Alter jüdischer Friedhof (Ludwigsburg)
Der Alte jüdische Friedhof Ludwigsburg ist ein jüdischer Friedhof in Ludwigsburg in Baden-Württemberg.
Geschichte
BearbeitenDer Friedhof wurde im Jahr 1870 in unmittelbarer Nachbarschaft des alten städtischen Friedhofs angelegt (Einweihung am 25. September 1870), nachdem die Verstorbenen der jüdischen Gemeinde von Ludwigsburg zuvor auf den Friedhöfen von Freudental und dann Hochberg bestattet worden waren. Die feierliche Einweihung eines Denkmals für zwei im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ums Leben gekommene jüdische Soldaten, einen deutschen (Heinrich Heydemann, † 24. September 1870) und einen französischen (Isidor Michel, † 6. Dezember 1870), die 1870 hier mit den beiden ersten Bestattungen nebeneinander beigesetzt worden waren,[1] erfolgte unter großer öffentlicher Anteilnahme am 6. August 1873.[2] Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Alte jüdische Friedhof mit seinen insgesamt rund 100 Bestattungen durch einen neuen an der Harteneckstraße abgelöst.
Literatur
Bearbeiten- Joachim Hahn: Jüdisches Leben in Ludwigsburg – Geschichte, Quellen und Dokumentation. Braun, Karlsruhe 1998, ISBN 3-7650-8211-2, S. 96–100, 602–734.
- Günther Bergan: Von Totengräbern und Leichensägerinnen. 300 Jahre Friedhofskultur in Ludwigsburg. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter 71 (2017), S. 163–199, 180–182.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Belegungsliste im Staatsarchiv Ludwigsburg
- Fotodokumentation der Grabsteine im Staatsarchiv Ludwigsburg
- Alter jüdischer Friedhof Ludwigsburg beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland
- Alter jüdischer Friedhof Ludwigsburg bei Alemannia Judaica (mit 13 Abbildungen)
- Führung auf dem alten jüdischen Friedhof in Ludwigsburg am 9. November 2014 auf synagogenplatz.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Darauf zielt die Denkmalinschrift „Männer des Heeres, Helden des Krieges, Feinde im Leben, im Tode vereint“; s. Albert Sting: Aus der Geschichte der Ludwigsburger Juden. In: Geschichte der jüdischen Gemeinde Ludwigsburg. Hrsg. von Werner Heinrichs. Vaihingen an der Enz 1889, S. 38.
- ↑ Allgemeine Zeitung des Judenthums. Ein unpartheiisches Organ für alles jüdische Interesse. Jg. 37. Nr. 37 vom 9. September 1873, S. 605f. (online) bei Google Books
Koordinaten: 48° 53′ 47,9″ N, 9° 12′ 21,1″ O