Amt Weißenfels
Das Amt Weißenfels war eine im Thüringer Kreis gelegene Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen. Zwischen 1657 und 1746 gehörte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Weißenfels. Amtssitz war die an der Saale gelegene Stadt Weißenfels.
Bis zur Abtretung an Preußen 1815 bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.
Geographische Lage
BearbeitenDas Amtsgebiet liegt heute im Süden des Landes Sachsen-Anhalt sowie im Nordosten des Landes Thüringen und deckt sich mit Teilen des Burgenlandkreises, Teilen von dem in diesen aufgegangenen Landkreis Weißenfels sowie Teilen des Saale-Holzland-Kreises.
Geschichte
BearbeitenDas Amt Weißenfels im späteren Thüringer Kreis erscheint bereits 1349 als „districtus“ im Besitz der Wettiner.
Von 1656/57 bis 1746 war das Amt Teil des albertinischen Sekundogenitur-Fürstentums Sachsen-Weißenfels. Das Kurfürstentum Sachsen behielt sich jedoch die Aufsicht über die Schriftsassen in den der Sekundogenitur überlassenen Ämtern vor. Für die im Thüringischen Kreis gelegenen Ämter Freyburg, Eckartsberga und Weißenfels übernahm das bei der kursächsischen Hauptlinie verbliebene Amt Pforta diese Aufgabe.[1]
Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 fiel das bis dahin königlich-sächsische Amt an das Königreich Preußen und ging im späteren Landkreis Weißenfels auf.
Bestandteile
BearbeitenNeben zahlreichen Amtsdörfern gehörten auch mehrere Patrimonialgerichte zum Amtsgebiet, darunter auch Bonau, Domsen, Droyßig, Gladitz mit Reppicha, Goldschau, Gröbitz, Großgestewitz, Langendorf, Meineweh, Pretzsch, Schkortleben, Schleinitz, Tackau, Teuchern, Thierbach, Wengelsdorf. Ferner gehörten die Städte Weißenfels, Osterfeld, Schkölen und Teuchern dazu.
Amtleute
BearbeitenÜberlieferung
BearbeitenDie schriftliche Überlieferung des Amtes Weißenfels (vor 1815) wird heute im Landesarchiv Sachsen-Anhalt am Standort Wernigerode verwahrt. Der Bestand trägt im sogenannten Ämterarchiv die Bestandsbezeichnung D 51.[2]
Literatur
Bearbeiten- Gustav E. Heydenreich: Kirchen- und Schul-Chronik der Stadt und Ephorie Weißenfels seit 1539, 1840.
- A. Hopfer: Sachsen und Anhalt, Band 1, 1925, S. 322.
- Hanns Gringmuth-Dallmer und andere (Bearb.): Gesamtübersicht über die Bestände des Landeshauptarchivs Magdeburg, Bd. 4. Niemeyer, Halle 1960.
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937386-14-0.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Amt und Landesschule Pforta im Landesarchiv Sachsen-Anhalt
- ↑ Amt Weißenfels im Landesarchiv Sachsen-Anhalt