Liste von Wasserwerken im Flusssystem Ruhr
Die Liste von Wasserwerken im Flusssystem Ruhr nennt betriebene und ehemalige Wasserwerke im Tal der Ruhr und ihren Nebenflüssen. Als erste Stadt des Ruhrgebietes errichtete Essen 1864 ein Wasserwerk im Ruhrtal. 1893 entnahmen die Wasserwerke der Ruhr bereits 90 Millionen Kubikmeter Wasser. Um Wasser auch in Trockenzeiten zu haben, wurden Talsperren konzipiert. Nach den Typhusepidemien 1901 in Gelsenkirchen und 1911 in Mülheim wurden auch Schritte für die Abwasserklärung unternommen.[1] Die Historische Sammlung der Ruhrwasserwirtschaft in Essen erläutert die Geschichte der Wasserversorgung.
Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr
BearbeitenIn der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) sind 18 Wasserversorgungsunternehmen zusammengeschlossen. Sie versorgen rund 4,5 Millionen Menschen, Gewerbe und Industrie mit mehr als 230 Millionen Kubikmetern Trinkwasser pro Jahr. Die Arbeitsgemeinschaft entstand 1947, als eine Versorgungslücke drohte.[2][3] Die Mitglieder sind:
- Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21)
- Gelsenwasser AG
- HochsauerlandWasser GmbH
- Mark-E Aktiengesellschaft
- Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW)
- Stadtwerke Arnsberg GmbH
- Stadtwerke Bochum Holding GmbH
- Stadtwerke Brilon AöR / Energie GmbH
- Stadtwerke Essen AG
- Stadtwerke Fröndenberg Wickede GmbH
- Stadtwerke Hamm GmbH
- Stadtwerke Menden GmbH
- Stadtwerke Sundern
- Stadtwerke Winterberg AöR
- Verbund-Wasserwerk Witten GmbH
- Wasserbeschaffungsverband Arnsberg-Holzen
- Wassergewinnung Essen GmbH
- Wasserwerke Westfalen GmbH[4]
Weitere Versorgungsunternehmen sind unter anderem die Aktiengesellschaft für Versorgungsunternehmen (AVU) und die Stadtwerke Schmallenberg.
Der Wasserverbrauch im Einzugsbereich der Ruhr ist seit etwa 1975 wegen sinkender Bevölkerungszahl und wirtschaftlichem Strukturwandel rückläufig. Die Wasserversorgungsunternehmen legten seit 1980 mehrere Wassergewinnungen still (unter anderem Ergste, Steele, Sundern, Stiepel, Soest, Westhofen II). Die vom Ruhrverband betriebene Rückpumpkette, die in Trockenzeiten Wasser aus dem Rhein ruhraufwärts bis Essen-Horst förderte, wurde aufgegeben.[5]
2010 veranlasste die Bezirksregierung Arnsberg die Aufrüstung der Wasserwerke.[6]
Ruhr
BearbeitenBezeichnung | Betrieb | Betreiber |
---|---|---|
Ruhrwasserwerk Mülheim-Styrum/West | 1955 bis heute | Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) |
RWW Ruhrwasserwerk Styrum-Ost | 1871 bis heute | Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) |
Wasserwerk Thyssen und Cie. | 1893 bis 1912 | WTC, später GDK[7] |
Wasserwerk Dohne | 1875 bis ? (aufgegeben) | Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) |
Wasserwerk Essen-Kettwig | Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) | |
Wasserwerk Wolfsbachtal | um 1900 bis 1989 | Krupp |
Wasserwerk Hügel | 1874 bis 1945 | Krupp |
Wasserwerk Essen-Überruhr | Wassergewinnung Essen | |
Wasserwerk Horst/Burgaltendorf | Wassergewinnung Essen | |
Wasserwerk bei Winz-Baak | ||
Wasserwerk Sundern | ||
Wasserwerk Stiepel | Wasserbeschaffung Mittlere Ruhr | |
Wasserwerk Hattingen | ||
Wasserwerk Witten | 1886 bis heute | Wasserwerke Westfalen |
Wasserwerk In der Borbeck, Witten | 1867 bis ? | [1] |
Verbund-Wasserwerk Witten | 1867 bis heute | Verbund Wasserwerk Witten GmbH |
Gemeinschaftswasserwerk Volmarstein | ca. 1880 bis heute | Aktiengesellschaft für Versorgungsunternehmen (AVU) |
Wasserwerk Hengstey | 1886 bis heute | Mark-E |
Wasserwerk Westhofen 2 | Wasserwerke Westfalen | |
Wasserwerk Westhofen 1 | Wasserwerke Westfalen | |
Wasserwerk Ergste | Wasserwerke Westfalen | |
Wasserwerk Villigst | 1961 bis heute | Wasserwerke Westfalen |
Wasserwerk Hengsen | 1908 bis heute | Wasserwerke Westfalen |
Wasserwerk Halingen | 1888 bis heute | Wasserwerke Westfalen |
Wasserwerk Warmen | 1932 bis heute | Energie- und Wasserversorgung Hamm |
Wasserwerk Wimbern | [1] | |
Kreiswasserwerk Hörde | [1] | |
Wasserwerk Echthausen | 1942 bis heute | Wasserwerke Westfalen |
Wasserwerk Mengesohl | Hochsauerlandwasser GmbH | |
Wasserwerk Möhnebogen | Stadtwerke Arnsberg |
Hönne
BearbeitenBezeichnung | Zeitraum | Betreiber |
---|---|---|
Wasserwerk Horlecke | 1901 bis 1977 |
Lenne
BearbeitenBezeichnung | Zeitraum | Betreiber |
---|---|---|
Gewinnungsanlage Lennetal | Stadtwerke Schmallenberg |
Ennepe
BearbeitenBezeichnung | Zeitraum | Betreiber |
---|---|---|
Wasserwerk Rohland | 1979 bis heute | Aktiengesellschaft für Versorgungsunternehmen (AVU) |
Wasserwerk Ahlenbecke | 1905 bis 1979 | Aktiengesellschaft für Versorgungsunternehmen (AVU) |
Hasper Bach
BearbeitenBezeichnung | Zeitraum | Betreiber |
---|---|---|
Wasserwerk Hasper Talsperre | Mark-E |
Röhr
BearbeitenBezeichnung | Zeitraum | Betreiber |
---|---|---|
Wasserwerk Sundern | 2007 bis heute | Stadtwerke Sundern |
Sorpe
BearbeitenBezeichnung | Zeitraum | Betreiber |
---|---|---|
Wasserwerk Langscheid | 1981 bis heute | Stadtwerke Sundern |
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Route der Industriekultur: Themenroute 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr.
- ↑ Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr: Mitglieder.
- ↑ Nies, Stefan: Das Wasserwerk nach dem Krieg. In: Olmer, Beate, Stefan Nies und Jürgen Büschenfeld: Alles strömt. 125 Jahre Gelsenwasser AG (1887 – 2012). hrsg. von Gelsenwasser AG. 1. Auflage Essen 2012. S. 87–91
- ↑ LWL: Trinkwassergewinnung durch die Wasserwerke Westfalen.
- ↑ Wasserversorgungskonzept der Stadt Ahlen 2018-2023., Seite 45
- ↑ Vereinbarung zur Umsetzung der Ertüchtigungsanordnung der Wasseraufbereitungsanlagen an der Ruhr (2010)
- ↑ Michael A. Kanther: Franz Lenze. Pionier der Ferngasversorgung (1878–1937).