Anna-Seiler-Brunnen
Der sogenannte Anna-Seiler-Brunnen (auch Seilerbrunnen, eigtl. Kefibrunnen) steht in der Marktgasse vor dem Käfigturm und gehört zur Hauptgruppe der Figurenbrunnen des 16. Jahrhunderts in der Altstadt von Bern, Schweiz.
Geschichte
BearbeitenDer Brunnen wurde 1545/46 als Ersatz für einen Brunnen aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Die Brunnenfigur zeigt eine Frauengestalt, die in der einen Hand eine Schale hält und mit der anderen Hand aus einem Krüglein Wasser hineingiesst. Sie stammt aus der Werkstatt von Hans Gieng und versinnbildlicht vermutlich die Kardinaltugend der Mässigung; was den bis ins 19. Jahrhundert verwendeten Namen Temperantia-Brunnen erklären würde.[1] Da der Brunnen in der Nähe des Käfigturmes steht, der früher als Gefängnis diente, nannte man ihn ursprünglich by der Gefangenschaft oder Kefibrunnen (nach Chefi, dem berndeutschen Wort für Gefängnis).
Der heute geläufige Name geht auf Karl Howald zurück. Er wollte im Standbild Anna Seiler erkennen, die 1354 in Bern ein Hospital stiftete. Dieses wurde später Inselspital genannt, und so heisst heute noch das Universitätsspital in Bern.
Die Temperantia wurde 1962 durch eine Kopie von Werner Dubi ersetzt. Das 1967 restaurierte Original[2] ist im Historischen Museum ausgestellt.
2013 wurde der Brunnen saniert.[3] Die Kopie der Statue wurde 2020 restauriert.[4]
Trinkwasser
BearbeitenDas Trinkwassernetz von Energie Wasser Bern (ewb) versorgt den Brunnen mit Trinkwasser, dessen Qualität regelmässig überprüft wird.[5]
Literatur
Bearbeiten- Paul Hofer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Die Stadt Bern – Stadtbild · Wehrbauten · Stadttore · Anlagen · Denkmäler · Brücken · Stadtbrunnen · Spitäler · Waisenhäuser. Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 28). Band 1. Birkhäuser Verlag, Basel 1952, Die Stadtbrunnen. II. Figurenbrunnen des 16. Jahrhunderts. 4. Anna Seiler-Brunnen, S. 263–268 (467 S., biblio.unibe.ch [PDF; 68,9 MB; abgerufen am 30. Januar 2018]).
- Berchtold Weber: Anna Seiler-Brunnen. In: Burgerbibliothek Bern (Hrsg.): Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern (= Schriften der Berner Burgerbibliothek). Bern 2016 (archives-quickaccess.ch [abgerufen am 4. Februar 2018]).
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Dokumente zum Anna-Seiler-Brunnen im Online-Archivkatalog der Burgerbibliothek Bern
- Informationen zum Anna-Seiler-Brunnen ( vom 10. Oktober 2011 im Internet Archive) auf g26.ch
- Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern auf DigiBern – Berner Kultur und Geschichte im Internet
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kathrin Utz Tremp: Anna Seiler. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Verwaltungsbericht 1967 und 1968. In: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museum. 1968, Restaurierungen, S. 394.
- ↑ Hochbauamt Stadt Bern: Instandsetzungen der Figurenbrunnen der Stadt Bern. Juli 2016.
- ↑ Stadt Bern: Figur des Anna-Seiler-Brunnens wird restauriert. 2020.
- ↑ Trinkwasserqualität. Die Trinkwasserqualität in der Stadt Bern wird regelmässig überprüft. In: bern.ch. Informationsdienst der Stadt Bern, 17. November 2015, abgerufen am 6. Februar 2018.
Koordinaten: 46° 56′ 53,3″ N, 7° 26′ 39,4″ O; CH1903: 600430 / 199674