Tony Granato

US-amerikanischer Eishockeyspieler und -trainer
(Weitergeleitet von Anthony Lewis Granato)

Anthony Lewis „Tony“ Granato (* 25. Juli 1964 in Downers Grove, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1983 und 2001 unter anderem 853 Spiele für die New York Rangers, Los Angeles Kings und San Jose Sharks in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Anschließend war Granato lange Zeit im Trainerstab der Colorado Avalanche tätig, davon in drei Spielzeiten als Cheftrainer, und ist in dieser Funktion seit der Saison 2016/17 für die University of Wisconsin–Madison aktiv. Darüber hinaus betreute er die US-amerikanische Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2018.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Tony Granato

Geburtsdatum 25. Juli 1964
Geburtsort Downers Grove, Illinois, USA
Größe 178 cm
Gewicht 84 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1982, 6. Runde, 120. Position
New York Rangers

Karrierestationen

1983–1987 University of Wisconsin–Madison
1987–1988 Colorado Rangers
1988–1990 New York Rangers
1990–1996 Los Angeles Kings
1996–2001 San Jose Sharks
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Tony Granato
Tony Granato

Trainerstationen

2002–2004 Colorado Avalanche
2008–2009 Colorado Avalanche
seit 2016 University of Wisconsin–Madison

Karriere

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Nachdem Granato an der High School bei den Northwood Huskies gespielt hatte, wechselte er 1983 für vier Jahre an die University of Wisconsin–Madison. Während dieser Zeit nahm er mit der US-amerikanischen U20-Auswahl zweimal an der Junioren-Weltmeisterschaft teil. Die New York Rangers aus der National Hockey League hatten sich bereits beim NHL Entry Draft 1982 in der sechsten Runde an 120. Position die Rechte an ihm gesichert. Von 1985 bis 1987 nahm er an drei Eishockey-Weltmeisterschaften teil. Nach seiner Zeit an der Universität wechselte er im Sommer 1987 zum US-amerikanischen Eishockeyverband USA Hockey, um sich dort auf die Olympischen Winterspiele 1988 im kanadischen Calgary vorzubereiten. Nach den Olympischen Spielen beendete er die Saison in der International Hockey League im Farmteam der Rangers, bei den Colorado Rangers.

Ab der Saison 1988/89 spielte er in der National Hockey League. Eine gute Rookiesaison brachte ihm einen Platz im NHL All-Rookie Team ein. Die Rangers verpflichteten im Januar 1990 Bernie Nicholls. Im Gegenzug wechselte Granato gemeinsam mit Tomas Sandström zu den Los Angeles Kings. In fünf Jahren in Los Angeles erzielte er dreimal mehr als 30 Tore und half in der Saison 1992/93 mit, die Kings zum ersten Mal in deren Geschichte in die Finalserie um den Stanley Cup zu führen. Zur Saison 1996/97 wechselte Granato zu den San Jose Sharks, obwohl er in der Vorsaison eine ernsthafte Kopfverletzung erlitten hatte. Dort entwickelte er sich zum Führungsspieler und erhielt neben der Einladung zum NHL All-Star Game 1997 auch die Bill Masterton Memorial Trophy am Ende der Saison. In San Jose beendete er 2001 seine aktive Karriere.

Im Sommer 2002 wurde er Assistenztrainer bei der Colorado Avalanche, übernahm aber kurz darauf den Job des Cheftrainers. Zur Saison 2005/06 trat er wieder in die zweite Reihe zurück und wurde Assistenztrainer von Joel Quenneville. In der Saison 2008/09 war Granato ein zweites Mal Cheftrainer der Colorado Avalanche, wurde dort aber nach der bislang schlechtesten Saisonbilanz des Teams am 3. Juni 2009 entlassen. Ab dem 5. August 2009 war er Assistenztrainer bei den Pittsburgh Penguins, wo er insgesamt fünf Jahre aktiv war, bis sein Vertrag im Sommer 2014 nicht verlängert wurde. In der Folge nahmen ihn die Detroit Red Wings im Juli 2014 als Assistenztrainer unter Vertrag, eine Position, die er zwei Spielzeiten lang innehatte. Zur Saison 2016/17 kehrte er an seine Alma Mater zurück, die University of Wisconsin–Madison, und übernahm dort die Funktion des Cheftrainers der Wisconsin Badgers. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 fungierte Granato zudem als Cheftrainer der US-amerikanischen Auswahl und belegte mit dem Team den siebten Platz. Im Jahre 2020 wurde er mit der Aufnahme in die United States Hockey Hall of Fame geehrt.

Erfolge und Auszeichnungen

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  • 1985 WCHA Second All-Star Team
  • 1985 NCAA West Second All-American Team
  • 1987 WCHA Outstanding Student-Athlete of the Year
  • 1987 WCHA Second All-Star Team

International

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Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1983/84 University of Wisconsin–Madison WCHA 35 14 17 31 48
1984/85 University of Wisconsin–Madison WCHA 42 33 34 67 94
1985/86 University of Wisconsin–Madison WCHA 32 25 24 49 36
1986/87 University of Wisconsin–Madison WCHA 42 28 45 73 64
1987/88 USA Hockey International 49 40 31 71 55
1987/88 Colorado Rangers IHL 21 13 14 27 36 8 9 4 13 16
1988/89 New York Rangers NHL 78 36 27 63 140 4 1 1 2 21
1989/90 New York Rangers NHL 37 7 18 25 77
1989/90 Los Angeles Kings NHL 19 5 6 11 45 10 5 4 9 12
1990/91 Los Angeles Kings NHL 68 30 34 64 154 12 1 4 5 28
1991/92 Los Angeles Kings NHL 80 39 29 68 187 6 1 5 6 10
1992/93 Los Angeles Kings NHL 81 37 45 82 171 24 6 11 17 50
1993/94 Los Angeles Kings NHL 50 7 14 21 150
1994/95 Los Angeles Kings NHL 33 13 11 24 68
1995/96 Los Angeles Kings NHL 49 17 18 35 46
1996/97 San Jose Sharks NHL 76 25 15 40 159
1997/98 San Jose Sharks NHL 59 16 9 25 70 1 0 0 0 0
1998/99 San Jose Sharks NHL 35 6 6 12 54 6 1 1 2 2
1999/00 San Jose Sharks NHL 48 6 7 13 39 12 0 1 1 14
2000/01 San Jose Sharks NHL 61 4 5 9 65 4 1 0 1 4
NCAA gesamt 152 100 120 220 242
NHL gesamt 774 248 244 492 1425 79 16 27 43 141

International

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Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1983 USA Jun.-WM 5. Platz 7 4 0 4 4
1984 USA Jun.-WM 6. Platz 7 1 3 4 6
1985 USA WM 4. Platz 9 4 2 6 10
1986 USA WM 6. Platz 8 2 7 9 8
1987 USA WM 7. Platz 9 2 3 5 12
1988 USA Olympia 7. Platz 6 1 7 8 4
1991 USA Canada Cup 2. Platz 7 1 2 3 12
Junioren gesamt 14 5 3 8 10
Herren gesamt 39 10 21 31 46

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

NHL-Trainerstatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U OTN Pkt Platz Sp S N Resultat
2002/03 Colorado Avalanche NHL 51 32 11 4 4 (70) 1., Northwest 7 3 4 Niederlage im Conference-Viertelfinale
2003/04 Colorado Avalanche NHL 82 40 22 13 7 100 2., Northwest 11 6 5 Niederlage im Conference-Halbfinale
2008/09 Colorado Avalanche NHL 82 32 45 5 69 5., Northwest nicht qualifiziert
NHL gesamt 215 104 78 17 16 239 1 Divisionstitel 18 9 9 0 Stanley Cups

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

Sein jüngerer Bruder Don Granato war ebenfalls als Eishockeyspieler aktiv und wurde anschließend vor allem als Trainer bekannt. Seine jüngere Schwester Cammi Granato gilt als eine der besten Eishockeyspielerinnen überhaupt und wurde 2010 als erste Frau (gemeinsam mit Angela James) in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Sie ist mit Ray Ferraro verheiratet.

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Commons: Tony Granato – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien