Arabinoxylan ist eine Hemicellulose, die in pflanzlichen Zellwänden vorkommt, sowohl in Gehölzen als auch in Getreidepflanzen. Als unverdauliche Bestandteile der Nahrung gehören sie zu den Ballaststoffen.[3] Arabinoxylan besteht aus Copolymeren zweier Pentosen, Arabinose und Xylose.

Strukturformel
Allgemeines
Name Arabinoxylan
Andere Namen

ARABINOXYLAN (INCI)[1]

CAS-Nummer 9040-27-1
Monomere/Teilstrukturen Arabinose, Xylose
Eigenschaften
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Struktur

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Arabinoxylane bestehen aus zahlreichen kettenförmig 1,4-verknüpften Xylose-Monomeren. Viele dieser Xylose-Einheiten sind einfach mit 2- oder 3- bzw. zweifach mit 2,3-verknüpfter Arabinose substituiert.[4] Je nach der jeweiligen Feinstruktur und Kettenlänge gehören Arabinoxylane zu den unlöslichen oder löslichen Ballaststoffen.

Funktionen

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Arabinoxylane sind ein wesentlicher Strukturbestandteil pflanzlicher Zellen.[5] Sie sind darüber die Trägersubstanz für Ferulasäure und andere Phenolsäuren, die kovalent an Arabinoxylan gebunden sind. Phenolsäuren sind u. a. in pflanzliche Abwehrmechanismen involviert, die z. B. Pilzinfektionen bekämpfen.

Arabinoxylane haben möglicherweise gesundheitliche Vorteile für den Menschen.[6] Auch die an Arabinoxylane gebundenen Phenolsäuren sind relevant, da sie als Antioxidans wirken.[7] Arabinoxylane beeinflussen zudem den Eisenhaushalt und wirken aufgrund ihrer Viskosität auf die Darmfunktion.[8]

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu ARABINOXYLAN in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 22. Oktober 2021.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. L McCartney: Monoclonal Antibodies to Plant Cell Wall Xylans and Arabinoxylans. In: Journal of Histochemistry and Cytochemistry. 53. Jahrgang, 2005, S. 543–546, doi:10.1369/jhc.4b6578.2005.
  4. G Dervilly-Pinel: Investigation of the distribution of arabinose residues on the xylan backbone of water-soluble arabinoxylans from wheat flour. In: Carbohydrate Polymers. 55. Jahrgang, 2004, S. 171–177, doi:10.1016/j.carbpol.2003.09.004.
  5. Kazuyuki Wakabayashi, Kouichi Soga, Seiichiro Kamisaka, Takayuki Hoson: Increase in the level of arabinoxylan-hydroxycinnamate network in cell walls of wheat coleoptiles grown under continuous hypergravity conditions. In: Physiologia Plantarum. 125, 2005, S. 127, doi:10.1111/j.1399-3054.2005.00544.x.
  6. MS Izydorczyk, JE Dexter: Barley β-glucans and arabinoxylans: Molecular structure, physicochemical properties, and uses in food products–a Review. In: Food Research International. 41. Jahrgang, 2008, S. 850–868, doi:10.1016/j.foodres.2008.04.001.
  7. RS Rao, G Muralikrishna: Water soluble feruloyl arabinoxylans from rice and ragi: changes upon malting and their consequence on antioxidant activity. In: Phytochemistry. 67. Jahrgang, S. 91–99, doi:10.1016/j.phytochem.2005.09.036, PMID 16289622.
  8. F Guillon, M Champ: Structural and physical properties of dietary fibres, and consequences of processing on human physiology. In: Food Research International. 33. Jahrgang, 2000, S. 233–245, doi:10.1016/s0963-9969(00)00038-7.