Ansitz Lidl

Bauwerk in Prissian, Südtirol

Der Ansitz Lidl, auch Liedl geschrieben, ist ein ehemaliger Ansitz und geschütztes Baudenkmal in Prissian, einer Fraktion der Gemeinde Tisens in Südtirol.

Ansitz Lidl
Seitenansicht

Geschichte

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Das im Kern mittelalterliche, im spätromanisch-frühgotischen Stil errichtete Anwesen wurde als „Nimmerbecksche Behausung“ vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut und später erweitert. Der seitlich angesetzte Turm kam Mitte des 16. Jahrhunderts hinzu, ebenso wie die Täfelung der Stube.[1] Den heutigen Namen Lidl erhielt das Gebäude von den briefadligen Geschlecht der Lidl von Mayenburg. Nach dem Verkauf der Mayenburg 1648 zog sich die Familie nach Prissian zurück. 1680/81 besaß Franz Jakob von Lidl die Nimerpeckische Behausung.[2][3] Unter den Lidl wurde der Ansitz architektonisch weiter aufgewertet.[1] Das Geschlecht, das 1706 auch Schloss Katzenzungen erbte, ist 1791 im Mannesstamm erloschen.[4] Darauf gelangte der Ansitz in bäuerliche Hände. Am 20. Juni 1862 brach vormittags im Lidlgut ein Feuer aus, welches den ersten Stock und das Dach zerstörte. Das Brandunglück wurde durch die Söhne das damaligen Eigentümers Kaspar Pallweber verursacht, die, während ihre Eltern auf dem Feld arbeiteten, alleine zu Hause mit Streichhölzern hantierten.[5] Aus finanziellen Gründen musste Pallweber den Bauernhof bis 1870 zwangsversteigern. 1873 verkaufte ihn Joseph Feckl an die Familie Ebner, die ihn noch heute besitzt.[1] Am 3. Juni 1965 erfolgte die Eintragung in die Baudenkmalliste. In neuerer Zeit fand eine Restauration statt. In einem Teil des Gebäudes sind Ferienwohnungen untergebracht.

Siehe auch

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Commons: Ansitz Lidl – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Der Ursprung unseres Hauses. In: ansitz-lidl.it. Abgerufen am 16. Juni 2022.
  2. Rudolf von Granichstaedten-Czerva: Meran: Burggrafen und Burgherren. Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1949, S. 164 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Vereine für christliche Kunst und Archäologie in Bozen und Meran: Der deutsche Antheil des Bisthumes Trient: topografisch-historisch-statistisch und archäologisch beschrieben von mehreren und herausgegeben. A. Weger, Brixen 1907, S. 51 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Band 1. Selbstverlag, Wien 1891, S. 103 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  5. Politisches und Nichtpolitisches aus der Tagesgeschichte. In: Volks- und Schützenzeitung: politisches Volksblatt. 2. Juli 1862, S. 488 (Volltext in der Google-Buchsuche).

Koordinaten: 46° 33′ 7,7″ N, 11° 10′ 47,2″ O