André Borrmann
André Borrmann (* 17. Februar 1978 in Jena[1]) ist ein deutscher Professor an der Technischen Universität München (TUM). Er forscht im Bereich der digitalen Methoden für das Bauwesen mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz und Building Information Modeling.
Werdegang
BearbeitenNach dem Studium des Bauingenieurwesens von 1997 bis 2003 an der Bauhaus-Universität Weimar und der Informatik an der Universidad Polytécnica de Madrid promovierte er 2007 an der Technischen Universität München.[1]
Seit Februar 2011 ist er Professor an der Technischen Universität München und leitet seit April 2012 den Lehrstuhl für Computergestützte Modellierung und Simulation. 2013 wurde er Sprecher des Leonhard Obermeyer Center of Digital Methods for the Built Environment. Von 2021 bis 2022 war er Interimsdirektor des Georg Nemetschek Instituts der TUM.[2]
Von 2016 bis 2021 fungierte er als Sprecher des Arbeitskreis Bauinformatik, dem Zusammenschluss der Bauinformatik-Lehrstühle im deutschsprachigen Raum.
Forschung
BearbeitenZu André Borrmanns Forschungsgebieten gehören Building Information Modeling (BIM), Künstliche Intelligenz im Bauwesen, z. B. die Verarbeitung von Fotos und Punktwolken, um digitale Zwillinge von Bauten zu erstellen, sowie die Simulation von Personenströmen.[2]
André Borrmann ist Mitherausgeber von vier Büchern, Koautor von mehr als 350 begutachteten Publikationen[3] und hat mehrere internationale Auszeichnungen für seine Forschungsarbeit erhalten. Sein Hauptforschungsgebiet ist die technologische Weiterentwicklung des Building Information Modeling (BIM) mit all seinen Facetten von der Geometrieverarbeitung über das Datenmanagement bis hin zum Semantic Reasoning.
Neben seiner Forschungstätigkeit treibt André Borrmann auch die Etablierung von BIM in der Praxis aktiv voran. Er ist Mitautor des 2015 veröffentlichten Stufenplans "Digitales Planen und Bauen" des Bundesverkehrsministeriums, war am Projekt BIM4INFRA2020 beteiligt und ist seit 2019 im nationalen BIM-Kompetenzzentrum BIM-Deutschland aktiv. Er ist Mitglied im DIN-Fachbeirat „Building Information Modeling“ und hat an der VDI-Richtlinienreihe 2552 mitgewirkt. Darüber hinaus engagiert er sich in der Standardisierungsorganisation buildingSMART International, wo er vor allem an Projekten zur Erweiterung des IFC-Standards für den Infrastrukturbereich beteiligt ist.
Auszeichnungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2009: Best Paper Award of the ASCE Journal of Computing in Civil Engineering 2009
- 2021: Thorpe Medal of the European Council of Computing in Construction (EC3)
- 2022: Smith Prize of the European Council of Computing in Construction (EC3)
- 2024: Konrad-Zuse-Medaille für Verdienste um die Informatik im Bauwesen[4]
Publikationen (Auswahl)
Bearbeiten- André Borrmann: Computerunterstützung verteilt-kooperativer Bauplanung durch Integration interaktiver Simulationen und räumlicher Datenbanken. Shaker, Aachen 2009, ISBN 978-3-8322-7086-5.
- Willibald A. Günthner, André Borrmann (Hrsg.): Digitale Baustelle - innovativer Planen, effizienter Ausführen. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-16485-9.
- André Borrmann u. a.: Building Information Modeling. Technologische Grundlagen und industrielle Praxis. Springer Vieweg, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-658-33360-7.
- Wendehorst Bautechnische Zahlentafeln. Springer Vieweg 2022, Kapitel Building Information Modeling, ISBN 978-3658322175.
Weblinks
Bearbeiten- André Borrmann bei tum.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b André Borrmann. Abgerufen am 9. September 2024.
- ↑ a b Prof. Dr.-Ing. André Borrmann. Abgerufen am 9. September 2024.
- ↑ All publications. Abgerufen am 18. Dezember 2024.
- ↑ Thomas Liebich und André Borrmann erhalten Konrad-Zuse-Medaille 2024. 26. Juli 2024, abgerufen am 9. September 2024.
Personendaten | |
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NAME | Borrmann, André |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bauingenieur und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 17. Februar 1978 |
GEBURTSORT | Jena |