Anton Römer

österreichischer Orgelbauer

Anton Josef Römer (* 28. Februar 1724 in Brünn; † 14. Juli 1779 in Graz) war ein österreichischer Orgelbauer aus Böhmen.

Anton Josef Römer, Sohn des Orgelbauers Andreas Josef Römer (1704–1750),[1] kam um die Mitte des 18. Jahrhunderts nach Graz[2] und arbeitete als Geselle beim Orgelbauer Johann Cyriak Werner. Nachdem sein Arbeitgeber 1747 verstorben war, ehelichte er am 19. April 1750 die Witwe und führte die Orgelbauwerkstatt weiter.[2] Nach dem Tod seiner Frau heiratete er in zweiter Ehe 1757 eine Theresia Gottier.[1]

Römer war ein bedeutender Grazer Orgelbauer des Rokoko.[3] Wegen der Konkurrenz zweier anderer blühenden Werkstätten in Graz[3] verlegte er um 1760 sein Haupttätigkeitsfeld nach Kroatien, war aber auch in Westungarn und im Gebiet des heutigen Slowenien tätig. Um 1770 kam er nach Graz zurück und erhielt unter anderem den Auftrag zum Bau der Grazer Domorgel.[4] In Österreich sind von Römer nur mehr die Orgel in Frauenberg (im Mürztal) erhalten und etliche Gehäuse[3] wie beispielsweise das in der Stiftskirche Rein.[5]

Werke (Auswahl)

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Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1752 Fürstenfeld Pfarrkirche Fürstenfeld
 
II/P 18 Neubau[2]
1753 Sankt Ruprecht an der Raab Pfarrkirche Sankt Ruprecht an der Raab II/P 20 Neubau[2]; nicht erhalten, seit 1906 Orgel von Konrad Hopferwieser senior
1756 Sankt Nikolai ob Draßling Pfarrkirche St. Nikolai ob Draßling I 6 Neubau[2], nicht erhalten, seit 1896 Orgel von Matthäus Mauracher
1757 Niklasdorf Alte Pfarrkirche Niklasdorf I/P Neubau[2]; nicht erhalten, seit 1925 Orgel von Konrad Hopferwieser
1759 Bad Schwanberg Pfarrkirche Schwanberg II/P 16 Neubau[2]; nicht erhalten
1761 Trški Vrh, Kroatien Maria Jerusalem I 12 [3]
1762 Zlatar, Kroatien [3]
1763 Szécsisziget, Ungarn Kirche Szent Kereszt I 7 [3]
1765 Varaždinske Toplice, Kroatien I/P 13 [3]
1766 Sopot, Kroatien [3]
1766 Donja Stubica, Kroatien [3]
1771 Graz Dom II/P 21 Neubau[2]
1771 Feldbach Pfarrkirche II/P 15 Neubau[2]; nicht erhalten, seit 2012 Orgel von Mathis Orgelbau
1772 Rein Stiftskirche
 
I/P 18 Neubau unter Verwendung des historischen Gehäuse[2]
1773 Pernegg an der Mur Pernegger Marienkirche I 10 Neubau[2]
1773 Bad Schwanberg St. Josef I 8 Neubau[2]; nicht erhalten, seit 1868 Orgel von Friedrich Werner
1774 Übelbach Pfarrkirche Übelbach I 10 Neubau[2]; nicht erhalten, 1959 durch ein Feuer zerstört
1774 Pickelbach I 5 Neubau[2]
1775 Sankt Marein bei Graz Pfarrkirche St. Marein bei Graz II/P 15 Neubau[2]; nicht erhalten
1775 Frauenberg Wallfahrtskirche
 
II/P 19 Neubau[2]
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Commons: Anton Römer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Douglas Bush, Richard Kassel: The Organ: An Encyclopedia. Taylor & Francis Group, New York 2006. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p Gottfried Allmer: „Veröffentlichung des Vereins Principal, Vereinigung der Orgelfreunde Südostösterreichs.“ Nr. 1; orgelverein.at (Memento vom 1. Oktober 2019 im Internet Archive) (PDF; 16,3 MB)
  3. a b c d e f g h i Gottfried Allmer, Christian Fastl: „Römer (Rehner, Remer, Remmer, Renner, Riemer), Familie.“ Oesterreichisches Musiklexikon online; musiklexikon.ac.at, abgerufen am 3. Okt. 2019.
  4. Heinrich Wimmer: „Barocke Orgelmusik in der Oststeiermark.“ (PDF; 4,1 MB), abgerufen am 3. Okt. 2019.
  5. Rein > Stiftskirche. In: Bundesdenkmalamt (Hrsg.): „Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz).“ Verlag Berger, Horn/Wien 2013, ISBN 3-85028-422-0, S. 394.