Amanda Aizpuriete
Amanda Aizpuriete (* 28. März 1956 in Jūrmala, Lettische SSR, heute Republik Lettland; † 21. Oktober 2023 ebenda) war eine lettische Lyrikerin und Übersetzerin.
Leben und Werk
BearbeitenAizpuriete studierte von 1974 bis 1977 Philologie und von 1977 bis 1979 Philosophie in Riga und Moskau. 1980–1984 verbrachte sie am Maxim-Gorki-Literaturinstitut. Erste Gedichte veröffentlichte sie 1976 in der Literaturzeitschrift „Literatūra un Māksla“. Auf Deutsch sind drei Gedichtbände bei Rowohlt erschienen: Die Untiefen des Verrats (1993), Lass mir das Meer (1996) und Babylonischer Kiez (2000). Sie veröffentlichte außerdem Übersetzungen und Nachdichtungen aus dem Russischen, Deutschen, Englischen, Litauischen und Ukrainischen; unter anderem übersetzte sie Franz Kafka ins Lettische.
Michael Fisch beschrieb Aizpuriete als pessimistische Intellektuelle. Sie sei voller Trauer über die niedergehende lettische Kultur. Ihre Gedichte seien „nicht sehr lang, in der Regel ohne Titel und ähneln sich in ihrem melodischen Aufbau gleich lyrischen Tagebuchblättern.“[1]
Amanda Aizpuriete hatte vier Kinder und lebte in ihrer Geburtsstadt Kauguri (Jūrmala).[2] Sie starb am 21. Oktober 2023 im Alter von 67 Jahren in Dubulti.[3][4]
Auszeichnungen
BearbeitenAizpuriete erhielt 1999 den Förderpreis zum Horst-Bienek-Preis für Lyrik, den die Bayerische Akademie der Schönen Künste verleiht. 2013 erhielt sie den Ojārs-Vācietis-Literaturpreis.[5]
Weitere Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl)
Bearbeiten- Kur Dieviņi tu paliksi. Wo Gott wirst du bleiben dann? Lettische Volkspoesie. Ausgewählt von Amanda Aizpuriete. Nachgedichtet von Manfred Peter Hein anhand der Übersetzung von Horst Bernhardt, 2011, Queich-Verlag, ISBN 978-3-939207-01-6.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Amanda Aizpuriete im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Profil von Amanda Aizpuriete in der Scottish Poetry Library ( vom 4. September 2011 im Internet Archive) (englisch)
- Rezensionen zu „Babylonischer Kiez“ bei Perlentaucher
- Rezension zu „Babylonischer Kiez“ in „der Freitag“
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Michael Fisch: Inger Christensen. In: Der Tagesspiegel. Nr. 17.104, 8. Juli 2000, Literaturexpress, S. B 5.
- ↑ Amanda Aizpuriete auf literatur.lv, Verzeichnis lettischer Literatur in deutscher Übersetzung ( vom 15. Februar 2005 im Internet Archive)
- ↑ Todesnachricht. In: baltic-course.com. 22. Oktober 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023 (lettisch).
- ↑ Mūžībā devusies dzejniece Amanda Aizpuriete. In: delfi.lv. 22. Oktober 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023 (lettisch).
- ↑ satori.lv ( vom 26. August 2014 im Internet Archive), abgerufen am 22. August 2014
Personendaten | |
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NAME | Aizpuriete, Amanda |
KURZBESCHREIBUNG | lettische Lyrikerin und Übersetzerin |
GEBURTSDATUM | 28. März 1956 |
GEBURTSORT | Jūrmala, Lettische SSR, Sowjetunion |
STERBEDATUM | 21. Oktober 2023 |
STERBEORT | Dubulti, Lettland |