Arete (Mythologie)
Aréte (altgriechisch Ἀρήτη Arḗtē) ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, die Königin der Phaiaken. Sie war die Tochter des Rhexenor (Sohn des Nausithoos, der wiederum ein Sohn Poseidons und der Periboia, der Tochter des Gigantenbeherrschers Eurymedon war) und heiratete später dessen Bruder – ihren Onkel – Alkinoos.
Hinweise auf Arete finden sich in der Argonautensage:[1] dort schützt sie Medea vor ihren Verfolgern.
In Homers Odyssee verschlägt es den Helden Odysseus auf der Heimfahrt von Troja nach Ithaka nach Scheria, ins Land der Phaiaken. Seine Schutzgöttin Athene rät ihm dort, sich zwecks Hilfeleistung an die amtierende und angesehene Königin Arete zu wenden, im 7. Gesang - Odysseus’ Ankunft bei Alkinoos heißt es über sie:
… Aber suche zuerst die Königin drinnen im Saale.
Diese heißt Arete mit Namen, und ward von denselben
Eltern gezeugt, von welchen der König Alkinoos herstammt.
[...]
Neuvermählt im Palast; die einzige Tochter Arete
Seines Bruders nahm Alkinoos drauf zur Gemahlin:
Welcher sie ehrt, wie nirgends ein Weib auf Erden geehrt wird,
Keines von allen, die jetzo das Haus der Männer verwalten.
Also wird Arete mit herzlicher Liebe geehret
Von Alkinoos selbst und ihren blühenden Kindern,
Und dem Volke, das sie wie eine Göttin betrachtet…[2]
Literatur
Bearbeiten- Justin Arft: Arete and the Odyssey’s poetics of interrogation: the queen and her question. Oxford University Press, Oxford, New York 2022. – Rezension von Adrian Kelly, Bryn Mawr Classical Review 2024.03.15
- Heinrich Wilhelm Stoll: Arete. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 493 f. (Digitalisat).
- Karl Tümpel: Arete 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 677.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Apollonios Rhodios 4,1010–1222.
- ↑ Homer Odyssee 7,53–55 und 65–71 (Übersetzung nach Johann Heinrich Voß, bearbeitet von Egon Gottwein).