Anna Wendland
Anna Wendland (* 4. April 1866 in Berlin; † 22. Februar 1955 in Hann. Münden) war eine deutsche[1] Heimatkundlerin, Historikerin und Heimatschriftstellerin.
Leben
BearbeitenAnna Wendland, geboren in Berlin, war die Tochter des Schulrates Adolf Wendland (1828–1900). Sie besuchte eine evangelische Höhere Mädchenschule in Koblenz. 1885 legte sie an dem mit dieser Schule verbundenen, dortigen Lehrerinnenseminar als sogenannte „Halbschülerin“ (kein Vollstudium) die Prüfung als Handarbeits-Lehrerin ab.[1]
1889 ging Anna Wendland gemeinsam mit ihren Eltern nach Hannover, wo sie sich der dortigen Stadt- und Heimatgeschichte zuwandte. Ihre ersten Veröffentlichungen schrieb sie in der von ihrem Vater herausgegebenen Zeitschrift Haus und Schule. In der Folgezeit galt dem hannoverschen Herrscherhaus, den Welfen, insbesondere deren Geschichte im 17. und 18. Jahrhundert. Dabei trat sie vor allem mit Editionen von Briefen verschiedener Adelsmitglieder hervor.[1]
Gefördert von dem Archivar Otto Jürgens, sichtete und bearbeitete Anna Wendland im Stadtarchiv Hannover die „Harrys'sche Autographensammlung“; diese Arbeit schlug sich in den Hannoverschen Geschichtsblättern nieder, in Band 6 von 1903. Wendland veröffentlichte jedoch auch zahlreiche weitere Beiträge in dieser Reihe.[1]
1943, dem Jahr der stärksten Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg, siedelte Anna Wendland im Oktober nach Hann. Münden über, wo sie 1955 im Alter von knapp 89 Jahren starb.[1]
Werke
Bearbeiten- Anna Wendland (Hrsg.): Briefe der Elisabeth Stuart, Königin von Böhmen, an ihren Sohn, den Kurfürsten Carl Ludwig von der Pfalz 1650-1662, in der Reihe Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart, Folge 228, Tübingen: Litterarischer Verein, 1902
- Anna Wendland: Stadthannoversche Geselligkeit vor hundert Jahren. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Folge 14, Hannover: Hahnsche Buchhandlung, 1911, S. 385–407
- Anna Wendland (Hrsg.): Briefe des Kurfürsten Ernst August von Hannover an seine Gemahlin, die Kurfürstin Sophie. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, hrsg. von der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 7., Hildesheim: Lax, 1930, S. 207–264
- Anna Wendland: Prinzenbriefe zum hannoverschen Primogeniturstreit 1685-1701, in der Reihe Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Bd. 46, Hildesheim; Leipzig: Lax, 1937
Literatur
Bearbeiten- Karin Ehrich, Uta Ziegan: Die Autorin Anna Wendland – eine unbekannte Heimathistorikerin. Über einige Probleme bei der Erforschung einer weiblichen Biographie. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 53 (1999), S. 221–244, hier: S. 236ff (Werkverzeichnis)
- Klaus Mlynek: Wendland, Anna. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 382f., teilweise online über Google-Bücher
- Klaus Mlynek: Wendland, Anna. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 670.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Anna Wendland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
BearbeitenPersonendaten | |
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NAME | Wendland, Anna |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Heimatkundlerin, Historikerin und Heimatschriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 4. April 1866 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 22. Februar 1955 |
STERBEORT | Hann. Münden |