Anatole Taubman

Schweizer Schauspieler

Anatole Taubman (* 23. Dezember 1970 in Zürich) ist ein britisch-schweizerischer Schauspieler.

Anatole Taubman, 2019

Herkunft

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Taubman wurde in Zürich als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er wuchs zunächst in London, dann in Zürich auf.[1] Sein Vater stammt aus Königsberg, seine Mutter ist eine geborene Wienerin. Seine Grosseltern kommen aus Russland, Polen und der Slowakei. Drei seiner Grosseltern starben im Holocaust.[2] Taubman spricht mehrere Sprachen fliessend: Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Er synchronisierte sich bisher in einigen internationalen Filmen selbst auf Deutsch.[3] Taubman lebt in Zürich und hat die britische und seit 2022 auch die Schweizer Staatsangehörigkeit.[4]

Karriere

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Taubman besuchte die Primarschule in Zürich und absolvierte die Matura am Gymnasium der Stiftsschule im Kloster Einsiedeln. Unmittelbar danach ging er in die Vereinigten Staaten und studierte von 1992 bis 1994 in New York an der renommierten Schauspielschule Circle in the Square.[5]

Er spielte bereits in mehr als 50 Kino- und Fernsehproduktionen, darunter viele Haupt- und Nebenrollen.

Eine seiner Hauptrollen war die des Simon Cavegn in dem Schweizer Kinofilm Marmorera unter der Regie von Markus Fischer. Er verkörperte darin einen Psychiater, der wegen einer geheimnisvollen jungen Frau wahnsinnig wird. Der Film wurde 2007 auf dem Filmfestival Málaga als bester Film und für die beste Kamera ausgezeichnet.

2008 spielte er in dem Hollywoodfilm 96 Hours einen albanischen Bösewicht, in der US-Fernsehserie Die Tudors einen französischen Scharfrichter, in der BBC-Serie Waking the Dead – Im Auftrag der Toten einen serbischen Kriegsverbrecher, in der BBC-Serie Spooks – Im Visier des MI5 einen venezolanischen Geheimagenten und in der ZDF-Serie Ihr Auftrag, Pater Castell einen Gerichtsmediziner.

In dem 22. James-Bond-Film James Bond 007: Ein Quantum Trost war er in den Kinos als Elvis zu sehen.[6][7] In der Verfilmung des Romans Die Päpstin übernahm er die Rolle des Erzrivalen Anastasius. 2009 verkörperte er zudem in Jan Kounens Coco Chanel & Igor Stravinsky Boy Capel, Coco Chanels erste grosse Liebe.

In der deutsch-kanadischen Fernsehproduktion Die Säulen der Erde ist Taubman als Bruder Remigius zu sehen.

Im Winter 2012 spielte er u. a. neben Heike Makatsch als „Ansgar“ in dem Fernsehfilm der Woche Sechzehneichen (ARD; Regie: Hendrik Handloegten) und im April 2013 als „Olaf Böhm“ eine Hauptrolle in dem Leipziger Tatort Schwarzer Afghane (ARD; Regie: Thomas Jahn).

Im Januar 2013 war er als „Uwe Hansen“ in der männlichen Hauptrolle neben den bekannten deutschen Theaterschauspielerinnen Senta Berger und Nadja Uhl in dem rege diskutierten Thriller über Prostitution, den Handel mit und die Vergewaltigung von Kindern, Operation Zucker (Regie: Rainer Kaufmann, Kamera: Morton Søborg, Produktion: Gabriela Sperl), zu sehen.

Ende April 2013 wurden die Dreharbeiten in Brüssel für die neue Dreamworks-Produktion The Fifth Estate (USA) – sie zeigt die turbulenten Anfänge von WikiLeaks unter Julian Assange – beendet, in der Taubman die Rolle des leitenden Spiegel-Redakteurs «Holger Stark» spielt.

Im Herbst 2013 war er als „Falk Geisinger“ in dem ersten deutschen 3D-Horrorthriller Lost Place (Regie: Thorsten Klein, herausgegeben von Warner Bros Deutschland/NFP) in einer Hauptrolle zu sehen.

Seit Spätsommer 2014 steht er in Paris in einer Hauptrolle für die zehnteilige Fernsehserie «Versailles» vor der Kamera. Die mit 25 Millionen Euro teuerste französische TV-Serie ist eine Co-Produktion von Canal Plus, Capa Drama, Zodiak und Incendo.[8]

Privatleben

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Taubman ist seit 2018[9] in dritter Ehe mit der Moderatorin und Germanistin Sara Taubman-Hildebrand verheiratet; das Paar hat einen gemeinsamen Sohn, Henri (* 2018)[10]. Von 2002 bis 2013 lebte er mit der deutschen Schauspielerin Claudia Michelsen zusammen, der Mutter seiner Tochter Tara (* 2004). Aus früheren Beziehungen ist er Vater von zwei weiteren Töchtern[11].

Taubman ist nicht-praktizierender Jude: «Ich könnte auch katholisch oder buddhistisch sein. Ich glaube ans Schicksal, an eine höhere Macht. Aber ich bete keinen Gott an.»[12]

Im Dezember 2018 wurde Taubman zum zweiten offiziellen Botschafter für UNICEF Schweiz und Liechtenstein ernannt.[13]

Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen

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Commons: Anatole Taubman – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Anatole Taubman im Munzinger-Archiv, abgerufen am 14. März 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Anatole Taubman zur «Akte Grüninger» Interview im Blick vom 25. Januar 2014
  3. Anatole Taubman. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 19. August 2024.
  4. 3297 Einbürgerungen in der Stadt Zürich im Jahr 2022. In: Stadt Zürich, 28. März 2023 (Medienmitteilung).
  5. https://web.archive.org/web/20190929035725/http://www.schlag-agentur.de/index.php/de/actor/profile/anatole_taubman
  6. Der Gegenspieler von James Bond – Porträt von Franziska v. Mutius in der Berliner Morgenpost, 20. September 2008
  7. „Mein Elvis ist ein ‚glam-rock-moscito‘“ – Porträt von Bettina Spoerri in der Neuen Zürcher Zeitung, 21. Oktober 2008, Nr. 246, S. 56
  8. „Versailles“ mit Anatole Taubman in einer Hauptrolle pr agentur deutz, Köln, Mitteilung vom 2. September 2014, abgerufen am 4. November 2014
  9. Sara Hildebrand und Anatole Taubman haben kurz vor der Geburt geheiratet. Abgerufen am 15. Juni 2020.
  10. Anatole Taubman und Sara Hildebrand: Sohn ist da. Abgerufen am 15. Juni 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  11. Ramona Hirt: Anatole Taubman und Sara Hildebrand sind Eltern. In: Schweizer Illustrierte. 4. Dezember 2018, abgerufen am 30. Dezember 2018.
  12. Dominik Hug: Anatole Taubman zur «Akte Grüninger»: «Meine Vorfahren starben im Holocaust». 25. Januar 2014, abgerufen am 15. Juni 2020.
  13. Botschafter. Abgerufen am 15. Juni 2020.