Staatsstraßen 2284 und 2428, die den Ort mit der Bundesstraße 279 in Maroldsweisach und der Bundesstraße 303 in Hafenpreppach verbinden.
Geschichte
BearbeitenDas Dorf entstand um 800 etwas abseits der alten Verkehrswege.[2] Der Ortsnamen geht wohl auf den fränkischen oder thüringischen Edelmann Alhard zurück, „bei den Häusern des Alhard“. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1317 in einem Lehensbuch, als Dyethricus de Humbrechtshusen den Zehnt in „Alchartshusen“ zugesprochen bekam. 1333 erhielten die Herren von Stein zu Altenstein fünf Teile des Zehnts zu „Alhartshusen“.[3] Die restlichen Anteile besaßen die Herren von Humbrechtshusen. 1443 erhielten Rudolf, Claus und Thomas von Stein den ganzen Zehnt zu „Alhartzhawsen“. Die folgenden knapp 400 Jahre besaßen die Herren von Stein die Dorfherrschaft.[2]
1576 gab es in dem Dorf 14 Behausungen. Im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs wurden im Herbst 1632 zwei adelige Häuser mit ihren Nebengebäuden, zwei Wohnhäuser und 17 Scheunen niedergebrannt. Schulden zwangen die Brüder Carl Franz und Christoph Franz von Stein ihren Besitz einschließlich der Nutzungsrechte in Allertshausen im Jahr 1810 an Franz Konrad von Schrottenberg, einem Bamberger Geheimrat und Hofmarschall, zu verkaufen.[2]
1801 bestand in dem Dorf noch ein kleines Schloss, das Teil eines 63 mal 44 Meter großen Viereckgehöfts war. Die Bauwerke im Schlossbereich wurden an die Dorfbewohner verkauft. 16 Sölden und 7 Tropfhäuser befanden sich damals in Allertshausen.[2]
1862 wurde Allertshausen in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. 1871 zählte das Dorf 181 Einwohner und 38 Wohngebäude. Die evangelische Schule stand im Ort.[4] 1884 wurde ein Schulhaus mit einem Glockenturm errichtet. Der Unterricht fand im jährlichen Wechsel mit dem 3 Kilometer Voccawind statt. Im Jahr 1900 hatte die Landgemeinde 141 Einwohner, von denen 123 evangelisch waren, und 35 Wohngebäude. Die zuständige evangelisch-lutherische Pfarrei war im 1,5 Kilometer entfernten Maroldsweisach und die katholische Schule im 4 Kilometer entfernten Geroldswind.[5] 1925 zählte der Ort 148 Personen in 37 Wohngebäuden. Das Dorf gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei im 9 Kilometer entfernten Pfarrweisach.[6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte bis 1989 die Lage an der innerdeutschen Grenze den Ort. 1950 standen in dem Dorf 30 Wohngebäude mit 227 Einwohnern.[7] Der 280.000 DM teure Neubau einer einklassigen Volksschule mit einem Lehrerwohnhaus wurde 1965 eingeweiht.
Im Jahr 1970 zählte Allertshausen 182,[8] 1987 143 Einwohner sowie 44 Wohnhäuser mit 48 Wohnungen.[9] Am 1. Juli 1971 war die Eingliederung der Gemeinde nach Maroldsweisach. Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und Allertshausen kam zum Haßberg-Kreis.
Seit 1996 betreibt das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim als Tageszentrum eine sozialpsychiatrische Einrichtung in Allertshausen.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn der Bayerischen Denkmalliste ist ein Bauernhaus, ein eingeschossiges und giebelständiges Fachwerkhaus mit Halbwalmdach und Längslaube sowie der Bezeichnung 1797, als Baudenkmal aufgeführt.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsblatt 1849
- Allertshausen in der Ortsdatenbank des bavarikon.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gemeindegliederung - Markt Maroldsweisach. Abgerufen am 14. November 2024.
- ↑ a b c d Fritz Klemm: Rund um den Zeilberg: Markt Maroldsweisach mit allen Ortsteilen. Maroldsweisach 1988, S. 59 f.
- ↑ Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X. S. 1.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1291, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1337 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).