Anton Haeckl

österreichischer Instrumentenbauer

Anton Haeckl (* 18. Jahrhundert; † 19. Jahrhundert) war ein österreichischer Instrumentenbauer in Wien.

In Wien baute Anton Haeckl bereits im Jahr 1818 die sogenannte Physharmonika. Zwei von diesen kleinen Instrumenten, die im Jahr 1825 gebaut wurden, befinden sich im Technischen Museum Wien, Exponat Inv. Nr. 19.480 (20 weiße Tasten) und Inv. Nr. 38.956. Eines im Musikinstrumenten-Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig[1] und eines im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg mit Inventarnummer: MIR1027.[2] Die Physharmonika sah so ähnlich aus wie die kleinen Handharmonien, die auch heute noch in Indien beliebt sind. Die Physharmonika hatte eine Klaviertastatur. Das kleinere Exemplar des Instrumentes ruhte auf dem linken Arm und wurde mit der rechten Hand gespielt. Der Tonumfang dieser kleinen Variante der Physharmonika war von H bis g’’. In einer Anzeige vom 14. April 1821 in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung Seite 254 findet sich unter anderem der Satz: „Auch in einem ganz kleinen Formate fertigt der Meister davon Exemplare die bequem im linken Arm liegen, indess die rechte Hand spielt“.[3]

Ein Patent (Privilegium) erhielt Haeckl für derartige Instrumente am 8. April 1821.

Ähnliches Instrument

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HauptbeitragPhysharmonika ähnliche Instrumente

  • 1824 Anton Reinlein in Wien erhielt ebenfalls für die Verbesserungen dieses Instrumentes ein Patent.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Klaus Gernhardt/Hubert Henkel/Winfried Schrammek: Orgelinstrumente/Harmoniums. Musikinstrumenten-Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig. Katalog, Bd. 6, Leipzig 1983, S. 71–72. Abbildung dazu. Abgerufen am 11. August 2015: „Physharmonika, Anton Haeckl, um 1825, Wien/Österreich/Europa, Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, Keyboard instruments / Reed organs / Physharmonica, Inventarnummer: 313. Beschreibung: 1 Manual, C–C3, 1 Zungenreihe, 4' Liegende Lade, nicht geteilt, Druckwindsystem. Das Register nicht abstellbar. Fortezug, mit dem rechten Pedal oder mit einem Druckknopf mit der Hand zu schalten. Beschreibung (Dekor): Kastenförmiges Gehäuse aus Fichte, mit Mahagoni furniert und poliert, 635 (657) mm breit, 196 (218) mm tief, 172 mm hoch, Korpus mit Gestell 749 mm hoch, Klaviaturhöhe 735 mm. Dreibeiniges Gestell aus Eiche und Fichte, mit Nussbaum furniert, schwarz gebeizt und poliert, die Füße durch Zargen verbunden, daran die Pedale. Beschläge aus Bronze, vergoldet. An den Füßen 3 identische Beschläge im Groteskenstil mit geflügeltem Genius, Doppelflöte blasend, Früchtekorb, Lorbeerkranz und brennender Fackel, unten Bronzekugeln. An der Vorderseite 2 nicht vergoldete Lyren und 2 fliegende weibliche Genien, Trompeteblasend, beschädigt. Das Schlüsselschild nicht zugehörig. An der rechten Seite des Gestells ein Riegel mit Messinggriff, herausziehbar, zur Verbindung von Instrument und Gestell. Maße: Gesamthöhe: 749 mm, Breite: 657 mm, Tiefe: 218 mm“
  2. Physharmonika Anton Haeckl um 1825 Germanisches Nationalmuseum. Abgerufen am 11. August 2015 (Beschreibung: Umfang: g–a3.).
  3. „Der hiesige Instrumentenmacher, Anton Harkel, hat ein neues Instrument erfunden, welches er Physharmonica benennt, und das in der Form eines 6 octavigen Quer-Pianoforte, ohne Saiten und Pfeifen, im Basse den Klang des Orgel-Pedals, in der Mittellage jenen des englischen oder Bassethorns, so wie in den höhern Corden das Flageolet auf das täuschendste nachahmt. Die Tastatur ist sehr leicht spielbar, und da der Blasebalg mit dem Fusse getreten wird, so kann der Anschlag nach Willkühr geschwellt, oder mittelst einer zweyten Mutation vermindert werden. Auch in einem ganz kleinen Formate fertigt der Meister davon Exemplare, die bequem im linken Arme liegen, indess die rechte Hand spielt, und allenfalls im Freyen nächtlicherweile einen Gesang zart begleiten kann. Eben so ist ohne die geringsten Hindernisse die ganze Vorrichtung bey jedem Pianoforte von gewöhnlicher Grösse anzubringen, so, dass entweder jedes vereinzelt allein, oder beyde zusammen verbunden angewendet werden können. Noch ein wesentlicher Vorzug dieser neuen Erfindung, – deren Ton bey dem reinen Quintenanschlag auch dem Einstimmen der Violinen sehr nahekommt, – ist eine beynahe kaum denkbare Unverstimmbarkeit, und unser kunstliebendes Publicum kann sich in Bälde van ihrem Werke überzeugen, indem der geschätzte Virtuose, Herr Hjronimus Payr selbe nächstens in einem Theater mit eigends darauf gesetzten Toustücken zu Gehör bringen wird.“ (Google Books)
  4. „Nach der Wiener Zeitung 1821, No. 97 vom 27ten April, hat Anton Häckl ein Patent auf fünf Jahre erhalten, auf ein Instrument, wo durch den Wind aus messingenen und stählernen Federn, die in messingenen Körpern (welche ohne Zweifel auch ebensowohl von Eisen seyn könnten) befestiget sind, verschiedenartige Töne hervorgebracht werden, und sich nicht leicht verstimmen können. Dieses Instrument, welches er Phys-Harmonika nennt, kann wegen seiner geringen Grösse mit jedem Klavierinstrumente leicht in Verbindung gebracht werden. (Dieser Beschreibung zufolge kann es von dem Aeolodikon, wo an dem, welches ich in Frankfurth gesehen und gehört habe, dieselbe Idee sehr gut ausgeführt war, nicht wesentlich verschieden seyn. Man sollte doch die Namen nicht zu sehr vervielfältigen, sondern lieber, so wie jedes Tasteninstrument, wo Saiten durch Hämmer angeschlagen werden, ein Pianoforte ist, so auch jedes Tasteninstrument, wo Federn, ungefähr so wie bey der Maultrommel oder Mundharmonika, durch einen Luftstrom zum Klingen gebracht werden, ein Aeolodikon nennen.)“ In: Allgemeine musikalische Zeitung. Volume 23, Friedrich Rochlitz, 1821, Seite 396. (Online)