Amtsgericht Rappoltsweiler

ehemaliges Amtsgericht in Rappoltsweiler

Das Amtsgericht Rappoltsweiler war ein deutsches Amtsgericht mit Sitz in Rappoltsweiler in den Jahren 1879 bis 1918.

Gerichtsgebäude

Geschichte

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Rappoltsweiler im Elsass war Sitz eines französischen Friedensgerichts. Nach der Abtretung Elsass-Lothringens im Frieden von Frankfurt an das Deutsche Reich 1871 wurde die Gerichtsstruktur mit dem Gesetz, betreffend Abänderung der Gerichtsverfassung vom 14. Juli 1871 und der Ausführungsbestimmung hierzu vom gleichen Tag neu geregelt.[1][2] Dabei wurden die Friedensgerichte beibehalten.

Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden 1879 die Friedensgerichte im Reichsland Elsass-Lothringen aufgehoben und Amtsgerichte gebildet.[3] Das Amtsgericht Rappoltsweiler war dem Landgericht Colmar nachgeordnet.

Am Gericht bestand 1880 eine Richterstelle. Das Amtsgericht war ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[4]

Der Gerichtsbezirk umfasste 1895 den Kanton Rappoltsweiler mit 116 Quadratkilometern und 14.565 Einwohnern und neun Gemeinden.[5]

Mit der Verordnung über den Sitz und die Bezirke der Amtsgerichte vom 3. April 1909 gingen die Gemeinden Ostheim und Zellenberg aus dem Sprengel des Amtsgerichts Kaysersberg in den Sprengel des Amtsgerichts Rappoltsweiler über.[6]

Nach der Abtretung Elsass-Lothringens an Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Amtsgericht Rappoltsweiler als „Tribunal cantonal Ribeauvillé“ weitergeführt.[7] Im Zweiten Weltkrieg wurde 1940 von der deutschen Besatzungsmacht die vorgefundene Gerichtsstruktur unter Verwendung deutscher Ortsnamen und Behördenbezeichnungen, hier also wieder als Amtsgericht Rappoltsweiler, fortgeführt.

Gerichtsgebäude

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Das Gerichtsgebäude wurde im Jahre 1893 errichtet. Seine heutige Adresse ist 6 rue Klée. Es steht unter Denkmalschutz.[8]

Siehe auch

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Commons: Tribunal de Ribeauvillé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gesetz, betreffend Abänderung der Gerichtsverfassung vom 14. Juli 1871, Gesetzblatt für Elsass-Lothringen Nr. 5, 1871, S. 165 ff., online
  2. Verordnung zur Ausführung des Gesetzes, betreffend Abänderung der Gerichtsverfassung vom 14. Juli 1871, Gesetzblatt für Elsass-Lothringen Nr. 5, 1871, S. 169 ff.
  3. Gesetz für Elsaß-Lothringen, betreffend die Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 4. November 1878; in: Gesetzblatt für Elsaß-Lothringen 1878, Nr. 13, S. 65 f., Digitalisat
  4. Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung. 1880, S. 416 online
  5. Handbuch für Elsaß-Lothringen, 1895, S. 113, Digitalisat
  6. Verordnung über den Sitz und die Bezirke der Amtsgerichte vom 3. April 1909; in: Gesetzblatt für Elsass-Lothringen 1909, S. 54 f., Digitalisat
  7. Charles Hiegel, L'organisation judiciaire en Moselle 1871–1940 online
  8. Eintrag in der Denkmaldatenbank

Koordinaten: 48° 11′ 41,6″ N, 7° 19′ 22,3″ O