Amelia Van Buren

US-amerikanische Fotografin

Amelia C. Van Buren (* ca. 1856[1] in Detroit, Michigan; † 1942 in Tryon, North Carolina) war eine amerikanische Fotografin, die vor allem für das Gemälde Miss Amelia Van Buren bekannt ist, das Thomas Eakins um 1891 von ihr anfertigte.[2]

Amelia Van Buren With a Cat, Thomas Eakins zugeschriebene Fotografie (späte 1880er Jahre)

Studentin an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts

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Miss Amelia Van Buren von Thomas Eakins

Die Eltern Van Burens starben beide vor 1884, als sie begann, an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts zu studieren.[2] Bereits zuvor hatte sie seit mindestens vier Jahren ihre Kunst in Detroit ausgestellt.

Ihr Talent veranlasste Eakins, sie persönlich zu betreuen, was auch Unterricht im Aktzeichnen mit männlichen und weiblichen Modellen einschloss, der damals für Studentinnen als unschicklich galt.[3] 1885/86 verbündeten sich mehrere ehemalige Studenten von Eakins – insbesondere Thomas Pollock Anshutz und Colin Campbell Cooper – um diesen von der Akademie zu entfernen. Sie wandten sich an das Unterrichtskomitee der Akademie und erhoben zahlreiche Vorwürfe gegen Eakins. Unter anderem beschuldigten sie ihn, Studentinnen, darunter auch Van Buren, als Aktmodelle eingesetzt zu haben. Große Entrüstung erregte auch der Vorwurf, dass Eakins auf eine Frage Van Burens zu Bewegungen des Beckens seine Hose ausgezogen habe, um die Bewegung zu demonstrieren. Eakins betonte später den rein professionellen Charakter dieser Handlung.[2] Das Komitee ließ Eakins in dem Glauben, die Beschwerde gegen ihn sei von Van Buren erhoben worden, die zwischenzeitlich nach Detroit verzogen war, um sich von einer Nervenschwäche zu erholen.[4] Dies war jedoch nicht der Fall; sie schätzte Eakins sehr, verteidigte ihn in den folgenden Jahren bei jeder Gelegenheit und war stolz darauf, Werke von ihm zu besitzen.[5]

Nach ihrer Rekonvaleszenz kehrte Van Buren nach Philadelphia zurück und setzte die Studien bei Eakins nun an der Art Students’ League of Philadelphia fort. Auch danach standen Eakins und Van Buren noch jahrelang in engem Kontakt. Drei oder vier Jahre nach seiner Entlassung von der PAFA entstand das Gemälde Miss Amelia Van Buren.

Nach der Akademiezeit

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Amelia Van Buren: Frau mit Schleier, Photographie, um 1900
Van Buren, fotografiert von Thomas Eakins, ca. 1884.

Über Leben und Schaffen Van Burens nach ihrer Akademieausbildung ist wenig bekannt; keines ihrer Gemälde ist erhalten.[2]

Sie ging mit ihrer Studienkollegin Eva Watson-Schütze eine Bostoner Ehe ein. Beide eröffneten ein Atelier und eine Galerie in Atlantic City New Jersey, aber da Van Buren keine ästhetischen Kompromisse aus kommerziellen Gründen machen wollte, wandte sie sich der Fotografie zu.[6] Beide Frauen waren anerkannte Künstlerinnen, die 1899 gemeinsam im Camera Club of Pittsburgh ausstellten,[7] wo Van Buren Beachtung für ihre Porträts fand. Nach eigener Aussage war es ihr Ziel, Porträts zu schaffen, die „neben [denen von] Sargent, Watts und den anderen Meistern bestehen können“.[8]

Man weiß, dass sie 1900, als sie einige Abzüge (darunter die „Frau mit Schleier“) an Frances Benjamin Johnston sandte, wieder nach Detroit gezogen war.[7] Ihr von Eakins gemaltes Porträt befand sich in ihrem Besitz, vermutlich als Geschenk des Künstlers. 1927 verkaufte sie es an die Phillips Memorial Gallery.[9] Zu dieser Zeit lebte sie in North Carolina.[10]

Anfang der 1930er Jahre schrieb der erste Eakins-Biograf Lloyd Goodrich an sie, erhielt jedoch die Antwort, dass sie keine besonderen Erinnerungen an Eakins habe.[2] Ihre letzten Jahre verbrachte sie in einer Künstlerkolonie in Tryon, North Carolina, wo sie 1942 starb.[5]

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Commons: Amelia Van Buren – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Van Buren wurde laut Grabstein 1854 geboren (Tryon Cemetery, Section 1. USGenWeb, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. September 2010; abgerufen am 24. August 2010.), Zensusdaten von 1870 und 1900 sagen 1856, andere Quellen 1858 (Laurinda S. Dixon)
  2. a b c d e Henry Adams: Eakins revealed. The secret life of an American artist. Oxford University Press US, 2005, ISBN 0-19-515668-4 (books.google.com).
  3. Laurinda S. Dixon, Gabriel P. Weisberg: In sickness and in health: disease as metaphor in art and popular wisdom. University of Delaware Press, 2004, ISBN 0-87413-857-4, S. 124 (books.google.com).
  4. Darrel Sewell: Thomas Eakins. Yale University Press, 2001, ISBN 0-87633-143-6, S. 260.
  5. a b Sidney Kirkpatrick: The revenge of Thomas Eakins. Yale University Press, 2006, ISBN 0-300-10855-9 (books.google.com).
  6. Martin W. Sandler: Against the Odds. Women Pioneers in the First Hundred Years of Photography. Rizzoli International Publications, 2002, ISBN 0-8478-2304-0, S. 61–62.
  7. a b Naomi Rosenblum: A History of Women Photographers. Abbeville Press, 1994, ISBN 1-55859-761-1, S. 323.
  8. George Cotkin: Reluctant modernism. American thought and culture, 1880–1900. Rowman & Littlefield, 2004, ISBN 0-7425-3147-3 (books.google.com).
  9. Eakins in the Collection. The Phillips Collection, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2011; abgerufen am 22. August 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phillipscollection.org
  10. John Wilmerding: Thomas Eakins. Smithsonian Institution Press, 1993, ISBN 1-56098-313-2, S. 121.