Andreas Landwehr

deutscher Journalist

Andreas Landwehr (* 22. März 1959 in Düsseldorf) ist ein deutscher Journalist und langjähriger China-Korrespondent. Er wurde 2011 mit dem Liberty Award ausgezeichnet.[1]

Andreas Landwehr

Andreas Landwehr besuchte das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Neuss und studierte von 1978 bis 1983 Chinesisch in Taipeh und Bonn, wo er ein Chinesisch-Diplom erwarb. Von 1984 bis 2024 arbeitete er für die Deutsche Presse-Agentur dpa. Bei seiner Arbeit in der damals in Hamburg ansässigen dpa-Zentrale von 1985 bis 1990 verfolgte er als Inlandsredakteur die deutsche Wende und den Beginn der Wiedervereinigung. 1990 ging er als Auslandskorrespondent nach Washington, von wo er u. a. über den Golfkrieg zur Befreiung Kuwaits und über die Wahl Bill Clintons (1992) zum US-Präsidenten berichtete. Von 1993 bis 2023 war Andreas Landwehr dpa-Bürochef in Peking, wo er für die Volksrepublik China, Taiwan, Hongkong und die Mongolei zuständig war.[2] Von 2023 bis 2024 arbeitete Landwehr in der dpa-Zentrale in Berlin. Seit September 2024 ist Andreas Landwehr als freier Autor in Berlin tätig.[3]

Andreas Landwehr ist der Neffe des Dominikanerpaters Gordian Landwehr.

Andreas Landwehr berichtete aus Peking über den Tod Deng Xiaopings und die Rückgabe Hongkongs 1997 und Macaos 1999, die Demokratisierung Taiwans und Chinas Aufnahme in die Welthandelsorganisation WTO. In Peking erlebte er den Ausbruch von SARS 2002/2003 und die Olympischen Spiele 2008. Im gleichen Jahr berichtete er auch über die Aufstände in Tibet und das Erdbeben von Sichuan. Er interviewte viele chinesische Führer (u. a. Jiang Zemin, Zhu Rongji und Wen Jiabao), aber auch viele Dissidenten (u. a. Bao Tong, Wang Dan, Wu’er Kaixi). Auf vielen Reisen lernte er China kennen, er war mehrfach in Tibet. Auch reiste er wiederholt nach Nordkorea.

Andreas Landwehr war Mitglied des G7- und G20-Teams der dpa und berichtete bei den jährlichen Gipfeltreffen unter anderem über Handelsfragen, Klimawandel, Entwicklungsthemen, Hilfsorganisationen und die asiatischen Staats- und Regierungschefs.

2013 bis 2023 hatte Landwehr die Leitung des neu geschaffenen dpa-Regionalnetzes Ostasien inne, zu dem neben dem Großraum China auch Japan und Südkorea gehören.[2] Von 2020 bis 2023 leitete er auch die Asien-Pazifik-Region.

Auszeichnung

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2011 wurde Andreas Landwehr mit dem Liberty Award der Reemtsma Stiftung ausgezeichnet, der herausragende Auslandskorrespondenten würdigt, die sich in außergewöhnlicher Weise für die Freiheit einsetzen. In der Laudatio wird hervorgehoben, dass Andreas Landwehr sich in seiner Berichterstattung seit 1993 besonders um Menschenrechtsthemen verdient gemacht habe, wobei er nie seine eigenen Einschränkungen, sondern immer das Thema in den Vordergrund gestellt habe.[2]

Literatur

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  • Hanni Hüsch (Hrsg.): So sieht uns die Welt: Ansichten über Deutschland. Frankfurt 2013, (Kapitel „China: Im Auge des Drachen“ von Andreas Landwehr)
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Einzelnachweise

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  1. dpa-Korrespondent Landwehr erhält "Liberty Award". In: Presseportal. 18. März 2011, archiviert vom Original am 23. April 2019; abgerufen am 26. März 2023.
  2. a b c LIBERTY AWARD - 2011. 8. November 2015, archiviert vom Original am 8. November 2015; abgerufen am 17. April 2019.
  3. Taiwan fordert deutsche Unterstützung: Waffenlieferungen gegen wachsende Bedrohung durch China | diplo.news. Abgerufen am 19. Dezember 2024.