Fuchsschwanzgräser

Gattung der Familie Süßgräser (Poaceae)
(Weitergeleitet von Alopecurus)

Die Fuchsschwanzgräser (Alopecurus) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die etwa 36 Arten sind weltweit verbreitet und kommt auch in Mitteleuropa häufig vor. Durch die an den Schwanz eines Fuchses erinnernde Ährenrispe erhielten sie ihren deutschsprachigen Trivialnamen Fuchsschwanzgräser. Dieselbe Motivation liegt dem deutschen Namen der nicht verwandten Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) zugrunde.

Fuchsschwanzgräser

Illustration von Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis, links)
und Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus, rechts)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Fuchsschwanzgräser
Wissenschaftlicher Name
Alopecurus
L.

Beschreibung

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Blatthäutchen beim Knick-Fuchsschwanzgras (Alopecurus geniculatus)
 
Rotgelbes Fuchsschwanzgras (Alopecurus aequalis): Ein zerlegtes Ährchen: die Hüllspelzen (Glu) sind am Grund miteinander verwachsen. Die Deckspelze (Lem) der einzigen Blüte weist am Rücken eine kurze, gerade Granne auf.

Vegetative Merkmale

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Die Fuchsschwanzgras-Arten sind ein- bis zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Bei den ausdauernden Arten wachsen die Erneuerungstriebe innerhalb der Blattscheiden (intravaginal) der Rhizom-Niederblätter hoch. Die Halme haben mehrere Knoten, die unteren Internodien sind manchmal verdickt.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Die Blattscheiden sind mehr oder weniger stark gerieft, kahl und bis zum Grund offen; die untersten Blattscheiden sind zerfasern. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum. Die Blattspreiten sind in Knospenlage gerollt oder gefaltet.

Generative Merkmale

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Die ährenrispige Blütenstände sind walzen- oder eiförmig und enthält dicht beieinander viele Blüten. Die Hauptachse ist von den Ährchen verdeckt, die allseitswendig stehen. Die Seitenäste sind mit der Hauptachse verwachsen und verzweigt. Die Ährchenstiele sind kurz und an der Spitze scheibenartig verbreitert. Die Ährchen sind einblütig und 2 bis 9 Millimeter lang. Über der Blüte gibt es keinen Achsenfortsatz. Das Ährchen ist seitlich zusammengedrückt und fällt zur Reife als Ganzes ab. Die Hüllspelzen sind gleich und bei manchen Arten bis über die Mitte miteinander verwachsen. Sie haben drei Nerven, sind gekielt, auf dem Kiel meist bewimpert, häutig und zur Reife hart. Die Deckspelze ist gleich lang oder leicht kürzer als die Hüllspelzen. An den Rändern der unteren Hälfte ist sie verwachsen und schließt so die Blüte schlauchartig ein. Auf dem Rücken trägt sie in der unteren Hälfte eine Granne. Diese ist entweder gekniet oder nicht gekniet und rau. Die Vorspelze fehlt bei etlichen Arten, so auch allen mitteleuropäischen. Es gibt drei Staubbeutel, die zur Blüte an der Spitze des Blütchens herausragen. Der Fruchtknoten ist kahl und trägt zwei kurze, häufig miteinander verklebten Griffeln mit langen, fedrigen Narben. Während der Anthese ragen die Narben am oberen Ende der Blüte heraus.

Die Karyopse ist schmal-elliptisch bis eiförmig und auf den Seiten stark abgeflacht. Der Embryo ist ein Viertel bis ein Drittel so lang wie die Frucht. Der Nabel ist punktförmig.

Ökologie

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Die Blüten sind stark proterogyn: die Narben erscheinen vier bis sechs (selten ein bis zehn) Tage vor den Staubbeuteln und werden fremdbestäubt. Das Acker-Fuchsschwanzgras und einige Rassen des Wiesen-Fuchsschwanzgrases sind selbststeril.

 
Rotgelbes Fuchsschwanzgras (Alopecurus aequalis)
 
Zwiebel-Fuchsschwanzgras (Alopecurus bulbosus)
 
Acker-Fuchsschwanzgras (Alopecurus myosuroides)
 
Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)

Systematik

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Die Gattung Alopecurus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 60 aufgestellt.[1] Der Gattungsname Alopecurus wurde bereits in der Antike verwendet; er setzt sich aus den altgriechischen Wörtern alopex für Fuchs und oura für Schwanz und bezieht sich also wie der deutschsprachige Trivialname auf das Aussehen der Ährenrispe.

Die Gattung Alopecurus gehört zur Tribus Aveneae in der Unterfamilie Pooideae innerhalb der Familie Poaceae.

Die Gattung Alopecurus enthält etwa 36 Arten, von denen 14 auch in Europa vorkommen.[2] Die GrassBase - The Online World Grass Flora von Kew Gardens listet folgende Arten:[3]

Folgende Naturhybriden sind anerkannt:[1]

  • Alopecurus ×brachystylus Peterm.Alopecurus geniculatus × Alopecurus pratensis
  • Alopecurus ×haussknechtianus Asch. & Graebn.Alopecurus aequalis × Alopecurus geniculatus
  • Alopecurus ×marssonii Hausskn.Alopecurus arundinaceus × Alopecurus geniculatus
  • Alopecurus ×plettkei Mattf.Alopecurus bulbosus × Alopecurus geniculatus
  • Alopecurus ×turicensis BrüggerAlopecurus myosuroides × Alopecurus pratensis
  • Alopecurus ×winklerianus Asch. & Graebn.Alopecurus aequalis × Alopecurus pratensis

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj Alopecurus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
  2. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  3. W. D. Clayton, K. T Harman, H. Williamson: GrassBase - The Online World Grass Flora. 2006ff., zuletzt abgerufen am 29. Dezember 2014
  4. a b c d e f g Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
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Commons: Fuchsschwanzgräser (Alopecurus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien