Anti-Nowhere League

britische Band

Die Anti-Nowhere League (ANL) ist eine britische Punk-Band, die 1980 in Tunbridge Wells (Kent) gegründet wurde. Nach einer Unterbrechung zwischen 1987 und 1992 ist die Gruppe heute wieder aktiv.

Anti-Nowhere League
Bei einem Auftritt im Jahr 2007
Bei einem Auftritt im Jahr 2007
Allgemeine Informationen
Herkunft Tunbridge Wells, Kent, Vereinigtes Königreich
Genre(s) Punk-Rock, Hardcore Punk
Aktive Jahre
Gründung 1980, 1992
Auflösung 1987
Website antinowhereleague.com
Gründungsmitglieder
Nick „Animal“ Kulmer
Chris „Magoo“ Exall
Tony „Bones“ Shaw
Chris „Baggy Elvy“ Elvy
Aktuelle Besetzung
Gesang
Nick „Animal“ Kulmer
Tom „Tommy H“ Hunt
Shady
Sam „Carnage“ Carne
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Djahanshah „P.J.“ Aghssa
Bass
Clive „Winston“ Blake
Gitarre
Mark „Gilly“ Graham
Bass
Michael Bettel
Schlagzeug
Jonathan „JB“ Birch
Gitarre
Beef
Bass
Jon Jon („JJ Kaos“)
Bass
Danny
Gitarre
Jez
Gitarre
Johnny Skullknuckles

{{{Logobeschreibung unten}}}
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
We Are... The League
 UK2422.05.1982(11 Wo.)
Live in Yugoslavia
 UK8805.11.1983(1 Wo.)
Singles
Streets of London
 UK4823.01.1982(5 Wo.)
I Hate... People
 UK4620.03.1982(3 Wo.)
Woman
 UK7203.07.1982(2 Wo.)
On the Wasteland
 UK8926.01.1985(1 Wo.)

Bandgeschichte

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Erste Phase (1979–1987)

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Die erste Besetzung waren der Sänger Nick Kulmer („Animal“), der Gitarrist Chris Exall („Magoo“), Tony Shaw („Bones“) am Schlagzeug und Chris Elvy („Baggy Elvy“) am Bass, der jedoch bereits kurze Zeit später durch Clive Blake („Winston“) ersetzt wurde. Bald wurde Djahanshah Aghssa, besser bekannt als PJ oder Persian John zum neuen Schlagzeuger. Der Band gelang es daraufhin, sich an der Apocalypse Tour zu beteiligen, auf der auch The Exploited, Chron Gen und Anti-Pasti zu hören waren. Auch mit Discharge traten sie auf. Dies führte zur Unterzeichnung eines Plattenvertrags bei WXYZ Records, dem Plattenlabel von John Curd.[2]

Es folge eine Kurztournee durch Nordengland, wo sie erneut als Vorband von The Damned spielten. Im November 1981 veröffentlichte die Band ihre erste Single, eine Coverversion von Ralph McTells Streets of London, die in den britischen Charts mit Platz 48 einen ersten Erfolg für die Gruppe verzeichnete. Zu diesem wurde auch ein Video gedreht, das die Band in jenem Hard-Rock- und Rocker-Outfit zeigte, das sie bis heute haben: Lederjacken und Ketten.[3] Es war jedoch die B-Seite, die für Kontroversen sorgte. So What, später auch durch die Coverversion von Metallica populär gemacht, bediente sich einer obszönen Sprache. Die Single wurde deshalb von der Metropolitan Police kurzzeitig beschlagnahmt. Dies brachte der Band erhöhte Aufmerksamkeit ein.[2]

1982 erschien eine weitere Single namens I Hate People, die sich ebenfalls in den Charts platzieren konnte. Das Debütalbum We Are... The League erschien im Mai 1982 und erreichte Platz 24 der britischen Charts. Im Anschluss tourte die Band zunächst mit Chron Gen, The Defects und Chelsea durch Großbritannien und anschließend mit den UK Subs durch die Vereinigten Staaten. Bei einer weiteren Tour durch Jugoslawien wurde das Livealbum Live in Yugoslavia mitgeschnitten, mit dem sie Platz 88 der britischen Charts erreichten. Anschließend kam mit Mark Gilham („Gilly“) ein zweiter Gitarrist in die Band. 1984 verließ PJ die Band. Zunächst durch Michael Bettell ersetzt, kam 1986 Jonathan Birch („JB“) in die Band.[2]

1987 erschien ihr zweites Studioalbum The Perfect Crime über das Heavy-Metal-Label GWR. Die Band war auf Grund ihrer vorherigen Erfahrungen mit den Plattenfirmen, die sie nach eigener Aussage abgezogen hätten, zu sehr vielen Kompromissen bereit, so dass das Album wesentlich poporientierter ausfiel. So floppte das Album letztlich. Die Band löste sich Ende des Jahres auf, gab allerdings 1989 ein Abschiedskonzert in ihrer Heimatstadt und veröffentlichte mit Fuck Around the Clock eine letzte Single. Kulmen und Exall eröffneten anschließend gemeinsam eine Nachtclub.[2][4]

Zweite Phase: Reunion (seit 1995)

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1991 erschien Metallicas Single Sad but True, die als B-Seite eine Coverversion des Liedes So What enthielt. 1992 durfte Nick Kulmer das Lied zusammen mit der Band im ausverkauften Wembley Stadium singen. Das Lied gehört heute zu den Standards in den Setlists von Metallica und machte die Band auch außerhalb der Punkszene populär. Angeregt durch den unvermuteten Erfolg der Metallica-Coverversion kam es zu einer Reunion, an der sich neben Kulmer auch Chris „Magoo“ Exall beteiligte. Der Rest des Line-ups war neu. Die Band begann um 1992 wieder zu touren.[4] Zunächst entstand die Extended Play Pig Iron, die über das deutsche Label Impact Records veröffentlicht wurde.[2] 1997 veröffentlichte das deutsche Independent-Label außerdem das Tributalbum So What! - A tribute to the Anti-Nowhere League, auf dem Metal-Bands wie Sodom und Benediction, aber auch Punkbands wie Daily Terror, Toxoplasma und Die Kassierer die Gruppe coverten. Als Bonus enthielt das Album das brandneue Lied Burn ’em All.[5]

1998 folgte das Comeback-Album Scum über das ebenfalls deutsche Label Knock Out Records. Dort erschien auch eine Quasi-Fortsetzung des erfolgreichen Livealbums von 1983: Die Band geht wieder in Jugoslawien auf Tour und nimmt dort Return to Yugoslavia auf. Anschließend wurde das Line-up sehr instabil, Nick Kulmer blieb über die nächsten Jahre die einzige Konstante in der Band. Es folgten die Studioalben Out of Control (2000), Kings & Queens (2005), The Road to Rampton (2007), We Are … The League … Uncut (2014) und The Cage (2016).[2]

Musikstil

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Als Band der zweiten Punk-Generation legte Anti-Nowhere League zu Beginn ihrer Karriere viel Wert auf den Schockmoment. Obwohl ihr Ralph McTell-Cover sehr nah am Original war und ohne Obszönitäten auskam, schockten sie mit der B-Seite der Single, die über eine sehr obszöne Sprache verfügte. In diesem Geist ist auch ihr Debütalbum entstanden. Das zweite Album The Perfect Crime dagegen ist eher kommerzieller orientiert und dürfte damit großen Anteil haben am Niedergang der Band. Die späteren Alben sind wieder im Geiste des Debüts entstanden und unterscheiden sich wenig voneinander.[2][6]

Diskografie

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Studioalben

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  • 1982: We Are… The League (WXYZ Records)
  • 1987: The Perfect Crime (GWR Records)
  • 1997: Scum (Knock Out Records)
  • 2000: Out of Control (Receiver Records)
  • 2005: Kings & Queens (Captain Oi!)
  • 2007: The Road to Rampton (Nowhere Records)
  • 2014: We Are … The League … Uncut (Cleopatra Records)
  • 2016: The Cage (Cleopatra Records)

Livealben

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  • 1983: Live In Yugoslavia (I.D. Records)
  • 1989: Live and Loud (Link Records)
  • 1994: Live Animals (Step-1 Music)
  • 1996: The Horse Is Dead: Live! SO WHAT? (Receiver Records Limited)
  • 1998: Return to Yugoslavia (Knock Out Records)
  • 2007: Secret Radio Recordings (Dream Catcher)

Kompilationen

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  • 1985: Long Live the League (Dojo Limited)
  • 1991: Best of the Anti-Nowhere League (Streetlink)
  • 1995: Complete Singles Collection (Anagram Records)
  • 1999: Anthology (Eagle Records)
  • 2000: So What (Harry May Record Company)
  • 2001: Punk Singles & Rarities 1981–1984 (Captain Oi!)
  • 2001: Animal! The Very Best Of The Anti-Nowhere League 1981-1998 (Anagram Records)
  • 2002: I Hate People … Long Live the League (Harry May Record Company)
  • 2006: So What? (Early Demos & Live Abuse) (2CD, Castle Music)
  • 2006: Pig Iron (The Album) (Nowhere Records)
  • 2008: The Punk Rock Anthology (2CD, Anagram Records)
  • 2016: Long Live the League (2CD, Westworld Recordings)

Singles und EPs

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  • 1981: Streets of London (WXYZ Records)
  • 1982: For You (WXYZ Records)
  • 1982: I Hate People (WXYZ Records)
  • 1982: Woman (WXYZ Records)
  • 1984: Out on the Wasteland (ABC)
  • 1987: Crime (GWR Records)
  • 1989: Fuck Around the Clock (Link Records)
  • 1996: Pig Iron (Impact Records)
  • 2011: This Is War (7’’, Papagájův Hlasatel Records)
  • 2014: Anti-Nowhere League / The Damn Garrison (Split-7’’, Rebel Sound)

Videoalben

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  • 2008: Hell for Leather (Dream Catcher)

Tributealben

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  • 1997: So What! - A tribute to the Anti-Nowhere League (Impact Records)

Literatur

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  • Ian Glasper: Burning Britain: The History of UK Punk 1980–1984. PM Press, 2014, ISBN 978-1-60486-748-0, S. 348–354.
  • Glenn Law: Anti-Nowhere League. In: Peter Buckley (Hrsg.): The Rough Guide to Rock. Rough Guides, 2003, ISBN 1-84353-105-4, S. 34.
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Commons: Anti-Nowhere League – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Chartsquellen: UK. Abgerufen am 21. Mai 2017
  2. a b c d e f g Artist Biography by Mark Deming bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 21. Mai 2017.
  3. Glenn Law: Anti-Nowhere League. In: Peter Buckley (Hrsg.): The Rough Guide to Rock. Rough Guides, 2003, ISBN 1-84353-105-4, S. 34.
  4. a b Nejc Jakopin: Interview mit Anti-Nowhere League. In: Ox-Fanzine. 23 (II/1996), 1996 (ox-fanzine.de).
  5. Various – So What?! A Tribute To Anti-Nowhere League auf Discogs. Abgerufen am 21. Mai 2017
  6. King & Queens bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 21. Mai 2017.