Arado Ar 67
Die Arado Ar 67 war ein einsitziges deutsches Doppeldeckerversuchsjagdflugzeug der Arado Flugzeugwerke mit offenem Cockpit.
Arado Ar 67 | |
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Typ | Experimental-Jagdflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Arado Flugzeugwerke |
Erstflug | 1. Juli 1933 |
Indienststellung | – |
Stückzahl | 1 |
Entwicklung
BearbeitenEntwickelt wurde das Flugzeug ab dem 1. September 1932 von Walter Blume auf Basis der Arado Ar 65 als Versuchsträger für den Rolls-Royce-Kestrel-Motor mit 640 PS. Der Aufbau wurde weitgehend von der Ar 65 übernommen, war kleiner und leichter, ansonsten aber lediglich im Detail verändert. So wurde das Höhenleitwerk hinter das Seitenleitwerk verlegt, was die Trudelsicherheit erhöhte. Diese Anordnung war für alle folgenden einmotorigen Arado-Modelle typisch und wurde konsequent bis zur Arado Ar 231 beibehalten. Eine Attrappe wurde noch 1932 vollendet und am 16. Dezember besichtigt. Der Bau des Prototyps verzögerte sich, da die Tauglichkeitsmachung der Ar 66 zur Serienreife vorrangig verfolgt wurde. Am 1. Juli 1933 flog die einzige gefertigte Ar 67 mit der Werknummer 80 erstmals. Da die Flugleistungen hinter den Erwartungen zurückblieben, insbesondere, weil der Kestrel-Motor nicht die angegebene Leistung erbrachte, wurde die Entwicklung mit schon auf den Nachfolger Ar 68 gerichtetem Blick nicht weiter verfolgt. Nach dem Ende der Erprobung kam das als D–IBIK
zugelassene Flugzeug am 6. Dezember 1934 zur Erprobungsstelle Rechlin, wo es noch bis mindestens Mitte 1936 als Versuchsträger für Triebwerke und Verstellluftschrauben diente.
Aufbau
BearbeitenDer Rumpf der Ar 67 bestand aus einem rechteckigen, geschweißten Stahlrohrgerüst mit ovalem Querschnitt. Die Motoraufhängung aus Stahlrohren war bis zum dahinter liegenden Brandschott mit Leichtmetallblechen verkleidet, der übrige Rumpf mit Stoff bespannt. Die gestaffelt angeordneten Tragflächen besaßen zwei Kastenholme und waren aus Holz hergestellt. Der dreiteilige Oberflügel verfügte über Querruder, der zweiteilige Unterflügel über Wölbklappen. Beide waren durch N-Stiele miteinander sowie das Mittelstück des Oberflügels mit dem Rumpf verbunden. Das Leitwerk wurde aus stoffbespannten Leichtmetallgerüsten gebildet. Die Seitenflosse befand sich vor der abgestrebten Höhenflosse. Seiten- und Höhenruder besaßen einen Hornausgleich, letzteres zusätzlich noch Flettner-Ruder. Das Hauptfahrwerk ohne durchgehende Achse war aerodynamisch verkleidet. Am Heck befand sich ein Schleifsporn.
Technische Daten
BearbeitenKenngröße | Daten der Arado Ar 67 A |
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Besatzung | 1 Pilot |
Länge | 7,90 m |
Spannweite | 9,68 m (oben) 9,41 m (unten) |
Höhe | 3,10 m |
Flügelfläche | 25,47 m² |
Flügelstreckung | 3,7 |
Flächenbelastung | 66,2 kg/m² |
Leistungsbelastung | 2,70 kg/PS |
Leermasse | 1270 kg |
Zuladung | 390 kg |
max. Startmasse | 1660 kg |
Triebwerk | 1 × Rolls-Royce Kestrel VI |
Kampf- und Steigleistung | 640 PS (471 kW) in 4270 m Höhe bei 2500/min |
Höchstgeschwindigkeit | 294 km/h in 2370 m Höhe 340 km/h in 3770 m Höhe |
Marschgeschwindigkeit | 290 km/h |
Landegeschwindigkeit | 95 km/h |
Steigzeit | 1,30 min auf 1000 m Höhe 9,30 min auf 5000 m Höhe |
Dienstgipfelhöhe | 9300 m |
Bewaffnung | 2 × 7,9-mm-MG 17 |
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Volker Koos: Arado Flugzeugwerke 1925–1945. Heel, Königswinter 2007, ISBN 978-3-89880-728-9.
- Alexander Lüdeke: Arado. Seit 1925. 1. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-613-04310-7.
- Jörg Armin Kranzhoff: Arado-Flugzeuge – Vom Doppeldecker zum Strahltriebwerk (= Die deutsche Luftfahrt Band 31). Bernard & Graefe, Bonn 2001, ISBN 3-7637-61225.
- Jörg Armin Kranzhoff: Arado: Geschichte eines Flugzeugwerks. 1. Auflage. Aviatic, Oberhaching 1995, ISBN 3-925505-27-X.
- Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1919–1934. E. S. Mittler & Sohn, Herford 1984, ISBN 3-8132-0184-8.
- William Green, Gordon Swanborough: Jagdflugzeuge der Welt. Motorbuchverlag Stuttgart, 1996, ISBN 3-7276-7126-2.
- Heinz J. Nowarra: Die deutsche Luftrüstung 1933–1945. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1993, ISBN 3-7637-5464-4.
Weblinks
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