Andromède (Maurice)

Oper von Pierre Maurice

Andromède (deutscher Titel: Andromeda) ist eine Oper in drei Akten von Pierre Maurice (Musik) mit einem Libretto von seiner Ehefrau Madeleine Maurice. Sie war bereits 1913 fertiggestellt, wurde aber erst nach dem Ersten Weltkrieg am 23. April 1924 in einer deutschen Übersetzung von Hanns von Gumppenberg im Stadttheater Basel uraufgeführt.

Operndaten
Titel: Andromeda
Originaltitel: Andromède

Titelblatt des Klavierauszugs von 1923

Form: Oper in drei Akten
Originalsprache: Französisch, Deutsch
Musik: Pierre Maurice
Libretto: Madeleine Maurice
Literarische Vorlage: Seneca: Rhetoris Controversiae Parrhasi Prometheus
Uraufführung: 23. April 1924
Ort der Uraufführung: Stadttheater Basel
Ort und Zeit der Handlung: Athen, um 400 v. Chr.
Personen
  • Doris, eine 16-jährige Sklavin („Jungdramatische“)
  • Parrhasios, ein 40-jähriger Maler (Bariton)
  • Nikias, sein 20-jähriger Schüler (lyrischer Tenor)
  • Praxias, Gast und Freund von Parrhasios (Bass)
  • Glaukos, Gast und Freund von Parrhasios (leichter Tenor)
  • Menon, Gast und Freund von Parrhasios (Bariton)
  • Msenippos, ein alter Philosoph (Bass)
  • erster Sklave (Bassbariton)
  • zweiter Sklave (Bass)
  • Tänzerinnen, Sklaven, Flötenbläser, Kitharaspieler usw., Volk, ein großer Nubiersklave
  • Pan und Dryaden (in der Pantomime Anfang des zweiten Akts)[1]

Handlung

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Die Oper thematisiert im Rahmen einer Erzählung in Athen um das Jahr 400 v. Chr. die Andromeda-Episode aus dem Perseus-Mythos. Der Maler Parrhasios beabsichtigt, die Seele der Menschen am Beispiel des Schmerzes der an einen Fels geschmiedeten Andromeda darzustellen. Dafür dient ihm seine Sklavin Doris als Modell. Weil er ihr einst die Freiheit schenkte, ist sie ihm treu ergeben. Sie stirbt jedoch an den Qualen der Prozedur. Das versöhnliche Ende besteht darin, dass sie im fertigen Kunstwerk fortleben kann.[2]

Werkgeschichte

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Theaterzettel der Aufführung in Weimar 1931

Pierre Maurice komponierte die Oper Andromède 1912/1913.[3][4] Das Libretto verfasste seine Frau Madeleine Maurice in französischer Sprache.[5] Es basiert auf einem Stoff aus Senecas Rhetoris Controversiae Parrhasi Prometheus.[6][7]

Den Klavierauszug mit einer deutschen Übersetzung von Hanns von Gumppenberg unter dem Titel Andromeda gab der Komponist 1923 im Selbstverlag heraus.[8] Die Uraufführung in dieser Fassung war am 23. April 1924 im Stadttheater Basel.[9]

Am 7. Mai 1931 wurde die Oper erstmals in Deutschland am Deutschen Nationaltheater Weimar aufgeführt. Die Inszenierung stammte von Franz Ulbrich. Der Dirigent war Ernst Praetorius. Die weibliche Hauptrolle der Doris spielte Grete Welz, den Maler Parrhasios übernahm Karl Heerdegen.[10]

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Commons: Andromède – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Angaben im Klavierauszug von 1923.
  2. Rezension der Uraufführung. In: Neue Musik-Zeitung. 1924, Heft 6, S. 148 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Pierre Meylan: Maurice, Pierre. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  4. Jacques Tchamkerten: Pierre Maurice. In: Theaterlexikon – CH, abgerufen am 29. November 2023.
  5. Horst Seeger: Das große Lexikon der Oper. VEB Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1978. Sonderausgabe für Pawlak, Herrsching 1985, S. 36.
  6. Datensatz zum Manuskriptveröffentlichung von 1923 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 29. November 2023.
  7. Datensatz zum Libretto im Katalog der Bibliothek des Conservatoire de musique de Genève, abgerufen am 29. November 2023.
  8. Datensatz zum Klavierauszug von 1923 im Katalog der Bibliothek des Conservatoire de musique de Genève, abgerufen am 29. November 2023.
  9. 23. April 1924: „Andromeda“. In: L’Almanacco di Gherardo Casaglia
  10. Theaterzettel der Aufführung in Weimar 1931. Digitalisat des Landesarchivs Thüringen.