Archiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe
Das Archiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (Archiv LWL) ist das Archiv aller Dienststellen und Einrichtungen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und Bestandteil des LWL-Archivamts für Westfalen in Münster.
Archiv LWL
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Eingangsbereich des LWL-Archivamts | |
Archivtyp | Kommunalarchiv |
Koordinaten | 51° 58′ 35,3″ N, 7° 36′ 59,3″ O |
Ort | Münster |
Besucheradresse | LWL-Archivamt, Jahnstraße 26 |
Gründung | 1. April 1959 |
Umfang | etwa 5.500 lfm |
Alter des Archivguts | 19. Jh. – heute |
ISIL | DE-2143 (Archiv LWL) |
Träger | Landschaftsverband Westfalen-Lippe |
Organisationsform | Sachgebiet |
Website | www.lwl-archivamt.de/de/Bestaende/Archiv_LWL |
Organisation
BearbeitenIm LWL-Archivamt ist das Archiv LWL dem Referat „Grundsatzangelegenheiten, Restaurierungswerkstatt, Magazin, LWL-Archiv“ zugeordnet. Dem Referat untergeordnet ist das Sachgebiet „Archiv LWL“, in dem drei Mitarbeiter arbeiten, die allerdings im LWL-Archivamt auch mit anderen Aufgaben bedacht sind.
Rechtliche Grundlage stellen das Archivgesetz Nordrhein-Westfalen (ArchivG NRW), die Satzung für das Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und die Benutzungsordnung für das Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Archiv LWL) dar.
Die Benutzung der Bestände des Archivs LWL erfolgt im Lesesaal des LWL-Archivamts, in dem auch die Bestände der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e.V. sowie des Westfälischen Literaturarchivs benutzt werden können.
Geschichte
BearbeitenBereits am 23. Januar 1959 wurde eine Verfügung mit dem Titel „Erhaltung archivwürdigen Schriftgutes“ durch den damaligen Landesdirektor Anton Köchling erlassen, die als Gründungsdekret wahrgenommen wird. Als Gründungstag gilt der 1. April 1959, von dem an das Archiv seinen ersten hauptamtlichen Mitarbeiter hatte. Erst später wurde dem Archiv Fachpersonal zugewiesen. Vor 1959 lagen die Archivbestände des Landschaftsverbandes sowie seines Vorgängers, des Provinzialverbands der Provinz Westfalen, als Depositum im Staatsarchiv Münster. Mit dem Umzug des LWL-Archivamtes innerhalb Münsters 1998 von der Warendorfer Straße in die Jahnstraße erhielt das Archiv LWL ein archivfachlich nach modernen Maßstäben ausgestattetes Magazin sowie eine Personalaufstockung.
Bestände
BearbeitenDie Bestände des Archivs bestehen sowohl aus amtlichen Unterlagen der Verwaltung des Landschaftsverbands und seiner Rechtsvorgänger als auch nicht-amtliche Unterlagen als Ergänzungsüberlieferung. Zu den nicht-amtlichen Unterlagen gehören Unterlagen von Fraktionen der LWL-Landschaftsversammlung und Personalräten sowie Unterlagen von westfälisch-lippischen Vereinen, Nachlässe von bedeutenden Persönlichkeiten und weiteres Sammlungsgut. Zu letzterem gehören unter anderem Karten, Schulwandbilder und Publikationen des LWL.
Die Bestände werden ausschließlich in den Magazinräumen des LWL-Archivamts in Münster gelagert. Tektonisch ist das Archiv LWL in acht Bereiche eingeteilt.
Bereich | Laufzeit | Verzeichnungseinheiten |
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Politische Vertretungsorgane | 1726 – heute | 14.323 |
Zentrale Verwaltungsangelegenheiten | 1809 – heute | 4.946 |
Kommunalwirtschaft | 1820 – heute | 2.027 |
Straßenbau | 1767 – 2002 | 10.389 |
Jugend, Schulen, Soziales | 1805 – heute | 13.112 |
Gesundheitswesen und Psychiatrien | 1724 – heute | 45.148 |
Kultur | 1833 – heute | 12.264 |
Nichtamtliche Überlieferung, Nachlässe, Sammlungen | 1694 – heute | 27.589 |
- Stand: 19. Mai 2017 (Datenbankabfrage)
Einen Schwerpunkt bilden die Überlieferungen der LWL-Kliniken, die häufig im Rahmen der „Euthanasie“-Forschung benutzt werden. Komplett übernommen wurden Patientenakten, die vor der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Bei Patientenakten, die danach entstanden, wird die Überlieferung anhand eines speziellen Auswahlverfahrens gebildet. Dabei werden nur jene Akten von Patienten übernommen, deren Nachnamen mit den Buchstaben A, D, St, X und Y beginnen.[1]
Anzahl der jährlichen Zugänge seit dem Umzug 1999[2]:
- Hinweis: Die Zahlen berücksichtigen nicht den Umfang der Zugänge.
- * Stand: 31. Mai 2017
Erste Übernahmen in das elektronische Langzeitarchiv des Landschaftsverbands (eLan.LWL) wurden 2013 durchgeführt. Das Archiv LWL nimmt am Digitalen Archiv NRW (DA NRW) teil und setzt dabei auf die kommunale Verbundlösung DiPS.kommunal (Digital Preservation Solution).
Literatur
Bearbeiten- Hans-Jürgen Höötmann, Rickmer Kießling und Katharina Tiemann: Das Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. In: Norbert Reimann, Horst Conrad (Hrsg.): Archivpflege in Westfalen-Lippe. Nr. 50. Westfälisches Archivamt, 1999, ISSN 0171-4058, S. 25–37 (lwl.org [PDF; 7,4 MB; abgerufen am 16. Mai 2017]).
- Satzung für das Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom 28.12.2010. In: Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen (GV. NRW.). Nr. 38. A. Bagel Verlag, 2010, ISSN 0177-5359, S. 686 (nrw.de [PDF; 21 kB; abgerufen am 19. Mai 2017]).
- Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Benutzungsordnung für das Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Münster 15. Februar 2011 (nrw.de [PDF; abgerufen am 30. Mai 2017]).
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Archiv LWL auf der Website des LWL-Archivamts
- Archiv LWL im Portal Archive in NRW
- Archiv LWL im Archivportal-D
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rickmer Kießling: Überlegungen zu Bestandsbildung und einzelnen Bewertungsfragen beim Aufbau des Archivs des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. In: Nordrhein-Westfälisches Hauptstaatsarchiv, Zweigarchiv Schloß Kalkum (Hrsg.): Die Archive am Beginn des 3. Jahrtausends. Archivarbeit zwischen Rationalisierungsdruck und Serviceerwartungen. Referate des 71. Deutschen Archivtages 2000 in Nürnberg (= Der Archivar: Beiband 6). Verlag Franz Schmitt, Siegburg 2002, ISBN 3-87710-241-7, S. 60.
- ↑ Tim Odendahl: Zahltag im Mai 2017. In: LWL-Archivamt für Westfalen (Hrsg.): archivamtblog. Hypotheses, 31. Mai 2017, ISSN 2363-6629 (hypotheses.org).