Anna Ceeh
Anna Ceeh (* 1974 in Leningrad, Russland) ist eine österreichische Künstlerin, Fotografin, Festival-Organisatorin und Musiklabel-Managerin.
Biografie
BearbeitenCeeh ist die Tochter des russischen Malers Jury Mikhailov. Sie studierte von 1991 bis 1992 Finno-Ugristik an der Staatlichen Universität St. Petersburg. Anschließend übersiedelte sie 1991 nach Deutschland, wo sie an der Universität Stuttgart von 1993 bis 1996 Romanistik und Literaturgeschichte studierte und von 1997 bis 1998 Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Fernuniversität in Hagen. Im Jahr 1998 übersiedelte sie nach Wien und begann das Studium der Bildenden Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Franz Graf und Harun Farocki, welches sie mit einem Diplom bei Matthias Herrmann beendete. Seit 2006 macht sie ein Doktoratsstudium der Philosophie bei Diedrich Diederichsen.[1][2][3]
Von 1991 bis 1992 arbeitete sie an der Herstellung der französischen TV-Sendung „ХОРОШО“ 1-20 bei FR3 mit. Zusammen mit Franz Pomassl gründete sie das Label Latona. Ihr Werk beschäftigt sich mit politischen, sozialen und Geschlechterfragen unserer Zeit (Fotografie auf Video) und erweitert sich auf die Bereiche elektronische Musik und künstlerische sowie wissenschaftliche Forschung. Ebenfalls mit Franz Pomassl gründete sie das Klangforschungsprojekt /S/O/N/I/C/ /Z/O/N/E/S/ und den ZONE Club in der Wiener Secession (2003–2012), das RADIUS Festival für fortgeschrittene elektronische Musik und verwandte visuelle Kunst aus postsowjetischen Ländern im CAT MAK in Wien.
Seit 2012 ist sie Mitbegründerin des Art-Labels FXXXi̶s̶m[4] Toshain / Ceeh (Wien-Sofia – St. Petersburg). Das Kunstkollektiv Anna Ceeh und Iv Toshain nimmt eine kritische Haltung gegenüber Ideologien ein und ist Basis für transpolitische Aktivitäten.
Bekannt wurde sie vor allem durch die Guerilla–Performance „Peace to the World“ im Jahr 2018, eine Anti Kriegs Performance am Roten Platz in Moskau in Zusammenarbeit mit Iv Toshain unter ihrem gemeinsamen Label FXXXism, bei der auch Künstlerinnen wie Marina Abramovic, VALIE EXPORT und Carolee Schneemann mitarbeiteten. Im selben Jahr war sie auch im Bereich Musikberatung und Sounddesign für den Film Kaviar von Elena Tikhonova tätig. Der englische Schriftsteller Richard Noyce sagt über ihre Arbeit; „Indem man einen manipulierten Druck einscannt und ihn dann auf einem ‚richtig‘ eingerichteten Drucker ausdruckt, ist das eine Art ‚Heilmittel‘ gegen Subversion!“
Ceeh lebt und arbeitet in Wien. Sie ist Mitglied der österreichischen IG Bildende Kunst.[3]
Preise und Stipendien
Bearbeiten- 2004 Innovationspreis der Stadt Wien, Österreich[5]
- 2005 International Studio Program-Stipendium des OCA (Office for Contemporary Art Norway) (Publikation), Oslo, Norwegen
- 2007 Emanuel und Sofie Fohn Stipendium, Österreich[6]
Artist in Residencies
Bearbeiten- 2024 Los Angeles, San Francisco, Silicon Valley (BMKOES, Abteilung für Film)
- 2018 Fabrica, Moskau, Bundeskanzleramt Kunst selektiert von Susanne Neuburger (MUMOK)
- 2017 TNW, Philippines (ausgewählt von Ursula Maria Probst, Melissa Lumbroso, Stephanie Misa)
- 2005 International Studio Programm-Stipendium des PCA (Office for Contemporary Art Norway, kuratiert von Ute Meta Bauer)
Sammlungen
Bearbeiten- Stadt Wien, Österreich
- Wien Museum, Österreich
- Artothek des Bundes, Österreich
- Ostbotnisches Museum
- MASS MOMA, New York
- The Land Foundation, Thailand (Rirkit Tiravenija)
- Sammlungszentrum St. Pölten[7]
Ausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2009: „X-topia“, Vienna Art Week, Wien[8]
- 2013: S/HE IS THE ONE, Kunstraum Niederösterreich[9]
- 2013: FEMINism, Charim Schleifmühlgasse, Charim Galerie Wien[10]
- 2013: PARALLEL Vienna 2013, Ehemaliges K. K. Telegrafenamt, PARALLEL Vienna[11]
- 2014: Objective Point of View, brut, Eyes On – Monat der Fotografie Wien 2014[12]
- 2014: Parkfair 2014. TERMINARTOR, Parkfair, Ehrenhalle – Kurator_in[13][14]
- 2014: Iv Toshain und Anna Ceeh: FEMINismTC, Galerie in der Künstlerhauspassage[15]
- 2014: Franz Graf. Siehe was dich sieht, Belvedere 21[16]
- 2015: My colour is red – National Center for Contemporary Arts – Moscow/RU[17]
- 2019: MERDELAMERDELAMERDELAMERDELAMERDELAMER, curated by_vienna 2019, MAM Mario Mauroner Contemporary Art[18]
- 2019: FLUCA SEASON 2019, Austrian Cultural Pavilion, Golden Pixel Cooperative[19]
- 2020: PARALLEL Vienna 2020, PARALLEL Vienna, Altes Wiener Gewerbehaus[20]
- 2024: Art Vienna – International Art Fair[21]
Ausstellungen unter dem Kunstlabel FXXXism
Bearbeiten
- 2008: Gespräch mit Anna Ceeh, Galerie Charim, Wien[22]
- 2013: DIS PLAY PRATER STERN, fluc, Öffentlicher Raum Wien[23]
- 2013: FEMINism, Charim Galerie Wien, Schleifmühlgasse, Wien[24]
- 2013: ANNA CEEH / IV TOSHAIN: ХАЙЛИГ - Kunstraum am Schauplatz -Büro Weltausstellung – Spiegelkabinett – kuratiert von Stefan Bidner, Wien[25]
- 2014: FEMINi̶s̶m̶TC: ПРЕЙЪР – Poster Projekt im öffentlichen Raum, KÖR – Wien[26]
- 2015: URBAN DIARY, Charim Galerie Wien, Vienna Gallery Weekend 2015, Destination Wien EXTENDED[27]
- 2017: “МИР – МИРУ – FRIEDE” – Guerilla Performance – 57th Biennale di Venezia[28]
- 2017: “Fluxus Fire -Тотальный Огонь. Total Art Lighter 1”, Die Arbeit ist noch nicht zu Ende. Eine Ausstellung zu Praktiken der Anerkennung in der Arbeitswelt, Soho In Ottakring[29]
- 2018: „МИР- МИРУ- FRIEDE“, Roter Platz, Moskou, Russland[30]
- 2019: Wie wir arbeiten wollen – Kollektives Handeln und künstlerische Komplizinnenschaft, das weisse haus, Wien[31]
- 2019: PARALLEL Vienna 2019, PARALLEL Vienna, Lassallestraße 5, Wien[32]
- 2019: MERDELAMERDELAMERDELAMERDELAMERDELAMER, MAM Mario Mauroner Contemporary Art, curated by_vienna 2019[33]
Publikationen
Bearbeiten- Anna Ceeh: Anna Ceeh. 2006[34]
- SONIC ZONES inkl. der Co-Gestaltung (mit Franz Pomassl und Susanna Niedermayr) der 12-teiligen Radioserie im Ö1, 2010[35]
- Anna Ceeh. In: Richard Noyce. Printmaking. Off the Beaten Track, Bloomsbury, 2013; enthält: Werkabbildungen (englisch)[36]
- Austria Kultur International Jahrbuch der Österreichischen Auslandskultur 2020[37]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anna Ceeh. Abgerufen am 19. Oktober 2024.
- ↑ Anna Ceeh – Fotografin und Modell zugleich | adb design | produktion e.U. 22. November 2018, abgerufen am 19. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ a b basis wien: basis wien – Anna Ceeh. Abgerufen am 19. Oktober 2024.
- ↑ basis wien: basis wien – FXXXism. Abgerufen am 19. Oktober 2024.
- ↑ Anna Ceeh. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Anna Ceeh. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ basis wien: basis wien – Mappe Anna Ceeh. Abgerufen am 19. Oktober 2024.
- ↑ 17 11 2009 um 20:25 von Almuth Spiegler: Vienna Art Week: Eine soziale Utopie, ganz nebenbei. 17. November 2009, abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ S/HE IS THE ONE – Terminkalender | eSeL.at. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Iv Toshain, Anna Ceeh: БАЙХТЕ – Terminkalender | eSeL.at. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Termine. Abgerufen am 13. November 2024 (englisch).
- ↑ drevseiterweiter: brut wien | Konzerthaus | Künstlerhaus. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Vienna | PARKFAIR TERMINARTOR | findART.cc. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ 25 09 2014 um 21:15 von Sabine B. Vogel: Kunstmessen: Schwarze Bilder hängen im Heldendenkmal. 25. September 2014, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Recherche | base Angewandte. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ 21ER HAUS: FRANZ GRAF – SIEHE WAS DICH SIEHT. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Анна Сих (Россия-Австрия). Красный, мой цвет красный | ART Узел. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ MAM. Abgerufen am 13. November 2024 (deutsch).
- ↑ News | sarieva.org – Newsletter August 2019 – SARIEVA. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ basis wien: basis wien – PARALLEL Vienna 2020. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ DIE ART VIENNA INTERNATIONAL ART FAIR FEIERT IHR 5-JÄHRIGES JUBILÄUM. In: Kathalog. ART VIENNA International Art Fair Orangerie Schönbrunn, 1. Januar 2024, abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ Veröffentlichungen von Diedrich Diederichsen. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ DISPLAY PRATERSTERN, Montag, 23. September – fluc. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ basis wien: basis wien – FXXXism. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ ANNA CEEH IV TOSHAIN. Abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ basis wien: basis wien – VALIE EXPORT. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ URBAN DIARY, Vienna Extended. Abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ D. J. Pangburn: Troops in Riot Gear Deliver a Hidden Message in Venice. In: VICE. 7. Juli 2017, abgerufen am 30. November 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ 27 10 2017 um 20:02 von Almuth Spiegler: Arbeit, Holz, Feuer in Ottakring. 27. Oktober 2017, abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ littlegg: Акции на културната граница | ВИЖ! Abgerufen am 30. November 2024 (bulgarisch).
- ↑ Wie wir arbeiten wollen – Kollektives Handeln und künstlerische Komplizinnenschaft: Komplizinnen im Kollektiv. 23. Oktober 2019, abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ basis wien: basis wien – FXXXism. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ MERDELAMERDELAMERDELAMERDELAMERDELAMER. Abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ Recherche | base Angewandte. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ VICE Staff: Sonic Zones: Das Interview. In: VICE. 6. April 2011, abgerufen am 30. November 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ basis wien: basis wien – Mappe Anna Ceeh. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ Shoura Zehetner-Hashemi, Peter Mikl, Angelika Schönegger-Men: Jahrbuch 2020. (PDF) In: bmeia.gv.at. Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten – Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten, Wien 2021, 1. Januar 2020, abgerufen am 13. November 2024.
Personendaten | |
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NAME | Ceeh, Anna |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 1974 |
GEBURTSORT | Leningrad, Russland |