Andreas Haider

Andreas Haider (* um 1495 wohl in Konstanz; † 1544/45 in Ravensburg) war ein südwestdeutscher Wand- und Tafelmaler der Spätgotik.

Seit spätestens 1522 war Haider in Konstanz ansässig und tätig. Hier heiratete er die Tochter Anna († 1554)^[1] des örtlichen Malers Rudolf Stahel.^[2] Eine erste Ehefrau war bei Haiders Ankunft 1522 offenbar schon verstorben.^[3] 1530 wurde er aufgrund seines Bekenntnisses aus der Stadt vertrieben; seit 1539 ist er in Ravensburg nachgewiesen.^[1]

Zugeschriebene Werke

Bildnis eines Mannes mit rotem Barett, um 1516/17 (43 × 34 cm, Öl auf Linde; Sammlung Würth, Inv. Nr. 6558)^[4]^[5]
in Zusammenarbeit mit Rudolf Stahel: zwei Flügel eines Retabels, vermutlich aus der Schlosskapelle Lommis, um 1515/20 (117 × 44 cm, Öl auf Tanne; Sammlung Würth, Inv. Nr. 6506 und 6507)^[6]^[7]
- Evangelist Johannes
  - Außenseite: Hl Barbara und hl. Ulrich von Augsburg mit Wappen von Ulrich Muntprat (Frauenfeld, Historisches Museum)
- Jakobus d. Ä.
  - Außenseite: Hl Andreas und hl. Elisabeth von Thüringen mit Wappen der Ehefrau Elisabeth von Seengen (Frauenfeld, Historisches Museum)
Entwurf einer Wappenscheiben mit den Heiligen Georg und Jakobus (Rheineck, Evangelische Kirche)^[8]
Illustrationen im Liber Praelatorum von Kloster Weißenau des Abtes Jakob Murer, um 1525 (heute Fürstlich Waldburg-Zeil’sches Gesamtarchiv, Schloss Zeil, ZA Ms 41)^[9]^[10]

Lediglich archivalisch belegt

Mailändische Schlacht, 1524 (Malerei auf Tuch)^[11]
Wandmalereien im Hohen Haus, 1527^[11]
Porträt des alten Amtmannes von Überlingen, um 1528^[11]

Quellen

Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 44–47.

Literatur

Hans Rott: Bodenseegebiet. Text (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 90 f.

Einzelnachweise

↑ ^a ^b Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 47.
↑ „Andres Haid und Anna Stachlini, sin husfrow [...] .“ Zit. n. Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 45.
↑ „Andres Haider. sin frow ist von hinnen“. Zit. n. Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 44.
↑ Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 200 f., Kat. Nr. 51 mit Datierung um 1525.
↑ Sylvia Weber (Hrsg.): Alte Meister in der Sammlung Würth. Der ehemals Fürstlich Fürstenbergische Bilderschatz. Swiridoff, Schwäbisch Hall 2004, S. 96 f., Kat. Nr. 19 (Kurt Löcher). Löcher nimmt aufgrund seiner Überlegungen in Bildnismalerei des späten Mittelalters und der Renaissance in Deutschland. In: Bruno Bushart, Isolde Lubbeke (Hrsg.). Altdeutsche Bilder der Sammlung Georg Schäfer Schweinfurt. Schweinfur 1985, S. 31 eine korrespondierende Tafel mit Bildnis der Ehefrau an.
↑ Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 139–141, Kat. Nr. 23.
↑ Sylvia Weber (Hrsg.): Alte Meister in der Sammlung Würth. Der ehemals Fürstlich Fürstenbergische Bilderschatz. Swiridoff, Schwäbisch Hall 2004, S. 95 f., Kat. Nr. 18 a+b (Kurt Löcher).
↑ Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 141
↑ Hans Rott: Bodenseegebiet. Text (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 31.
↑ Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 140, 200.
↑ ^a ^b ^c Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 45.

Personendaten
NAME	Haider, Andreas
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Maler
GEBURTSDATUM	um 1490
STERBEDATUM	1544 oder 1545
STERBEORT	Ravensburg

[:0-1] Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 47.

[2] „Andres Haid und Anna Stachlini, sin husfrow [...] .“ Zit. n. Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 45.

[3] „Andres Haider. sin frow ist von hinnen“. Zit. n. Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 44.

[4] Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 200 f., Kat. Nr. 51 mit Datierung um 1525.

[5] Sylvia Weber (Hrsg.): Alte Meister in der Sammlung Würth. Der ehemals Fürstlich Fürstenbergische Bilderschatz. Swiridoff, Schwäbisch Hall 2004, S. 96 f., Kat. Nr. 19 (Kurt Löcher). Löcher nimmt aufgrund seiner Überlegungen in Bildnismalerei des späten Mittelalters und der Renaissance in Deutschland. In: Bruno Bushart, Isolde Lubbeke (Hrsg.). Altdeutsche Bilder der Sammlung Georg Schäfer Schweinfurt. Schweinfur 1985, S. 31 eine korrespondierende Tafel mit Bildnis der Ehefrau an.

[6] Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 139–141, Kat. Nr. 23.

[7] Sylvia Weber (Hrsg.): Alte Meister in der Sammlung Würth. Der ehemals Fürstlich Fürstenbergische Bilderschatz. Swiridoff, Schwäbisch Hall 2004, S. 95 f., Kat. Nr. 18 a+b (Kurt Löcher).

[8] Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 141

[9] Hans Rott: Bodenseegebiet. Text (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 31.

[10] Claus Grimm, Bernd Konrad: Die Fürstenberg Sammlungen Donaueschingen. Altdeutsche und schweizerische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Prestel, München 1990, S. 140, 200.

[:1-11] Hans Rott: Bodenseegebiet. Quellen (= Quellen und Forschungen zur Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. Band 1). Strecker und Schröder Verlag, Stuttgart 1933, S. 45.

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