Angelbach (Gemeinde Bad Großpertholz)

Ortschaft und Katastralgemeinde der Gemeinde Bad Großpertholz im Bezirk Gmünd in Niederösterreich

BW

Angelbach (Dorf)
Ortschaft Angelbach
Katastralgemeinde Angelbach
Angelbach (Gemeinde Bad Großpertholz) (Österreich)
Angelbach (Gemeinde Bad Großpertholz) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Gmünd (GD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Gmünd in Niederösterreich
Pol. Gemeinde Bad Großpertholz
Koordinaten 48° 38′ 15″ N, 14° 47′ 32″ OKoordinaten: 48° 38′ 15″ N, 14° 47′ 32″ Of1
Höhe 652 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 118 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 4,51 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03610
Katastralgemeinde-Nummer 07302
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
118

Angelbach ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Bad Großpertholz im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 118 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]

Geografie

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Das Dorf liegt nordwestlich von Bad Großpertholz an der rechten Seite der Lainsitz. Zur Ortschaft zählen weiters die Rotte Fischbach und die Streusiedlung Osang.

Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 53 Adressen.[2]

Geschichte

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Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 39 Häusern genannt, das nach Harmanschlag eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Großpertholz besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription. Die Herrschaft Weitra übte die Landgerichtsbarkeit aus.[3] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Angelbach ein Gemischtwarenhändler, ein Trafikant und mehrere Landwirte ansässig. Den Schwerpunkt bildete jedoch das Glashandwerk mit mehreren kleinen Betrieben und der Waldviertler Glasschleifer reg. Gen. mbH.[4]

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in Angelbach ungarische Juden zwangsweise zum Straßenbau und zur Regulierung der Lainsitz eingesetzt.[5][6]

Siedlungsentwicklung

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Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Angelbach insgesamt 51 Bauflächen mit 14.899 m² und 15 Gärten auf 2.711 m², 1989/1990 waren es 50 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 143 angewachsen und 2009/2010 waren es 112 Gebäude auf 198 Bauflächen.[7]

Landwirtschaft

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Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 202 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 238 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 137 Hektar Landwirtschaft betrieben und 300 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 119 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 304 Hektar betrieben.[7] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Angelbach beträgt 16 (Stand 2010).

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  3. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 24 (Angelbach in der Google-Buchsuche).
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 193
  5. Angelbach – Zwangsarbeitslager für ungarische Juden auf tenhumbergreinhard.de
  6. Maria Theresia Litschauer: Architekturen des Nationalsozialismus. Die Bau- und Planungstätigkeit im Kontext ideologisch fundierter Leitbilder und politischer Zielsetzungen am Beispiel der Region Waldviertel 1938-1945. Verlag Böhlau, Wien 2012 ISBN 978-3-205-78846-1
  7. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online (Memento des Originals vom 11. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bev.gv.at)