Ānkuwa (hethitisch: URUa-an-ku-wa, hattisch: Ḫanikku; Ethnikon: hurritisch: ankuwa=ḫi, hattisch: ḫanikkuīl[1]) war eine bedeutende Stadt im hethitischen Kernland.

Auf der Karte ist Alışar Höyük mit Ankuwa gleichgesetzt, Zippalanda mit Çadır Höyük und Arinna mit Alaca Höyük.

Im Allgemeinen wird angenommen, dass Ankuwa südlich der hethitischen Hauptstadt Ḫattuša lag. Eine nördliche Lage, z. B. bei Eskiyapar, wie sie Popko vorschlägt[2], ist wenig wahrscheinlich, zumal die Stadt niemals in Zusammenhang mit Kaskäern genannt wird. Die genaue Lage von Ankuwa ist jedenfalls unklar, allgemein wird Alışar Höyük angenommen, welches 85 Kilometer südöstlich von Ḫattuša liegt, was der Entfernung von drei Tagesmärschen von Ḫattuša – über Imralla und Ḫupiggašša – gut entspricht. Gavaz möchte sie aufgrund der besseren Versorgungslage bei Çadır Höyük, 13 Kilometer nordwestlich von Alışar Höyük gelegen, lokalisieren.[3] Für eine Lage bei Alışar Höyük sprechen vor allem archäologische Funde, die dort gemacht wurden.

wabartum Amkuwa

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Ankuwa wird als Āmkuwa (a-am-ku-wa u. ä.) bereits in altassyrischen Urkunden aus Kültepe (altass. Kaniš), mit über elftausend Urkunden, und Alışar Höyük, wo 63 Texte gefunden wurden, genannt. Neun Nennungen aus Kültepe stehen fünf Nennungen aus Alışar Höyük gegenüber.[4] Amkuwa war ein wabartum, also ein Handelsplatz, wo einheimische und assyrische Händler ihre Waren austauschten. Altassyrische Briefe aus beiden Orten erwähnen Konflikte zwischen Händlern aus Kaniš und Amkuwa. Um diese zu schlichten, schickte der König von Amkuwa seinen Gesandten Ḫidašpa nach Kaniš. Amkuwa, Šinaḫuttum (vielleicht das hethitische Šanaḫuitta[5]) und Kapitra verbündeten sich und wurden unter Führung von Kuku feindlich gegenüber Ḫattuša.[6]

Texte aus Alışar Höyük nennen mehrere Personen, einige mit deutlich hethitischen Namen. Ein hier gefundenes Siegel trägt die Inschrift: „Siegel Anitta, König von Akuwa“, die Lesung des Siegels ist allerdings nicht ganz sicher.

Das hethitische Ankuwa

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Ankuwa war eine bedeutende Stadt mit einem Palast, wo sich das hethitische Königspaar im Winter öfters aufhielt. Zur Zeit von Muršili I. war Ankuwa auch Garnisonsstadt, wo das hethitische Heer im Winter stationiert war.[7] Als Handelsgüter werden größere Mengen an Wolle und Getreide genannt, die von Ankuwa nach Ḫattuša geliefert wurden.

Ankuwa war eine bedeutende Kultstadt, wo besonders die hattische Göttin „Ankuwas Königin“ (hatt. Ḫanikkun Kattaḫḫa, heth. Ankuwas Kattaḫḫa) verehrt wurde. Sie wird häufig in Schwurgötterlisten von Verträgen erwähnt, oft zusammen mit dem Wettergott von Zippalanda. Die Verehrung dieser Göttin breitete sich auch auf benachbarte Städte aus. Die Göttin wurde auch während des AN.TAḪ.ŠUM-Festes verehrt. Zudem wurden neben ihr noch der Wettergott des Regens, zu dessen Ehren in Ankuwa ein Regenfest stattfand, und vor allem hurritische Gottheiten verehrt.

Literatur

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  • A. Ünal: Nochmals zur Geschichte und Lage der hethitischen Stadt Ankuwa, Studi Micenei ed Egeo-Anatolici (SMEA) 24, 1984, S. 87–107.
  • Özlem Sir Gavaz: Hattuša and Environs: Philology, in: Mark Weeden, Lee. Z. Ullmann (ed.): Hittite Landscape and Geography, Brill 2014. ISBN 978-90-04-34174-6. S. 181f.
  • Gojko Barjamovic: A Historical Geography of Anatolia in the Old Assyrian Colony Period, Kopenhagen 2011, ISBN 9788763536455, S. 312–317

Einzelnachweise

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  1. Giuseppe F. del Monte, Johann Tischler: Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte: Répertoire Géographique des Textes Cunéiformes, Band 6. Reichert, Wiesbaden 1978: Ankuwa, S. 19–23
  2. Maciej Popko: Zippalanda and Ankuwa once more. Journal of the American Oriental Society 120/3, 2000, 445-448.
  3. Özlem Sir Gavaz: Hattuša and Environs: Philology; in: Mark Weeden, Lee. Z. Ullmann (ed.): Hittite Landscape and Geography, Brill 2014. ISBN 978-90-04-34174-6. S. 182
  4. Gojko Barjamovic: A Historical Geography of Anatolia in the Old Assyrian Colony Period, Kopenhagen 2011, ISBN 9788763536455, S. 313
  5. Ronald L. Gorny: Hittite imperialism and anti-imperial resistance as viewed from Alișar Höyük. Bulletin of the American Schools of Oriental Research 299/300, 1995, 71
  6. Gojko Barjamovic: A Historical Geography of Anatolia in the Old Assyrian Colony Period, Kopenhagen 2011, ISBN 9788763536455, S. 31294f.3
  7. Özlem Sir Gavaz: Hattuša and Environs: Philology; in: Mark Weeden, Lee. Z. Ullmann (ed.): Hittite Landscape and Geography, Brill 2014. ISBN 978-90-04-34174-6. S. 181