Ariane Widmer Pham

Schweizer Architektin und Raumplanerin

Ariane Widmer Pham (* 18. Oktober 1959 in Sion) ist eine Schweizer Architektin und Raumplanerin. Von 2003 bis 2019 leitete sie die Umsetzung des «Schéma directeur de l’Ouest Lausannois»[1] des Kantons Waadt. Seit 2019 ist sie Kantonsplanerin des Kantons Genf.[2] 2022 wurde sie mit dem Preis der Stiftung Dr. J. E. Brandenberger[3] ausgezeichnet für ihr Engagement für eine Stadtplanung nach menschlichem Massstab. Ariane Widmer Pham ist die erste Architektin, die diesen Preis erhalten hat.

Ariane Widmer Pham (2022)

Werdegang

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Ariane Widmer Pham schloss 1986 ihr Architekturstudium an der EPF Lausanne[4] ab. Zwischen 1990 und 2003 arbeitete sie in verschiedenen Architektur-, Städtebau- und Raumplanungsbüros unter anderem bei Z Architectes in Sierre und Lausanne. In dieser Zeit entwickelte sich ihr Interesse für die Stadt und die Stadtplanung. Zwischen 1999 und 2002 war sie ausserdem Designchefin und Stellvertreterin des technischen Direktors Rudolf Rast für die Expo.02.[5] Von 2003 bis 2019 war Widmer Pham Projektleiterin des «Schéma directeur de l’Ouest Lausannois[6]» des Kantons Waadt. Das Raumplanungsprojekt vermittelt eine langfristige Vision der Stadtentwicklung im Westen von Lausanne. Seit 2019 arbeitet Ariane Widmer Pham als Kantonsplanerin für den Kanton Genf[7]. In dieser Funktion ist sie für den Richtplanung zuständig.

Ariane Widmer Pham setzt sich dafür ein, Stadt und Raumplanung ganzheitlich zu denken. Einer ihrer Leitsätze lautet: «Keine Architektur ohne Stadt». Sie leitete die Umsetzung des Raumplanungsprojekt «Schéma directeur de l’Ouest Lausannois»[8]. Das Projekt gilt bis heute als eines innovativsten städtebaulichen Grossprojekte der Schweiz. Es wurde mit dem Wakkerpreis 2011[9] ausgezeichnet. Ariane Widmer Pham und ihr Team setzten mit dem Projekt und ihrem Vorgehen neue Massstäbe.[10] Sie führte partizipative Verfahren ein und veranstaltete Testplanungen oder Architekturwettbewerbe. Das Vorgehen der Gemeinden von Lausanne West war pionierhaft. Inzwischen kennen weitere Agglomerationen der Schweiz vergleichbare Planungsstrukturen und -verfahren.

2022 wurde Ariane Widmer Pham mit dem Preis der Stiftung Dr. J.E. Brandenberger[11] ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielt sie für ihr Engagement in Sachen nachhaltiger und lebenswerter Raumplanung und Raumentwicklung.[12] Ariane Widmer Pham ist die erste Architektin[13], die diesen Preis erhalten hat. «Ariane Widmer Pham vernetzt seit Jahrzehnten mit viel Talent Menschen, Ideen und Gemeinden. Sie kümmert sich um die Gestalt der Stadt, hinterfragt ihren Sinn und begeistert andere für grosse wie auch für kleine Transformationen», sagte die Direktorin des Bundesamts für Raumentwicklung Maria Lezzi in ihrer Laudatio im Rahmen der Preisverleihung.

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Le Schéma directeur et ses Chantiers d'études - SDOL (2004). Abgerufen am 14. Mai 2024.
  2. L'urbaniste cantonale primée. Abgerufen am 14. Mai 2024 (französisch).
  3. Auszeichnung Stiftung Dr. J.E. Brandenberger. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  4. École polytechnique fédérale de Lausanne. 22. Januar 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (deutsch).
  5. Ex-Expo.02 - Expo.02. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  6. Le Schéma directeur et ses Chantiers d'études - SDOL (2004). Abgerufen am 14. Mai 2024.
  7. L'urbaniste cantonale primée. Abgerufen am 14. Mai 2024 (französisch).
  8. Bericht Le Temps «Une locomotive pour le Proche-Ouest». Abgerufen am 14. Mai 2024.
  9. Schweizer Heimatschutz – Wakkerpreis. 13. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (deutsch).
  10. Laudatio Dr. Maria Lezzi, Direktorin des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  11. Bericht Swiss Architects. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  12. Bericht Hochparterre. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  13. Preisverleihung Bericht RTS. Abgerufen am 14. Mai 2023.
  14. Schweizer Heimatschutz – Wakkerpreis. 13. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (deutsch).
  15. Preis Fondation Dr. J.E. Brandenberger. Abgerufen am 14. Mai 2024.