Arachne (Textil)
Arachne bezeichnet ein Erzeugnis der Nähwirktechnik auf der Basis eines Faservlieses sowie die dieses Vlies erzeugende Maschine.[1] Die Entwicklung erfolgte auf dem von Josef Zmatlik 1949 in der Tschechoslowakei angemeldeten Patent. Die Produktionsaufnahme von textilen Flächengebilden auf der Nähwirkmaschine Arachne erfolgte 1958.[2] Die Arachne-Maschine arbeitet nach demselben Prinzip wie die Maschine für die Herstellung von Maliwatt, sie unterscheidet sich lediglich durch die Anordnung und Konstruktion der einzelnen Arbeitsorgane und des Antriebes:[3][4][1]
- Der Legeschienenversatz erfolgt durch Musterradgetriebe oder auch Kegelgetriebe – hingegen bei Mali-Maschinen durch Kurbelgetriebe, womit die Arbeitsgeschwindigkeit der Maliwatt-Maschinen höher ist,
- Die Zuführung des Grundmaterials (Vlies) erfolgt an der Arbeitsstelle von unten nach oben, bei Maliwatt-Maschinen von oben nach unten.
- Die Arachne-Maschine verfügt über ein geschlossenes Schieber-Schließdraht-System, eine Röhrennadel, in deren Öffnung der Schließdraht gleitet, der Nadelhaken ist nach unten offen.
- Die Nähwirkwerkzeuge sind in einem Winkel zur Horizontalen angeordnet.
Zusätzlich zu Franse und Tuch sind Trikot-Legungen, Atlas-Legungen und Schusslegungen möglich.[1]
Der Name Arachne (altgriechisch ἀράχνη aráchnē „Spinne“) erinnert an eine Weberin der griechischen Mythologie. Diese forderte Athene – unter anderem die griechische Göttin der Kunst, des Handwerks und der Handarbeit – zu einem Wettstreit auf dem Gebiet der Webkunst heraus, den sie souverän gewann.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon. 7. Auflage. Band 1, Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87150-518-8, S. 34, Stichwort „Arachne“.
- ↑ Siegfried Ploch, Peter Böttcher, Dieter Scharch: Malimo–Nähwirktechnologien. Fachbuchverlag, Leipzig 1978, S. 16.
- ↑ Radko Krčma: Handbuch der Textilverbundstoffe (non wovens). Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1970, S. 202–204.
- ↑ Siegfried Ploch, Peter Böttcher, Dieter Scharch: Malimo–Nähwirktechnologien. Fachbuchverlag, Leipzig 1978, S. 432.