Die Alta ist ein Stückgutfrachter, dessen Eigentümerschaft seit Februar 2020 nicht geklärt ist.[2] Das Motorschiff wurde am 16. Februar 2020 als Geisterschiff an der irischen Südküste angespült.

Alta
Das Geisterschiff Alta an der irischen Küste (Februar 2020)
Das Geisterschiff Alta an der irischen Küste (Februar 2020)
Schiffsdaten
Flagge Tansania Tansania
Panama Panama
Griechenland Griechenland
Norwegen Norwegen
andere Schiffsnamen
  • Elias (2015–2017)
  • Avantis I (2013–2015)
  • Avantis II (2000–2013)
  • Polar Trader (1993–2000)
  • Pomar Murman (1990–1993)
  • Tananger (1976–1990)[1]
Schiffstyp Frachtschiff
Rufzeichen H3ST
Bauwerft Tronderverftet A/S, Hommelvik, Norwegen
Baunummer 28
Kiellegung September 1975
Stapellauf 17. März 1976
Indienststellung Juni 1976
Verbleib an der irischen Küste als Geisterschiff gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 62,81 m (Lüa)
Breite 12,52 m
Tiefgang (max.) 4,96 m
Vermessung 468 BRT / 232 NRT
Ab 1982
Länge 77,32 m (Lüa)
71,61 m (Lpp)
Seitenhöhe 9,64 m
Tiefgang (max.) 4,47 m
Vermessung 611 BRT / 344 NRT
Ab 1994
Vermessung 2295 BRZ / 689 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × Normo-Dieselmotor (Typ: KVMB-12)
Maschinen­leistung 2.250 PS (1.655 kW)
Dienst­geschwindigkeit

12 kn (22 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1240 tdw
Ab 1982
Tragfähigkeit 1640 tdw
Container 40 TEU
Rauminhalt 4668 m³
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 7432305

Geschichte

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Ein Jogger entdeckte die verlassene und führerlose Alta an der irischen Südküste, wenige Kilometer entfernt von der Ortschaft Ballycotton im Osten des County Cork.[3] Das weitestgehend intakt wirkende Schiff schien im Zuge des Durchzuges des Wintersturms „Dennis“ angespült worden zu sein und dies, ohne dass es Anzeichen für Sturmschäden in der Region gab. Erste Recherchen der irischen Behörden ergaben, dass es sich bei dem Frachter um die einst unter tansanischer Flagge fahrende Alta handelte.

Das 1976 gebaute Schiff war im Spätsommer 2018 auf dem Atlantik unterwegs von Griechenland nach Haiti, als auf halber Strecke zwischen Afrika und Nordamerika, etwa 2200 km südöstlich von Bermuda und 2750 km westlich der afrikanischen Küste, der Schiffsantrieb aufgrund eines technischen Defekts ausfiel.[4] Versuche der Besatzung, die entstandenen Schäden mit Bordmitteln zu beheben, scheiterten und das Schiff trieb für einige Zeit manövrierunfähig im Atlantik.

 
Die Alta 1300 Meilen südöstlich der Bermudas (Oktober 2018)

Die zehnköpfige Besatzung wurde von einem SAR-Flugzeug des Typs Lockheed HC-130 der US-Küstenwache am 2. Oktober 2018 mit Nahrungsmitteln versorgt, bis sie fünf Tage später vom Kutter USCGC Confidence (WMEC-619) vor einem aufziehenden Sturm von Bord geholt wurde. Seitdem trieb das Schiff verlassen im Atlantik, obwohl ein Abschleppen des Schiffs ursprünglich vorgesehen war.

Vor der Strandung im Februar 2020 gab es nur eine dokumentierte Sichtung des treibenden Schiffs, als sich am 31. August 2019 die britische HMS Protector der Alta näherte. Kontaktversuche seitens der Protector blieben unbeantwortet und lediglich die damalige Position etwa 2400 km nördlich der letzten bekannten Position wurde festgehalten.[5] Am 16. Februar 2020 strandete die Alta an der irischen Südküste etwa 3,75 km südwestlich des Ortes Ballycotton im County Cork.[6][7] In den 18 Monaten seit der Havarie hatte sie eine Strecke von etwa 4300 km zurückgelegt.

Weder Betriebsstoffe noch Ladung waren ausgetreten. Eine Woche nach der Strandung barg man mit einem Hubschrauber die Ladung, die aus 95 Ölfässern bestand, von denen 33 jedoch leer waren.[8] Ob das Schiff geborgen wird, ist noch nicht entschieden, da noch kein Besitzer ermittelt werden konnte. Der Schrottwert des Wracks beträgt nur ein Drittel der Bergungskosten von geschätzten 10 Millionen Euro.[9]

Am 29. April 2021 brach aus ungeklärter Ursache ein Feuer auf dem Wrack aus, dabei wurde die Brücke schwer beschädigt.[10] Am 13. März 2022 brach der Rumpf der Alta nach einer Reihe von Stürmen und schlechtem Wetter in zwei Teile, ein weiteres Auseinanderbrechen bis hin zum völligen Zerfall der Schiffstruktur wird für den Winter 2022/23 erwartet.[11] Ein im Februar 2023 vom Ministerium für Verkehr angekündigter Bericht über den weiteren Umgang mit der Alta war im Juli 2023 noch nicht veröffentlicht. Die Veröffentlichung wurde für den Spätsommer 2023 angekündigt.[12][13]

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Commons: Alta – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. M/S Tananger - Sjøhistorie. Abgerufen am 17. Februar 2020.
  2. An abandoned ‘ghost ship’ washes up onshore after more than a year at sea, Washington Post (englisch).
  3. Karte von Irland (stark vergrößerbar) (Memento des Originals vom 4. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cdn23.us1.fansshare.com
  4. Cargo ship distressed in the middle of the Atlantic. Abgerufen am 15. Juni 2020
  5. HMS Protector @hmsprotector · 2. Sep. 2019
  6. Storm Dennis: 'Ghost ship' washes up on Irish coast. BBC News, 17. Februar 2020, abgerufen am 18. Januar 2021.
  7. Storm Dennis sends abandoned cargo ship to Ireland. In: Marine Industry News. 17. Februar 2020, abgerufen am 17. Februar 2020.
  8. Almost 100 oil barrels removed from ghost ship; Council now closing down the wreck
  9. The mysterious final voyage of the Alta, Ireland’s doomed ghost ship
  10. Niall O'Connor: Gardaí launch investigation into cause of fire on MV Alta 'ghost ship'. Abgerufen am 9. Dezember 2022 (englisch).
  11. Jehan Ashmore: Cork's 'Ghost Ship' MV Alta May Not Survive the Winter as Photos Show It Breaking Up. Abgerufen am 9. Dezember 2022 (britisches Englisch).
  12. Pádraig Hoare: Authorities must act 'once and for all' on ghost ship blighting Cork coast. 30. Juli 2023, abgerufen am 4. August 2023 (englisch).
  13. Pádraig Hoare: Report on ghost ships still not ready three years after MV Alta washed up in East Cork. 17. Februar 2023, abgerufen am 4. August 2023 (englisch).