Anna-Lena von Hodenberg

deutsche Journalistin und Geschäftsführerin von HateAid

Anna-Lena von Hodenberg (* 1982)[1] ist eine deutsche Journalistin und Sozialunternehmerin. Sie ist Mitbegründerin und Gründungsgeschäftsführerin der gemeinnützigen GmbH HateAid. Mit dieser Arbeit setzt sie sich gegen digitale Gewalt und für Menschenrechte im Netz ein.

Anna-Lena von Hodenberg (2021) bei einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung zu Hass und digitaler Gewalt im Netz

Werdegang

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Anna-Lena Freifrau von Hodenberg entstammt dem Geschlecht der Freiherren von Hodenberg und ist ausgebildete Fernsehjournalistin und war u. a. für den NDR und RTL tätig.[2][3] Ab 2015 arbeitete sie für die Bürgerbewegung Campact und war für Kampagnen gegen Rechtspopulismus und Rassismus verantwortlich.[3][4] Hier ist insbesondere die Kampagne „Hate Speech Stoppen“ erwähnenswert, die Anna-Lena von Hodenberg initiierte. Bei dieser Kampagne stehen die Themen Strafverfolgung und Opferschutz auf Länderebene im Mittelpunkt. Sie war ein Faktor, der dazu führte, dass Hessen, als erstes Bundesland in ganz Deutschland, im Koalitionsvertrag ein Maßnahmenpaket gegen Hass im Netz festhielt.[4] Die Kampagne war speziell auf Hessen zugeschnitten und leistete wichtige Aufklärungsarbeit zur Systematik von Hate Speech auch in Politikerkreisen.[5] Anna-Lena von Hodenberg war bis März 2021 Mitglied einer Expertenkommission zur Zukunft der hessischen Polizei, die helfen sollte, das nach den Skandalen hinsichtlich der Weitergabe von persönlichen Daten von Opfern des Terrornetzwerkes NSU 2.0 stark beschädigte Vertrauen wieder herzustellen. Laut offizieller Mitteilung seien „unterschiedliche Auffassungen über die Darstellung der Arbeitsweise der Kommission bei der Erstellung des Abschlussberichts“ der Grund für das Ausscheiden der Expertin gewesen, ihre Expertise sei aber dennoch in den Bericht eingeflossen.[6]

Hodenberg konnte beobachten, wie die rechte Szene den digitalen Raum immer strategischer nutzt, um ihre Ideologie zu verbreiten und Hasskampagnen durchzuführen. Dies veranlasste sie, digitale Gewalt zu ihrem Thema zu machen. Als sich zusätzlich zeigte, dass Betroffene von Hass im Netz kaum Unterstützung erhielten, wollte Anna-Lena von Hodenberg handeln. So gründete sie 2018 gemeinsam mit Campact, dem Verein Fearless Democracy und einem engagierten Volljuristen die HateAid gGmbH und damit die erste Anlaufstelle in Deutschland für Betroffene von digitaler Gewalt.  

Die seit 2023 von Anna-Lena von Hodenberg und Josephine Ballon gemeinsam geführte Organisation setzt sich umfassend für Menschenrechte im Internet ein. Durch beratende und rechtliche Unterstützung von Betroffenen, strategische Prozessführung oder durch Policy- und Öffentlichkeitsarbeit steht HateAid für ein Netz ein, in dem die Meinungsfreiheit gewahrt und Teilhabe ermöglicht wird.  

Auszeichnungen

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Anna-Lena von Hodenberg wurde 2022 in die Non-Profit-Organisation Ashoka als Fellow aufgenommen.[7][2][3] Zuvor war sie bereits 2020 mit dem Digital Female Leader Award 2020 ausgezeichnet worden und wurde im selben Jahr von der Zeitschrift Focus als eine der „100 Frauen des Jahres 2020“ benannt. Sie gehört ferner zu den „Capital Top 40 under 40“ des Jahres 2021.[8] 2020 war sie unter den 30 Finalistinnen für die Global Digital Women.[9][10]

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Commons: Anna-Lena von Hodenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kurzbiografie Anna-Lena von Hodenberg bei HateAid. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
  • Artikelsammlung von Anna-Lena von Hodenberg auf dem Blog von Campact

Einzelnachweise

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  1. Lichtblicke und Empfehlungen zum Jahreswechsel. Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin von Hateaid. In: Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI. 23. Dezember 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  2. a b “Eine Schmerzgrenze, die nicht mehr angemessen ist” - Interview mit Anna-Lena von Hodenberg. In: Politik & Kommunikation. 8. Februar 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  3. a b c "Bewusstsein, dass das Internet das richtige Leben ist, ist bei vielen noch nicht da". Beratungsstelle HateAid zu Hass im Netz. In: rbb24.de. 30. Mai 2022, archiviert vom Original; abgerufen am 29. Dezember 2022.
  4. a b Anna-Lena von Hodenberg. In: blm.de (Bayerische Landeszentrale für neue Medien). Abgerufen am 1. August 2024.
  5. Campact im Portrait: Kampagne “Hate Speech im Netz stoppen” | Das NETTZ. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
  6. NSU 2.0: „Unterschiedliche Auffassungen“ – Kommission von Beuth für Hessens Polizei schrumpft. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
  7. Anna-Lena von Hodenberg | Ashoka | Everyone a Changemaker. In: ashoka.org. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  8. Junge Elite 2021: Das sind die Top 40 unter 40. In: capital.de. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  9. Anna-Lena von Hodenberg. In: re:publica. republica GmbH, abgerufen am 1. August 2024.
  10. DFLA-Finalistinnen 2020. In: DFLA20 & Journey to Diversity. GDW Global Digital Women, abgerufen am 1. August 2024.