Anaplasma phagocytophilum

Art der Gattung Anaplasma

Bei Anaplasma phagocytophilum handelt es sich um ein Bakterium, das durch Zecken übertragen werden kann, und beim Menschen eine fieberhafte Erkrankung, die Humane Granulozytäre Anaplasmose, verursacht. Auch Tiere wie Hunde (Canine Anaplasmose), Katzen, Pferde und Wiederkäuer können infiziert werden.

Anaplasma phagocytophilum
Systematik
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Alphaproteobacteria
Ordnung: Rickettsiales
Familie: Ehrlichiaceae
Gattung: Anaplasma
Art: Anaplasma phagocytophilum
Wissenschaftlicher Name
Anaplasma phagocytophilum
(Foggie 1949) Dumler et al. 2001

Nomenklatur und Geschichte

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Aufgrund von Genanalysen wurden die früheren Arten Ehrlichia phagocytophilum, Ehrlichia equi und das HGE-Agens zur neuen Art Anaplasma phagocytophilum zusammengefasst. Zunächst war die Art fälschlicherweise Anaplasma phagocytophila genannt worden. Die verursachte Krankheit wird daher heute auch nicht mehr als humane granulozytäre Ehrlichiose (HGE), sondern als humane granulozytäre Anaplasmose bezeichnet.

In der Tiermedizin ist der Krankheitserreger seit 1932 bekannt, über die erste Infektion beim Menschen wurde 1990 oder 1994 berichtet.[1][2]

Lebensweise

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Das gramnegative Bakterium lebt obligat intrazellulär in Granulozyten, wo es sich in zytoplasmatischen Vakuolen vermehrt. Unter dem Mikroskop lassen sich nach Infektion charakteristische 2–5 µm große Einschlüsse erkennen, die wegen ihrer Ähnlichkeit zu Maulbeeren als Morulae bezeichnet werden.

Übertragung

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Die Übertragung auf Menschen und Tiere erfolgt durch Zeckenbisse: Der häufigste Überträger in Europa ist der Holzbock (Ixodes ricinus), in Nordamerika vor allem Ixodes scapularis und Ixodes pacificus. Ein Schutz vor Zecken ist also zugleich Infektionsprophylaxe.

Literatur

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  • F.D. von Loewenich et al.: Ehrlichiose – Die unbekannte Zeckenerkrankung. Der Hausarzt 10/01. S. 39–41.
  • F.D. von Loewenich et al.: A Case of Equine Granulocytic Ehrlichiosis Provides Molecular Evidence for the Presence of Pathogenic Anaplasma phagocytophilum in Germany. Eur J Clin Microbiol Infect Dis (2003) 22. S. 303–305.
  • G. Walder et al.: „Human granulocytic anaplasmosis in Austria: epidemiological, clinical, and laboratory findings in five consecutive patients from Tyrol, Austria“. Int J Med Microbiol. 2006 May;296 Suppl 40:297-301.
  • G. Walder et al.: „First documented case of human granulocytic ehrlichiosis in Austria“. Wien Klin Wochenschr. 2003 Apr 30;115(7-8):263-6.
  1. Ohashi N et al.: Anaplasma phagocytophilum–infected ticks, Japan. Emerg Infect Dis (CDC) (2005) online, abgerufen am 8. Mai 2007.
  2. Dumler JS et al.: Human Granulocytic Anaplasmosis and Anaplasma phagocytophilum. Medscape.com (2005) online, abgerufen am 8. Mai 2007.
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