Andreas Winkler (Jurist)

österreichischer Jurist und Politiker

Andreas Winkler, seit 1883 Freiherr von Winkler (auch Andrej Winkler; * 10. November 1825 in Ternovo im Küstelande; † 16. März 1916 in Graz) war ein österreichischer Jurist und Politiker und identitätsbewusster Slowene.[1] Er war Ehrenbürger der Stadt Ljubljana und mehrerer Städte, Märkte und Landgemeinden in Krain und im Küstelande.[2][3]

Andreas Winkler im Jahre 1892

Andreas (Andrej) Winkler war der Sohn des Händlers Jernej (Bartholomäus) Winkler und dessen Gattin Katarina Winkler geborene Voug.[4] Er wurde in Ternovo im Küstenlande geboren. Besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Görz. Danach studierte er in Wien Rechtswissenschaften und schloss 1849 das Studium erfolgreich ab. 1866 wurde er Bezirksvorsteher in Cormons und danach Bezirkshauptmann von Tolmin. 1873 wurde er in das Abgeordnetenhaus entsandt.[5] 1876 wurde er Hofrat am k.k. Verwaltungsgerichtshof in Wien. Zwischen 13. März 1880[6] und 7. Oktober 1892[7] war er Landespräsident des Herzogtums Krain.[8] 1883 wurde ihm der Orden der Eisernen Krone II. Klasse verliehen,[9] am 8. Mai 1883 wurde er aufgrund der Ordensstatuten in den Freiherrnstand erhoben und war forthin Freiherr von Winkler.[10][11][12] Am 7. Oktober 1892 wurde ihm das Großkreuz des Franz-Josefs Ordens verliehen.[13]

Als identitätsbewusster Slowene und Landespräsident von Krain setzte er sich für die Einführung des Slowenischen in Amt und Schule ein sowie für die Berücksichtigung von Slowenen bei Postenbesetzungen, um so eine Gleichberechtigung der Slowenen in Krain und in den anderen slowenischen bzw. teilweise slowenischen Kronländern zu erwirken. Wegen des wachsenden Drucks der Deutschliberalen wich er dem Druck und ging 1892 in den Ruhestand.[14][15][16]

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Zentralfriedhof Graz.

Sonstiges

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Nach ihm wurde ursprünglich die Baron-Winkler-Höhle[17] benannt, die bei Laze in Slowenien liegt.[18]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Silvo Kranjec: Winkler Andrej. In: Slovenski biografski leksikon, Online-Fassung: http://ezb.ijs.si/fedora/get/sbl:4614/VIEW/; Enciklopedija Slovenije. (2001). Knjiga 15. Ljubljana: Mladinska knjiga.
  2. Hof- und Staatshandbuch: 1881, II. Theil, Kapitel: Krain; S. 266.
  3. Hof- und Staatshandbuch: 1892, Kapitel: Krain; S. 479.
  4. Silvo Kranjec: Winkler Andrej. In: Slovenski biografski leksikon, Online-Fassung: http://ezb.ijs.si/fedora/get/sbl:4614/VIEW/.
  5. Stenographische Protokolle - Abgeordnetenhaus; Namen-Verzeichnis der Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach einzelnen Königreichen und Ländern, Österreichische NationalBibliothek abgerufen am 3. Sept. 2011
  6. Wiener Zeitung, Nr. 67 im Jahre 1980, Sonntag, 21. März 1880; S. 1 erste Spalte Amtlicher Theil
  7. Wiener Zeitung, Nr. 234 im Jahre 1992, Dienstag, 11. October 1892; S. 2 dritte Spalte Amtlicher Theil
  8. Kundmachung der k. k. Landesregierung für Krain vom 4. Nov 1880, unterzeichnet mit Andreas Winkler Abgerufen am 3. Sept. 2011
  9. Hof- und Staatshandbuch: 1894, Kapitel: Ritter-Orden; S. 80, Spalte 2
  10. Kundmachung der k.k. Landesregierung für Krain vom 8. August 1883. Abgerufen am 3. September 2011
  11. Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek: Informationen von der Katalogzettelnummer #1084182 (L:P)
  12. Huldigungsartikel zum 10-jährigen Regierungsjubiläum von Andreas Winkler; 22. März 1890, letnik 48, številka 12 (Memento vom 30. Dezember 2018 im Internet Archive)
  13. Hof- und Staatshandbuch: 1894, Kapitel: Ritter-Orden; S. 113, Spalte 3
  14. Silvo Kranjec: Winkler Andrej. In: Slovenski biografski leksikon, Online-Fassung: http://ezb.ijs.si/fedora/get/sbl:4614/VIEW/.
  15. Enciklopedija Slovenije. (2001). Knjiga 15. Ljubljana: Mladinska knjiga.
  16. Laibacher Wochenblatt, Organ der Verfassungspartei in Krain, vom 26. Dezember 1891, Nr. 594, Seite 4, rechte Spalte, Online-Fassung auf: http://www.dlib.si/
  17. Die österreich- ungarische Monarchie in Wort und Bild, Kärnten und Krain; Wien 1891, kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei; S. 288, abgerufen am 4. September 2011
  18. Bericht über die Landschaft und Höhlen um Laze, Slowenien