Patrick Roy

kanadischer Eishockeytorwart und -trainer

Patrick Jacques Roy [Nachname ausgesprochen als 'ʁwa'] (* 5. Oktober 1965 in Québec-Stadt, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeytorwart und derzeitiger -trainer. Er war von 1985 bis 2003 in der National Hockey League (NHL) aktiv und spielte dabei bis 1995 für die Montréal Canadiens, bevor er nach Denver wechselte und dort acht Jahre für die Colorado Avalanche auflief. In seiner Karriere gewann er 1986 und 1993 mit Montréal sowie 1996 und 2001 mit Colorado den Stanley Cup.

Kanada  Patrick Roy
Hockey Hall of Fame, 2006

Geburtsdatum 5. Oktober 1965
Geburtsort Québec, Québec, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 86 kg

Position Torwart
Nummer #33
Fanghand Links

Draft

NHL Entry Draft 1984, 3. Runde, 51. Position
Montréal Canadiens

Karrierestationen

1982–1985 Granby Bisons
1985–1995 Montréal Canadiens
1995–2003 Colorado Avalanche
Kanada  Patrick Roy
Patrick Roy

Trainerstationen

2005–2013 Québec Remparts
2013–2016 Colorado Avalanche
2018–2023 Québec Remparts
seit 2024 New York Islanders

Roy gilt als einer der besten Torhüter aller Zeiten. Als bisher einziger Spieler der NHL-Historie wurde er dreimal mit der Conn Smythe Trophy geehrt und somit bei drei seiner vier Stanley-Cup-Siege als Most Valuable Player der Playoffs ausgezeichnet. Zugleich ist er der Einzige, dem diese Ehre mit unterschiedlichen Mannschaften zuteilwurde. Ferner erhielt der Kanadier dreimal die Vezina Trophy als bester Torwart der Liga und erspielte sich fünfmal die William M. Jennings Trophy als Torhüter mit dem geringsten Gegentorschnitt. Im Jahre 2006 wurde er in die Hockey Hall of Fame aufgenommen.

In der NHL war Roy von 2013 bis 2016 als Cheftrainer der Colorado Avalanche tätig und wurde dabei am Ende seiner ersten Saison mit dem Jack Adams Award als bester Trainer der Liga geehrt. Sowohl davor als auch danach fungierte er als Trainer und General Manager der Remparts de Québec, einem Juniorenteam aus der Ligue de hockey junior majeur du Québec, dessen Miteigentümer er ist. Seit Januar 2024 ist er als Cheftrainer bei den New York Islanders in der NHL tätig.

Karriere

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Patrick Roy (2010)

Der 185 cm große „Goalie“, der seinen Fanghandschuh links trug, wurde von den Canadiens de Montréal in der dritten Runde als 51. beim NHL Entry Draft 1984 in das Team geholt. Sein erstes Spiel in der wohl teuersten Profiliga bestritt er am 23. Februar 1985 gegen die Winnipeg Jets und erreichte dabei auch seinen ersten NHL-Sieg. Auf seinen ersten Shutout musste er jedoch bis zum 15. Januar 1986 warten, als die Canadiens wieder auf die Winnipeg Jets trafen und mit 4:0 siegten. Mit Montreal wurde er 1986 und 1993 Stanley-Cup-Sieger.

Als er sich zum Anfang der Saison 1995/96 mit dem Coach Mario Tremblay zerstritt, wechselte er gemeinsam mit Mike Keane im Tausch für Andrei Kowalenko, Martin Ručínský und Jocelyn Thibault zu den Colorado Avalanche. Dort war er vom Wechsel an sofort die Nummer eins im Tor und erreichte mit diesem Verein auch weitere Erfolge, darunter Stanley-Cup-Siege in den Jahren 1996 und 2001. Er hat in seiner langjährigen Karriere zum Beispiel acht Serien von jeweils 30 Siegen hintereinander gespielt. Außerdem wurde er je drei Mal als bester Goalie mit der Vezina Trophy und als bester Spieler in den Play-Offs mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet. Nach einer langen Karriere mit Siegen und Niederlagen in der NHL nahm er 2003 seinen Abschied vom Eishockey.

Roys Trikot mit der Rückennummer 33 wurde am 28. Oktober 2003 von den Colorado Avalanche unter die Hallendecke gehängt, so dass nie mehr ein Spieler der Colorado Avalanche diese Rückennummer wählen darf. Im November 2008 wurde seine Rückennummer auch von den Canadiens gesperrt, was auf viel Resonanz stieß, weil Roy und die Canadiens sich 1995 im Streit getrennt hatten. Im Jahr 2006 wurde er in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Sein Nachfolger bei den Avs wurde der Schweizer David Aebischer.

Nach dem Ende seiner Karriere wurde er Vize-Präsident der Remparts de Québec, die in der kanadischen Juniorenliga QMJHL spielen. Des Weiteren ist er Generalmanager und Besitzer des Teams. Im September 2005 wurde er außerdem Trainer des Teams und im Mai 2006 gewann sein Team den Memorial Cup, die wichtigste Trophäe im kanadischen Junioren-Eishockey.

Am 23. Mai 2013 wurde Patrick Roy als neuer Cheftrainer der Colorado Avalanche vorgestellt. Zusätzlich erhielt er den Posten des Vice President Of Hockey Operations.[1] In seiner ersten Saison als Cheftrainer der Avalanche führte er das Team zum ersten Divisionstitel seit elf Jahren. Am Ende der Spielzeit wurde er für seine Leistung mit dem Jack Adams Award geehrt. In den folgenden zwei Spielzeiten verpassten die Avs allerdings die Playoffs, sodass Roy im August 2016 von seinen Ämtern zurücktrat. Im April 2018 kehrte er als Cheftrainer und General Manager zu den Remparts de Québec zurück. Im Juni 2023 trat er dort von all seinen Funktionen zurück, nachdem er das Team in der Spielzeit 2022/23 zum Gewinn der Coupe du Président und des Memorial Cups geführt hatte.

Im Januar 2024 übernahm Roy zum zweiten Mal den Cheftrainer-Posten in der NHL; er wurde zum Nachfolger von Lane Lambert, der kurz zuvor von den New York Islanders entlassen wurde.[2] Das erste Spiel unter Roy’s Führung gewannen die Islanders gegen die Dallas Stars mit 3:2 in Verlängerung.[3]

Erfolge und Auszeichnungen

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Als Spieler

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Als Trainer

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Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga GP GA SO GAA Sv% GP GA SO GAA Sv%
1984/85 Montréal Canadiens NHL 1 0 0 0.00 1.000
1985/86 Montréal Canadiens NHL 47 148 1 3.35 .875 20 39 1 1.92 .923
1986/87 Montréal Canadiens NHL 46 131 1 2.93 .892 6 22 0 4.00 .873
1987/88 Montréal Canadiens NHL 45 125 3 2.90 .900 8 24 0 3.35 .890
1988/89 Montréal Canadiens NHL 48 113 4 2.47 .908 19 42 2 2.09 .920
1989/90 Montréal Canadiens NHL 54 134 3 2.53 .912 11 26 1 2.43 .911
1990/91 Montréal Canadiens NHL 48 128 1 2.71 .906 13 40 0 3.06 .898
1991/92 Montréal Canadiens NHL 67 155 5 2.36 .914 11 30 1 2.62 .904
1992/93 Montréal Canadiens NHL 62 192 2 3.20 .894 20 46 0 2.13 .929
1993/94 Montréal Canadiens NHL 68 161 7 2.50 .918 6 16 0 2.57 .930
1994/95 Montréal Canadiens NHL 43 127 1 2.97 .906
1995/96 Montréal Canadiens NHL 22 62 1 2.95 .907
1995/96 Colorado Avalanche NHL 39 103 1 2.68 .909 22 51 3 2.10 .921
1996/97 Colorado Avalanche NHL 62 143 7 2.32 .923 17 38 3 2.21 .932
1997/98 Colorado Avalanche NHL 65 153 4 2.39 .916 7 18 0 2.52 .906
1998/99 Colorado Avalanche NHL 61 139 5 2.29 .917 19 52 1 2.66 .920
1999/00 Colorado Avalanche NHL 63 141 2 2.28 .914 17 31 3 1.79 .928
2000/01 Colorado Avalanche NHL 62 132 4 2.21 .913 23 41 4 1.70 .934
2001/02 Colorado Avalanche NHL 63 122 9 1.94 .925 21 52 3 2.51 .909
2002/03 Colorado Avalanche NHL 63 137 5 2.18 .920 7 16 1 2.27 .910
NHL gesamt 1029 2546 66 2.54 .910 247 584 23 2.30 .918

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Persönliches

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Er war Trainer seines Sohnes Jonathan Roy, der 2008 nach der Schlägerei Hockey aufgab und eine Sängerkarriere verfolgte. Roy stritt ab, seinen Sohn zum Angreifen ermuntert zu haben, die Videokameras hatten dieses jedoch festgehalten. Vater und Sohn wurden gesperrt.[4]

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Commons: Patrick Roy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Patrick Roy Named Head Coach/Vice President Of Hockey Operations. Colorado Avalanche, 23. Mai 2013, abgerufen am 23. Mai 2013 (englisch).
  2. Roy hired as Islanders coach, replaces Lambert. NHL, 21. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024 (englisch).
  3. Robin Patzwaldt: Gelungenes Islanders-Debüt für Coach Roy. NHL, 22. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024 (englisch).
  4. Randi Druzin: Between the Pipes: A Revealing Look at Hockey's Legendary Goalies. Greystone Books, 2013, ISBN 978-1-77100-015-4, S. 210 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).