Andreas Kadner

deutscher Kantor und Komponist

Andreas Kadner, auch Andreas Cadner oder Andreas Cadener d. J. (* vor 1624 in Pirna; † 1659 möglicherweise in Löbau[1][2]) war ein deutscher Organist, Kantor und Komponist.

Leben und Werk

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Kadner wurde 1624 Organist an der St.-Nikolai-Kirche in Löbau (Oberlausitz),[3] bis er 1625 wegen unziemlichen Benehmens entlassen wurde.[2] 1630–1632 war er Organist und Stadtschreiber in Friedland, 1632 wurde er vom Rat der Stadt Löbau wieder ins Organistenamt berufen. Seit 1647 war er außerdem Kantor (also Quartus) an der Lateinschule in Löbau. Er wurde damit Nachfolger von Emanuel Jerichow (Kantor 1641–1647 und erneut 1651–1660) und später Tertius ebenda.[4] 1659 starb er im Amte des Löbauer Organisten.

Als Komponist von Messen leistete er einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des konzertierenden Stils und führte neue Elemente ein, die in klarem Gegensatz zu älteren Modellen stehen.[5]

Seine Werke finden sich im Bestand der Ratsbibliothek Löbau (heute Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, SLUB) unter den Signaturen Mus.Löb. 8 und 70, 13,[6] 42, 51, 54, 57, 65.[7][8] Weitere Werke von ihm waren im Inventar der Kantoreigesellschaft Pirna nachgewiesen.[9]

Tonträger

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  • Te Deum laudamus (Lusatia Superior. Musik im Oberlausitzer Sechsstädtebund, vol. 2, hrsg. von Wolfram Steude und Norbert Schuster, Schloß Goseck 1996, Raumklang RK 9602, Nr. 7), kopp & koop 2006 (DNB 355941376).
  • Wär Gott nicht mit uns diese Zeit, An den Wassern zu Babel, Ein feste Burg ist unser Gott (Singend durch die Zeit, Collegium Canorum Lobaviense, Löbau 2010)
  • Ich habe den Herrn allzeit für Augen, Lobet den Herren in den Versammlungen, Veni creator spiritus, kopp & koop 2010ff.

Literatur

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  • Robert Eitner: Biographisch-Bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten. Band 5. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1901, S. 315 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Reinhard Vollhardt: Geschichte der Cantoren und Organisten von den Städten im Königreich Sachsen. W. Issleib, Berlin 1899, S. 200 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Justus Helbig: Evangelische Geistliche und Schulmänner in und aus der Herrschaft Friedland während der Zeit der Reformation und Gegenreformation. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 75, 1899, S. 271–287, insbesondere S. 278 (Textarchiv – Internet Archive)
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Einzelnachweise

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  1. Mitteilungen des Nordböhmischen Exkursions-Klubs. Band 29, 1906, ZDB-ID 501313-6, S. 371 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Ernst A. Seeliger: Quellenbuch zur Geschichte des Lyzeums in Löbau (= Urkundenbücher der Sächsischen Gymnasien. Band 2 = Veröffentlichungen zur Geschichte des gelehrten Schulwesens im albertinischen Sachsen. Band 3). B. G. Teubner, Leipzig 1909, S. 153 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Otto Voß: Die sächsische Orgelmusik in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Neuenhahn, Jena 1936, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Christian Knauthe: Kurze Geschichte der Schule in der Churfürstlich-Sächsischen ältesten Sechs-Stadt Löbau, darinnen die Aufrichtung und Erhaltung, die glück- und unglücklichen Schicksale, nebst denen Lehrern derselben, zum Gedächtniß der vor 200 Jahren 1566. geschehenen Stiftung, angezeiget werden. Fickelscherer u. a., Görlitz u. a. 1766, S. 41 (Digitalisat).
  5. Walter SennMesse. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 9 (Mel – Onslow). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1961, DNB 550439609, Sp. 147–218, hier Sp. 207 (= Digitale Bibliothek Band 60, S. 50638–50832)
  6. a b c 8 Sacred songs. Mus.Löb.13,5 (Digitalisat der SLUB Dresden)
  7. a b c d e f g h i j k 12 Sacred songs. Mus.Löb.65 (Digitalisat der SLUB Dresden)
  8. Wolfram Steude: Die Musiksammelhandschriften des 16. und 17. Jahrhunderts in der Sächsischen Landesbibliothek zu Dresden (= Richard Schaal (Hrsg.): Quellenkataloge zur Musikgeschichte. Band 6). Heinrichshofen, Wilhelmshaven 1974, ISBN 3-7959-0109-X (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Wilibald Nagel: Die Kantoreigesellschaft zu Pirna. In: Monatshefte für Musik-Geschichte. Jg. 28, 1896, Nr. 11, S. 148–156 u. Nr. 12, S. 157–166, hier S. 161–163 (Textarchiv – Internet Archive).