Anoxia villosa
Anoxia villosa (deutsch auch Behaarter Maikäfer[1]) ist ein Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Die Käfer ähneln den in Mitteleuropa heimischen Maikäfern, kommen jedoch in Deutschland nur in einigen Gebieten in der Rheinebene zwischen Kehl und Bingen vor. Sehr häufig waren sie in den Jahren 2003 und 2007 in der Region um Hockenheim anzutreffen.
Anoxia villosa | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anoxia villosa, Juli 2024 in der Schwetzinger Hardt | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anoxia villosa | ||||||||||||
(Fabricius, 1781) |
Merkmale
BearbeitenDie Käfer werden 23 bis 29 Millimeter lang. Deckflügel und Halsschild sind hellbraun bis rotbraun gefärbt und stark hell behaart. Zwischen Halsschild und Deckflügeln ist der Zwischenraum dicht mit hellen Haaren bewachsen.
Vorkommen
BearbeitenDie Tiere kommen in Südeuropa und Kleinasien vor, sie dringen aber immer wieder vereinzelt nach Mitteleuropa vor.
Lebensweise
BearbeitenDie Larven (Engerlinge) entwickeln sich drei Jahre lang in sandigem Boden und ernähren sich vor allem von Graswurzeln. Sie überwintern im vierten Jahr als Puppe, die Imagines schlüpfen im Juni bis August des nächsten Jahres. Ähnlich den Maikäfern fliegen sie in der Dämmerung, setzen sich auf Baumwipfel ab, wo die Paarung stattfindet. Die Weibchen vergraben sich nach Einbruch der Dunkelheit wieder im Boden; die Männchen bleiben auf den Bäumen sitzen. Je nach Witterung fliegen die Tiere mehrere Tage hintereinander.
Da die Käfer in Mitteleuropa nur lokal auftreten und lediglich in der Dämmerung aktiv sind, richten sie keine nennenswerten Schäden in der Land- und Forstwirtschaft an. In südlicheren Ländern, insbesondere in Spanien, können sie aber in großer Anzahl, ähnlich den Maikäfern in Mitteleuropa auftreten und Schäden vor allem an Obstbäumen und Weinstöcken anrichten.
Literatur
Bearbeiten- Karl Wilhelm Harde, Frantisek Severa und Edwin Möhn: Der Kosmos Käferführer: Die mitteleuropäischen Käfer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-06959-1.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 9. April 2022.